Susanne Breit Keßler pommes
Susanne Breit Keßler pommes
Susanne Breit Keßler
Alle, bloß nicht die?
Manchmal kämpfen alte Feinde Seit' an Seit'
18.06.2021

Wer mich kennt, weiß es: Ich bin anglophil.

Mit englischer Pop-Musik bin ich aufgewachsen und wüsste bis heute nicht, wie man ohne sie auskommen sollte. „Who’s dunnit“-Krimis sind meine Bettlektüre, von den unfassbar guten BBC-Serien entgeht uns bestimmt keine. London zählt neben Edinburgh und Glasgow zu meinen Lieblingsstädten.

Die gemeinsame Meissen-Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Church of England, zu der auch immer Schotten und Waliser kamen, gehört zu meinen einsamen Lieblingsgremien. Soviel tiefe Spiritualität, begeisternde Liturgie und grandiosen Spaß auf einem Fleck habe ich sonst nirgends erlebt. Jetzt aber ist EM.

Sean Connery und Catherine Zeta-Jones

Wales steht in Gruppe A ungestört an zweiter Stelle und hat gute Chancen, ins Achtelfinale einzuziehen. An diesem Freitag findet im Wembley Stadion das Spiel der Spiele statt: England, der „Auld Enemy“ gegen Schottland. Aufeinander prallen auch englischer Brexit und schottisches „remain“ - „bleiben“. Und erst das geplante Unabhängigkeitsvotum der „Highlander“!

Zu den stolzen Schotten, die ich echt bewundere, gehören tolle Leute wie Adam Smith, James Watt, Arthur Conan Doyle, Alexander Fleming, Sean Connery, Annie Lennox von den Eurythmics und Ewan McGregor. Großartige Waliser gibt es auch: Lawrence von Arabien, Shirley Bassey, Anthony Hopkins, Tom Jones, Bonnie Tyler, Catherine Zeta-Jones und Christian Bale.

Ein Motto eint Waliser und Schotten: „ABE“ - Anyone but England. Wir unterstützen jeden, bloß nicht die … Heute wird die Rivalität kurz ausgesetzt. Die Scots werden vor dem Anpfiff auf die Knie gehen - aus Solidarität mit den Engländern, die für dieses Zeichen gegen Rassismus immer wieder ausgebuht  werden. Leute! Deswegen  gilt für mich: I keep my fingers crossed for you all!

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Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Fußball ist ihr Leben - sagt die ehemalige Regionalbischöfin und Schiedsrichtertochter Susanne Breit-Keßler. Und da der Ball rund ist und das zugehörige Spiel mindestens die wichtigste Nebensache der Welt, schreibt sie - wie schon bei der EM 2016 und der WM 2018 - wieder auf, was sie während der EM 2021 bewegt.