Berlin (epd). Gemeldet wurden jeweils etwa 3.100 Neuinfektionen. Etwa 460 Menschen starben 2016 an Aids oder, geschwächt durch das Virus, an anderen schweren Erkrankungen.
Etwa 88.400 Menschen in Deutschland leben den Angaben zufolge mit dem HI-Virus, davon 56.100 homosexuelle Männer, rund 11.200 Heterosexuelle und etwa 8.200 Drogenabhängige. Die Zahlen wurden anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember veröffentlicht.
Kein HI-Virus mehr im Blut nachweisbar
In den verschiedenen Gruppen verlaufen die Trends unterschiedlich. Während die Neuinfektionen sinken bei Männern, die mit Männern Sex haben, steigen sie unter Heterosexuellen und auch bei den Drogenabhängigen. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar H. Wieler, nannte als ein wichtiges Ziel, die Zahl derer zu senken, die mit HIV infiziert sind, dies aber selbst nicht wissen. Schätzungen zufolge sind das knapp 13.000 Menschen, darunter ein hoher Anteil an Heterosexuellen. Wieler forderte die niedergelassenen Ärzte auf, verstärkt Tests auf HIV und andere, sexuell übertragbare Krankheiten anzubieten.
Früh erkannte HIV-Ansteckungen können inzwischen gut medikamentös behandelt werden. In Deutschland verlaufen diese Behandlungen in 93 Prozent der Fälle erfolgreich, was bedeutet, dass kein HI-Virus mehr im Blut nachweisbar ist. Im späteren Stadium sind durch das Virus ausgelöste Krankheiten oft fortgeschritten und nicht mehr heilbar. Unbehandelte HIV-Infektionen führen zu Erkrankungen, die zusammenfassend als Aids bezeichnet werden, wie beispielsweise Lungenentzündungen durch Pilze und Krebs.
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