Gedenktafeln für vermeintliche Kriegshelden – wie passen sie zur Friedensbotschaft der Kirche? Viele Kirchenvorstände zerbrechen sich darüber den Kopf. An der Wilhelmshavener Christus- und Garnisonkirche, bis 1954 Kirche der örtlichen Marinegarnison, hat man etwa vor eine solche Gedenktafel eine Plexiglasscheibe geschraubt. Die Tafel erinnert an getötete deutsche Soldaten während des Herero-Aufstands im heutigen Namibia. Die deutschen Kolonialherren beendeten ihn mit einem Blutbad. Auf dem Plexiglas kommen die Hereros zu Wort. Sie beschreiben ihr Leid und ihren Kampfeswillen. Durch das Glas hindurch kann man die Namen der deutschen Soldaten noch erkennen. Weitere Ideen für interessierte Kirchengemeinden bietet die Broschüre „So viele Namen...“. Sie ist von der Evangelischen Erwachsenenbildung Westfalen und Lippe e. V. und dem Kirchenkreis Bielefeld herausgegeben worden. Gedenktafeln zu entsorgen ist keine Lösung, sagen die Autorinnen Claudia Hülsenbeck und Ulrike Klenner: Kriegerehrungen gehören nun einmal zu unserer Geschichte.
Foto: Christus- und Garnisonskirche Wilhelmshaven
Für Kaiser und Reich
Eine Broschüre gibt Tipps, wie Kirchengemeinden mit Gedenktafeln für Soldaten umgehen können
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