Geboren 01.01.1951 in Berlin
Jim Rakete bekommt im Alter von vier Jahren seine erste Kamera geschenkt und hätte ihn nicht von Anbeginn die Erotik des Auslösens fasziniert, hätte er alles andere werden können. Der Berliner wurde der bekannteste Fotograf Deutschlands und ist dabei ein engagierter Denker, ein Scharfzeichner, Geschichtenerzähler, Talentfrüherkenner. Mit 17 beginnt er professionell als Fotoreporter für Tageszeitungen, Magazine und Agenturen zu arbeiten.
Von 1977 bis 1986 betreibt er »Die Fabrik« in Berlin Kreuzberg und wird hauptsächlich als Musikmanager von Nina Hagen, Nena und Spliff wahrgenommen. Die Neue Deutsche Welle hat er maßgeblich ins Rollen gebracht.
Film, Theater und Musik bleiben Raketes Leidenschaft. Er fotografiert große Marken und große Stars, bekommt internationale Aufträge und arbeitet zwischenzeitlich auch in Los Angeles und Hamburg. Seine Bilder von Jimi Hendrix, Ray Charles, Mick Jagger, David Bowie und Herbert Grönemeyer werden Ikonen. Ob er Samuel Beckett, Jenny Holzer oder ein Mädchen aus der Nachbarschaft ablichtet, immer legt er mit großer Hingabe den Moment der Begegnung frei.
Entscheidend ist Raketes Haltung, ob bei Werbung, Editorials oder privaten Aufträgen. Die Idee muss ihn interessieren. Vermutlich macht ihn
seine Begeisterungsfähigkeit und sein ungeduldig hohes Arbeitstempo für Stars so attraktiv. Fototermine bei Rakete dauern nie lang. Davon wissen Sean Connery, Natalie Portman, Wim Wenders, Götz George, Katharina und Anna Thalbach zu erzählen. Otto Sander beschreibt es so: »Bei Jim hat man das Gefühl, man schenkt ihm was – und er nimmt es dankbar an.«
Jim Rakete hat sich bis heute seinen »Schwarz/Weiß-Blick« bewahrt, auch wenn er farbig fotografiert. Die Genauigkeit in der Komposition und eine frappierende Direktheit durchziehen sein Werk. Raketes Bilder sind längt Kunst geworden und finden sich in bedeutenden Sammlungen, wie dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt oder dem Museum Folkwang in Essen.