Die Lieblingsfrau des biblischen Erzvaters Jakob beklaut ihren Vater, als sie ihn verlässt. Was nimmt sie mit?
A. Einen Liebesapfel
B. Den Siegelring des Vaters
C. Eine Herde gefleckter Ziegen
D. Den Hausgott des Vaters
Tatsächlich stiehlt Rahel den Hausgott (hebräisch: "teraphim") ihres Vaters Laban, während der gerade unterwegs ist, um seine Herde zu scheren (1. Mose 31,19). Erzmutter Rahel, auf die sich die Stämme Ephraim, Manasse und Benjamin zurückführen, erachtet einen Götzen für so wichtig, dass sie ihn mitnimmt - das ist erstaunlich! Schon der Prophet Samuel spricht über Hausgötter nur Schlechtes. Er wirft Saul vor, seine Widerspenstigkeit gegen Gott sei so schlimm wie, einen Hausgott (teraphim) anzubeten.
Auch Liebesäpfel finden sich im Umfeld der Geschichten um Jakob und seine Frauen Lea und Rahel. Aber Rahel klaut sie nicht, sondern Leas ältester Sohn findet sie und bringt sie seiner Mutter. Lea erkauft sich mit ihnen eine Nacht mit Jakob - und wird auch gleich schwanger. Ein Liebesapfel ist die Frucht der Alraune, die angeblich Frauen fruchtbar macht (1. Mose 30,14-21).
Die gefleckten Schafe muss Rahel auch nicht klauen. Ihr Mann Jakob bekommt sie als Lohn für seine Arbeit bei seinem Schwiegervater Laban mit (1. Mose 30, 31-36).
König Saul bittet die Hexe von En-Dor, Samuel aus dem Totenreich zu holen. Das gelingt. Was sagt Samuel?
A. "Fürchte dich nicht!"
B. "Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth"
C. "Morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein (im Totenreich)"
D. "Schicke Krone, Saul!"
Hexen oder Totenbeschwörerinnen haben Berufsverbot in Israel. Ihr Brauch galt - so sagen es jedenfalls die Bücher Samuel - als heidnisch. Trotzdem sucht Saul vor einer Entscheidungsschlacht eine von ihnen auf, die Hexe von En-Dor. Sie soll den verstorbenen Propheten Samuel heraufbeschwören - was sie tut. Samuels Geist sagt Saul die Zukunft voraus: "Gott wird dich und Israel in die Hand der Philister geben" - mit anderen Worten: Saul und sein Heer werden die Schlacht verlieren. Und: "Morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein" (1. Samuel 28). Das heißt: Saul und seine Söhne werden in der Schlacht umkommen.
"Fürchte dich nicht", sagt Gott zu Israel (Jesaja 41,10 und 14 und 43,1). "Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth" singen die Engel um Gottes Thron (Jesaja 6,3).
König Hiskia (725-696 vor Christus) lässt Götzenbilder zerstören. Welche?
A. Das goldene Kalb, das Aaron gegossen hatte
B. Die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte
C. Die Pharaonenstatue Schoschenqs I.
D. Das Gräuelbild der Verwüstung von Antiochus IV.
Tatsächlich lobt die Bibel den König Hiskia (725 - 697 vor Christus) dafür, dass er "die eherne Schlange zerschlug, die Mose gemacht hatte." Und weiter: "Denn bis zu dieser Zeit hatten ihr die Israeliten geräuchert, und man nannte sie Netuschan" (2. Könige 18,4). Das vierte Buch Mose erzählt noch, Mose habe die Schlange errichtet, um einer Plage mit giftigen Schlangen zu wehren (4. Mose 21,4-9). Und im Gespräch mit dem Pharisäer Nikodemus redet auch Jesus positiv über die eherne Schlange des Mose: "Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden" (Johannes 3,14). Dennoch betont die Bibel, die Verehrung der ehernen Schlange sei zur Zeit des Hiskia als ein Götzenkult beendet worden.
Schon Mose hatte das goldene Kalb des Aaron zerstört, so berichtet es die Bibel (2. Mose 32). Und das "Gräuelbild der Verwüstung" wurde erst 168 vor Christus im Jerusalemer Tempel errichtet, fünfeinhalb Jahrhunderte nach König Hiskia - nachzulesen im Ersten Buch der Makkabäer, Kapitel 1.