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Balkongärtnern
So manche Balkonbesitzer behaupten resigniert nach zwei Jahren: Ich hab eben keinen grünen Daumen. Dabei muss man gar nicht so viel wissen, um einen Balkon zu gestalten. Die Stiftung Warentest bietet in ihrem gewitzten Buch nun Basics für faule BalkongärtnerInnen. Große Fotos mit eingeblendeten Vor- und Nachteilen ermöglichen schnelle Entscheidungen: Töpfe im Toscana-Look oder aus Plastik? Rankgerüst anbringen oder Fäden spannen? Durstige oder lieber pflegeleichte Pflanzen? Wer sich einen Samstagnachmittag durch das Buch blättert, weiß am Ende, wie auch ein kleiner Balkon zum üppigen Dschungel werden kann, wie man es anstellt, dass nach einer längeren Dienstreise nicht alle Pflanzen tot zu Boden liegen und was es jenseits von Geranien und Petunien noch so alles gibt. Also: Dieses Jahr wird durchgeblüht!
Tobias Peterson: Balkongärtnern - Jetzt wird's richtig schön! Verlag Stiftung Warentest, 16,90 Euro
Piet Oudolf: Neues Gartendesign
Die Farben der Blüten sind gar nicht so wichtig für die Atmosphäre, die ein Garten vermittelt, sagt der berühmte niederländische Landschaftsgärtner Piet Oudolf, zumal die Blüte ja nur von kurzer Dauer ist (maximal acht Wochen). Viel wichtiger sind die Blatttextur einer Pflanze, ihre Gesamtgestalt und die Form ihrer abgeblühten Fruchtstände, die nämlich verleihen womöglich auch noch dem winterlichen Garten Attraktivität. Unterschiedliche Gestalten sind zum Beispiel Ähren und Trauben, Köpfchen und Quirle, Rispen, Dolden (die braucht jeder Garten!) und Margeritenähnliche. Anhand der zahlreichen Bilder versteht man allmählich, welche Pflanzenkombinationen spannungsvoll und trotzdem harmonisch sind und warum ohne kräftiges Blattwerk eine Pflanzung optisch verschwimmt. Oudolf will seine Beispiele als Anregungen, nicht als Anweisungen verstanden wissen. Deshalb ist das Buch für recherchefaule Gartenneulinge weniger geeignet, für alle Wissbegierigen - ob AnfängerIn oder alter Hase - aber schon. Allein dieser Tipp ist den Preis für das Buch wert: Ein Beet erhält viel mehr Bewegung, wenn man einige hoch wachsende Pflanzen an den Rand setzt. Wow, stimmt, mittig können Leitstauden ganz schön fad wirken.
Piet Oudolf: Neues Gartendesign mit Stauden und Gräsern. Ulmer, 29,90 Euro