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Ein Freund hat mich neulich gefragt, ob mein Leben sinnvoller oder besser geworden ist, seit ich ein Kind habe. Ich habe lange nachgedacht und dann geantwortet: nein. Sinnvoll und gut war mein Leben auch schon vor der Geburt meines Sohnes und wäre es vermutlich auch geblieben, wenn ich mich gegen Kinder entschieden hätte. Denn genau das war es für mich: eine Entscheidung. Ich wollte Vater werden. Und ich will ein guter Vater sein.
Kann man das lernen, ein guter Vater zu sein? Kann man sich darauf vorbereiten? Klar, man kann Ratgeber-Bücher lesen, sich mit anderen Vätern (oder dem eigenen Vater) austauschen. Man kann sich Gedanken machen und überlegen, was für ein Papa man sein will. Aber am Ende sind es dann doch Zufall, Glück, hilfsbereite Mitmenschen und natürlich die Frage, wie bereitwillig man sich in diese Aufgabe stürzt. Die Sinnfrage stellt man sich im Alltag selten, wenn man nachts um 3 Uhr im Halbschlaf einen vollgepinkelten Body eines strampelnden Babys wechseln muss, verzweifelt den verschollenen Schnulli sucht oder mit dem vollbeladenen Kinderwagen zur U-Bahn hetzt.
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Trotzdem hat sich mein Leben fundamental verändert. Den Takt gibt das Baby vor. Freie Zeit ist ein kostbares Gut geworden und manchmal frage ich mich, warum ich mir diesen Stress freiwillig angetan habe? Meine Frau und ich wollen uns Kindererziehung, Elternzeit und Haushalt so fair wie möglich aufteilen. Das mache ich aus Überzeugung. Und trotzdem fällt mir das manchmal schwerer als gedacht. Davon möchte ich hier genauso schreiben wie von vollen Windeln in ungünstigen Situationen, aufdringlichen Ratschlägen fremder Leute, Stress, aber auch der Freude, die man empfindet, wenn das Kind sein Köpfchen halten kann, man das erste Zähnchen entdeckt und von einem lachenden Kleinkind begrüßt wird, wenn man heim kommt. Über allem schwebt die ständige Frage: Mache ich das eigentlich richtig so?
Ich bin noch ziemlich am Anfang dieser Reise und mache Erfahrungen und Fehler, die viele Papas (und natürlich Mamas!) schon tausend Mal gemacht haben. Die werden über so manches nur müde lächeln. Trotzdem möchte ich – im Wechsel mit meinem Kollegen Konstantin Sacher – davon erzählen, weil ich denke, dass es wichtig ist. Dass es ganz „normal“ sein sollte, darüber zu sprechen, was es heißt, ein Papa zu sein. Vielleicht macht es anderen Mut, sich auch dafür zu entscheiden.