Barockkloster Neuzelle
epd-bild/Christian Ditsch
Das 750-jährige Bestehen des Klosters Neuzelle bei Frankfurt/Oder wird in den kommenden Monaten gefeiert. Die im 17. und 18. Jahrhundert umgestaltete Klosteranlage gilt als Barockwunder Brandenburgs.
12.03.2018

Auf dem Programm stehen mehr als 100 kulturelle und kirchliche Veranstaltungen, wie der Geschäftsführer der Stiftung Stift Neuzelle, Norbert Kannowsky, am Montag in Potsdam sagte. Höhepunkt sei eine Festwoche rund um das historische Gründungsdatum am 12. Oktober. Das Festjahr sei ein "herausragendes Jubiläum für Brandenburg", erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der auch Schirmherr der Jubiläumsfeierlichkeiten ist.

Das 1268 von Markgraf Heinrich dem Erlauchten von Meißen gegründete und später im Barockstil umgebaute Kloster ist eine der wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen in Europa. Die 1817 säkularisierte Anlage gehört heute dem Land Brandenburg. Seit Anfang der 90er Jahre wurden nach Angaben von Staatskanzlei und Kulturministerium mehr als 50 Millionen Euro öffentliche und private Mittel in den Erhalt des Denkmals investiert. Die Klosterkirche wird von der katholischen Gemeinde genutzt und die Kreuzkirche des Klosters von der evangelischen Gemeinde.

"Ort der Religion"

Das Jubiläumsjahr unter dem Motto "Dem Himmel nahe" wird am 18. Mai mit einer Festveranstaltung eröffnet. Zugleich soll die überarbeitete Dauerausstellung im Kreuzgang der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der Festwoche vom 7. bis 14. Oktober soll zudem eine neu restaurierte Szene der um 1750 entstandenen Neuzeller Passionsdarstellungen erstmals öffentlich präsentiert werden.

Die Geschichte und Entwicklung Brandenburgs sei auch durch die Klöster geprägt worden, betonte Woidke. Als "nördlichstes Zeugnis des süddeutschen und böhmischen Barocks" sei Neuzelle ein "überwältigendes Ereignis" und eines der am intensivsten genutzten Klosterareale in Brandenburg, sagte der Ministerpräsident: "Neuzelle ist heute ein Ort der Religion, der Kultur und der Bildung."

Wiederansiedlung der Zisterzienser

Die geplante Gründung eines neuen Mönchskonvents im Jubiläumsjahr knüpfe nicht nur an eine jahrhundertealte Tradition an, sondern werde auch zu einer weiteren Belebung des Ortes führen, betonte Woidke. Über die Wiederansiedlung der Zisterzienser sei er sehr froh. Der Konvent gehört zum österreichischen Kloster Heiligenkreuz und soll am 2. September offiziell gegründet werden. Neuzelle gehört zum katholischen Bistum Görlitz.

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