Sepulkralmuseum zeigt Arbeiten von Stephan Balkenhol zum Thema Tod
epd-bild/Andreas Fischer
Das Kasseler Museum präsentiert Werke von Stephan Balkenhol, die sich mit der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens auseinandersetzen.
03.04.2019

Holzskulpturen, Grafiken und Zeichnungen von Stephan Balkenhol zeigt das Kasseler Museum für Sepulkralkultur ab dem 5. April in der Sonderausstellung "deadline. Stephan Balkenhol". Es handele sich um Arbeiten, die sich mit der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens auseinandersetzen und von verschiedenen Leihgebern für die Ausstellung zusammengetragen wurden, sagte der Direktor des Museums, Dirk Pörschmann, am Mittwoch in Kassel. Die Werke wiesen auf die Besonderheit hin, die das Geschenk des Lebens ausmache.

Der 1957 im nordhessischen Fritzlar geborene Balkenhol ist Professor an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. In der Kasseler Schau zu sehen ist unter anderem die 2006 entstandene Arbeit "Ikarus", die eine rund fünf Meter lange, schwarze Figur zeigt, die auf dem Boden liegt. Der gefallene Ikarus, der der Sonne auf dem Flug zu nahe kam und abstürzte, verweise auf die Besonderheit des Menschen, oft die eigenen Grenzen zu überschreiten, sagte Balkenhol: "Maßlosigkeit ist ein existenzielles Phänomen des Menschen". Ohne diese Maßlosigkeit würde es aber auch keinen Fortschritt geben.

Der Tod bleibe ein unergründliches Rätsel

Zu den weiteren Höhepunkten der Ausstellung gehört eine aus einem überdimensionalen Baumstamm herausgearbeitete "Pietà", die allerdings nicht die weinende Maria mit dem toten Jesus zeigt, sondern einen Mann, in dessen Armen ein nackter toter Mann liegt. Symbolkräftig auch eine Figur, die auf einem weißen Baumsockel steht und über einen Spalt auf einen zweiten, gegenüberstehenden schwarzen Baumsockel schaut.

Das Leben könne durchaus unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, dass es eine Frist habe, sagte Balkenhol unter Verweis auf den Titel der Ausstellung. Erst durch die Endlichkeit bekomme diese Lebensfrist ihre Würze, sagte er. "Eine Verlängerung der Lebenszeit würde das Leben nicht verbessern, der Mensch wäre nur versucht, alles noch weiter nach hinten zu verschieben", gab sich der Künstler überzeugt. Der Tod allerdings bleibe ein unergründliches Rätsel. Die Ausstellung dauert bis zum 14. Juli.

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