Der Apostel Paulus schreibt an die christliche Gemeinde in Rom, was ein Leben im Geist Gottes bedeutet. Da steht zum Beispiel: "Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern . . ."
A leiblich
B seelisch
C geistlich
D vegan
Richtig C: "geistlich" (Römer 8,9), das heißt: Ein gläubiger Christ oder eine gläubige Christin ist nicht an Irdisches, Vergängliches gebunden. "Denn fleischlich gesinnt sein ist der Tod", führt Paulus aus, "doch geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede". Wer materielle Dinge begehrt, bindet sich an Vergängliches. Es kann ihn unfähig machen, die Güter zu teilen, die allen zum Genuss offen stehen sollten. Und wer zu sehr um sein eigenes Leben besorgt ist, dreht sich um sich selbst und verliert andere aus dem Blick. Paulus nennt das "fleischlich gesinnt sein" und setzt das mit "Feindschaft gegen Gott" gleich, "weil das Fleisch sich dem Gesetz Gottes nicht unterwirft". Paulus setzt den fleischlich Gesinnten diejenigen entgegen, "die Christi Geist in sich haben"; die also von sich absehen, ihre eigenen Interessen zurückstellen und sich selbst für andere hingeben können (Römer 8,2-9).
Und: "Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sondern einen Geist der . . ."
A Freiheit
B Kindschaft
C Elternschaft
D Liebe
Richtig B: "Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, . . . sondern . . . einen Geist der Kindschaft" (Römer 8,15). Deshalb sagen Christen auch "Abba", wenn sie zu Gott beten, "lieber Vater" (etwa im Vaterunser) - als Zeichen einer großen Nähe. Für Paulus zieht dieses Gottesverhältnis aber nicht nach sich, dass Christen kindliche Eigenschaften annehmen sollen und etwa Autoritäten blind vertrauen oder naiv und unkritisch sind. Davon ist hier nirgends die Rede. Sondern als Gotteskinder sind sie Erben der Verheißung, die Gott Abraham gegeben hat. Demnach wäre das Christentum eine legitime Fortsetzung dessen, was mit dem Ersten Testament begann (Römer 8,14-17).
"Du bist ein Geist, der lehret . . .", so dichtet Paul Gerhard die Verse des Apostels im Brief an die Römer um, ". . . wie man" – was tun soll?
A recht beten
B fromm glauben
C blind trauen
D ewig leben
Richtig A: "Du bist ein Geist, der lehret, wie man recht beten soll." So beginnt die fünfte Strophe des Pfingstliedes Nummer 133 im Evangelischen Gesangbuch ("Zieh ein zu deinen Toren"). Damit bezieht sich der Lieddichter Paul Gerhardt (1607-1676) auf Römer 8,26: "Wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen." Paulus beschreibt hier offenbar eine mystische Erfahrung, die die ersten Christen gemacht haben. Er deutet diese Form des Gebets als eine Art unmittelbares und selbstloses Beten - "wie es sich" für einen Christen "gebührt".