Sevim Dagdelen (Archivbild)
epd-bild / Jens Schulze
Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sevim Dagdelen, fordert von der Bundesregierung auch nach der Freilassung Peter Steudtners aus türkischer Haft weiter Druck auf Ankara.
26.10.2017

"Das ist die einzige Sprache, die der türkische Präsident Erdogan versteht", sagte Dagdelen am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Weitere Finanzhilfen, Kredite und Kreditbürgschaften für Ankara wären jetzt das falsche Zeichen. Zudem müssten Rüstungsexporte in die Türkei gestoppt werden. Die Freilassung des Berliner Menschenrechtlers Steudtner bezeichnete Dagdelen als "ersten Schritt".

"Als Geiseln Erdogans in Haft"

"Die deutschen Journalisten Deniz Yücel, Mesale Tolu und andere sitzen weiter unter fadenscheinigen Vorwänden als Geiseln Erdogans in Haft", sagte die Linken-Politikerin. "Eine Normalisierung der Beziehungen ist nicht geboten, solange diese Situation anhält."

Ein Gericht in Istanbul hatte am Mittwochabend am ersten Prozesstag gegen Steudtner und zehn weitere Angeklagte seine Entlassung aus der Untersuchungshaft angeordnet. Der Deutsche war mehr als 100 Tage in Haft. Er war im Juli bei einem Menschenrechts-Seminar festgenommen worden, ihm wird Terrorunterstützung vorgeworfen. Steudtner wies vor Gericht sämtliche Vorwürfe zurück.

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