Der Theologe und Publizist Eugen Drewermann (Archivbild)
epd-bild/Rolf Zöllner
Die Kirche habe Angst vor der Öffentlichkeit, sagt der Theologe Eugen Drewermann. Er sieht den "synodalen Weg" der katholischen Kirche skeptisch.
03.12.2019

Der Theologe und Schriftsteller Eugen Drewermann (79) sieht den "synodalen Weg" der katholischen Kirche skeptisch. "Ich kann verstehen, dass die Menschen damit Hoffnungen verbinden", sagte Drewermann am Montagabend in der Theologischen Fakultät in Paderborn. "Doch was warten wir auf Synoden, anstatt dem Leben zu erlauben, dass es menschlich wird." Die Kirche habe Angst vor der Öffentlichkeit. "Das ist die wirkliche Tragödie", sagte er.

Drewermann war auf Einladung des Rektors der Theologischen Fakultät, Stefan Kopp, im Rahmen der Vorlesungsreihe "Montagsakademie" erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. Er wolle seinen Auftritt keineswegs als Sensation verstanden wissen, erklärte der Kirchenkritiker, der seit 1979 an der Theologischen Fakultät gelehrt hatte und dem 1991 die Lehrerlaubnis entzogen worden war. "Ich sage bei jeder Einladung und egal wo, was ich denke", erklärte Drewermann, der 2005 zu seinem 65. Geburtstag aus der katholischen Kirche austrat.

Der "synodale Weg" ist ein Reformprozess, an dem sowohl die deutschen Bischöfe als auch die Kirchenbasis beteiligt sind. Er soll Reformen in Gang setzen, die die Kirche aus der Krise nach dem Missbrauchsskandal herausführen. Ende Januar findet in Frankfurt am Main die erste Synodalversammlung statt.

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