Halle (epd). Die Händel-Festspiele in Halle stehen bis zum 16. Juni unter dem Motto "Empfindsam, heroisch, erhaben - Händels Frauen". Dabei werden in der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) neun Opern auf die Bühne gebracht, wie die Stiftung Händel-Haus am Freitag in Halle mitteilte. Darunter sind sechs szenische Produktionen und zwei deutsche Erstaufführungen. Die Händel-Festspiele sollten am Freitagnachmittag mit der traditionellen Feierstunde am Händel-Denkmal auf dem Marktplatz sowie am Abend mit der Premiere der Händel-Oper "Julius Cäsar in Ägypten" in der Oper Halle eröffnet werden.
Neben den Opern gibt es bei den Händel-Festspielen auch Oratorien und große Chorkonzerte sowie fünf außergewöhnliche Festkonzerte zu erleben. In eigenen Galakonzerten präsentieren sich unter anderen Vivica Genaux und Lawrence Zazzo, Valer Sabadus, Carolyn Sampson und Karina Gauvin, die von international renommierten Barockorchestern unterstützt werden, wie die Stiftung weiter mitteilte. Insgesamt stehen mehr als 100 Veranstaltungen mit über 1.000 Künstlern an 22 verschiedenen Veranstaltungsorten auf dem Programm.
Händel-Preis für Musikwissenschaftlerin Silke Leopold
Erwartet werden wieder weit mehr als 50.000 Besucher, wie in den meisten Vorjahren. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Händel-Festspiele mit 58.000 Besuchern sogar einen neuen Besucherrekord. Neben den Spielstätten in Halle wird es unter anderem auch Aufführungen im Goethe-Theater Bad Lauchstädt, im Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg und im Theater Magdeburg geben. Den Abschluss bildet wieder ein Open-Air-Konzert in der Galgenbergschlucht in Halle, mit Händels Feuerwerksmusik und einem Höhenfeuerwerk.
Der Händel-Preis 2019 der Stadt Halle wird an diesem Samstag an die Musikwissenschaftlerin Silke Leopold vergeben, für ihre herausragenden Verdienste um die Erforschung von Händels Musik. Die Auszeichnung ist ein undotierter Ehrenpreis. Silke Leopold wird zuvor einen Festvortrag "Von A(thalia) bis Z(enobia): Händels Galerie der starken Frauen" halten.
Zum diesjährigen Motto der Festspiele erklärte die Stiftung, Händel habe in seinem Leben Kontakt zu vielen unterschiedlichen Frauen gehabt, habe Frauen aus dem Adel und Bürgertum getroffen und mit Sängerinnen und Tänzerinnen zusammengearbeitet. In Händels Opern tauchten über 100 Frauenfiguren auf, etwa 70 weitere in den Oratorien.