Sebastian S. aus Pforzheim fragt:
Wir haben einen tollen Freundeskreis. Aber wenn wir uns treffen, wird viel getrunken. Ich habe das Gefühl, Alkohol wird verharmlost, auch glorifiziert. Was kann ich tun?
Stefanie Schardien antwortet:
Hätten Sie mir die Frage zur Jahrtausendwende gestellt, wäre ich ins Grübeln gekommen. Ist Alkohol einfach nicht wegzudenken auf Partys? Ist er ein Marker für das Erwachsensein und Garant für gute Stimmung?
Nun gibt es aber einen neuen Trend. Das sagt mir nicht nur meine eigene Wahrnehmung – mein Blick auf die Getränkekarte in der Kneipe oder eine spontane kleine Feldstudie zu Mannschaftsabenden im Sport –, sondern auch die Statistik: Alkoholfrei ist in! Der Verbrauch von alkoholfreiem Bier hat sich innerhalb von zehn Jahren verdoppelt, alkoholfreie Weine, Mixgetränke und Cocktails boomen.
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Manche Gründe liegen auf der Hand oder – vielleicht für Ihre Freunde ein schlagendes Argument – auf der Waage: Denn wer ärgert sich nicht über ein Meeting mit Kater am Morgen oder beim prüfenden Blick auf den Bierbauch? Nicht nur individuell, sondern auch sozial hat sich etwas getan: Wir sind sensibler für Suchtprobleme, Krankheiten und für Schwangerschaften ohnehin. Wenn Sie selbst mindestens einen solchen Grund wichtig finden und keinen oder weniger Alkohol trinken möchten: Laden Sie Ihre Freunde ein ins Jahr 2024. Bringen Sie zur nächsten Feier einen Kasten Alkoholfreies mit und lächeln Sie ein erstes Gejohle einfach weg. Ich würde fast wetten, dass der Kasten am Abend leer wird.