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Was haben Immobilien, der deutsche Lokaljournalismus und der Naturschutz gemeinsam? Sie sind sexy. Oder sie sollen sexy werden. Oder sie machen sexy. Hilfe, hechel, haben wir was verpasst? Liegen die erogenen Zonen der Deutschen zwischen dem Gewerbegebiet Neuperlach-Süd und dem Naturschutzgebiet Braderuper Heide?
Hallo, Jungs und Mädels vom Bundesfreiwilligendienst im Naturzentrum Braderup. Lasst das mal lieber mit diesem Altherrenmotto „Naturschutz macht sexy“. Ihr seid doch noch jung, wir gehen mal davon aus: Ihr habt doch noch Sex! Und ihr habt echte Feuchtgebiete! Wer heute seine Ware als „sexy“anpreist – und das machen vom Banker über die Stadt Berlin bis zum Gabelstaplerhersteller ziemlich viele – der hat’s meistens nötig.
Sexy Immobilien? Die führten in die Finanzkrise!
Fangen wir mit dem Investmentbanker an. Ist schon ein paar Jahre her, August 2006, als der Investmentchef des weltgrößten Gewerbeimmobilien-Dienstleisters CB Richard Ellis verkündete, Immobilien seien jetzt sexy. Das irritierte die Leserin nicht nur, weil sie Vokabeln wie „Verzinsungserwartung“ und „Liquiditätsüberhang“ bislang nicht zu ihrem Dirty-Talking-Vokabular zählte. Es irritierte auch, weil ein Immobilienbanker alles Mögliche sein soll – seriös, smart, sicherheitsorientiert. Aber ein Sexgott? Die Folgen sind bekannt. Die Erregungskurve am Immobilienmarkt führte geradewegs in die weltgrößte Finanzkrise. Tausende von Amerikanern fanden eigene Häuser extrem sexy, aber hatten im Rausch der Hormone vergessen, dass man sie auch abbezahlen muss.
Ähnlich tragisch wirkte neulich die Aufforderung an die deutschen Zeitungsverleger, der Lokaljournalismus müsse endlich wieder „sexy“ werden. Schon klar, was gemeint ist: Das gute alte Lokalblatt muss wieder attraktiv werden, vor allem für die junge Internetgemeinde. Vor ein paar Jahren hätten die total aufgeschlossenen Verleger noch „toll“ gesagt und dann „cool“. Genutzt hat das Rangewanze an die Jugend nix. Die Auflagen sinken weiter, und wenn die Kids Sex suchen, finden sie den eh im Internet. Wer dem deutschen Lokaljournalismus was Gutes tun will, muss Autoren besser bezahlen, Anzeigenkunden in Schach halten, eine gute Zeitung machen. Klingt unsexy. Stimmt aber.
Liebe Frau Ott, ich stimme
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Hormonelle Finanzkrise
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