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Wenn ich an Fondue denke, fallen mir zwei Geschichten ein. Die eine ist aus „Asterix bei den Schweizern“. Wer dort bei den Orgien des Statthalters Geneva Feistus Raclettus sein Brotstückchen zum zweiten Mal in der Käsemasse verliert, kriegt zwanzig Peitschenhiebe. Mit einem Schlaggerät, das vor dem Einsatz von peniblen Schweizern gewaschen wird.
Die andere Geschichte ist fast schlimmer. Wir waren bei Freunden zu zehnt zum Fondue eingeladen. Nachdem alle einmal ihre Gabel eingetaucht hatten, war der Caquelon, der Topf leer gegessen. Die ganze schöne Geselligkeit im Eimer. Zu klein dimensioniert das Ganze. Passender Käse konnte nirgends mehr aufgetrieben werden. Wir gingen alle bald enttäuscht nach Hause.
Käse schließt Frieden
Damit ist zweierlei klar: Wer Fondue macht, sollte die Peitsche weglassen und genügend Käse besorgen. Dann ist die Stimmung in Ordnung. Käsefondue ist ein gemeinschaftsstiftendes Ereignis. Selten wird mehr gelacht und gescherzt, als wenn - straflos! - Brot- oder Kartoffelstückchen verschwinden, von anderen wieder aufgefunden und verzehrt werden.
„Mein Brot ist weg!“ „Ich hab’s, ich hab’s!“ Großartig die Kämpfe um die Gabeln: „Die grüne ist meine!“ „Nein, du hattest die blaue, meine ist gelb!“ Eine ideale Situation, um einander zu helfen, Verlorenes zu suchen und Konflikte halbwegs zukunftsträchtig auszutragen. Wer zusammen Käsefondue essen kann, das steht fest, der kommt auch sonst mit anderen klar.