Hamburg (epd). Auf dem Gelände des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Hamburg-Lokstedt ist am Donnerstag das neue Nachrichtenhaus von ARD-aktuell eröffnet worden. Es soll unter anderem die Fernseh- und Online-Angebote wie "Tagesschau", "Tagesthemen" und "tagesschau.de" enger verbinden. 16 Millionen Euro haben die ARD-Anstalten in das neue Medienhaus investiert. Die Präsentation der "Tagesschau" wird sich allerdings nicht ändern, weil dieses Studio in einem Nachbargebäude untergebracht ist.
ARD-aktuell sei das "Flaggschiff des Nachrichten-Journalismus in Deutschland", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Fakten, Meinungen und Glauben verschwimmen, sei eine wahrheitsgemäße Berichterstattung wichtig. Vor allem "wenn es ernst wird", vertrauten die Menschen den Nachrichten von ARD und ZDF. Die hohen Maßstäbe seien aber auch eine Bürde, räumte Tschentscher ein. Die häufig geäußerte Kritik an den Informationsangeboten der ARD sei auch ein Zeichen für ihre hohe Bedeutung.
Gebäude in den "Tagesschau"-Farben
Eröffnet wurde die Feier mit der "Tagesschau"-Hymne und einer Schweigeminute für die Opfer des antisemitischen Anschlags in Halle. Gut zwei Jahre dauerten die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Parkplatz. Das vierstöckige Gebäude ist in den "Tagesschau"-Farben blau, weiß und grau gehalten. Zentrum des neuen Medienhauses ist ein nahezu kreisförmiger Newsroom.
Gerade die aktuellen Ereignisse zeigten, wie wichtig verlässliche und gut recherchierte Nachrichten sind, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. Der Bau des Nachrichtenhauses sei ein Beleg dafür, dass die ARD in Nachrichten investiere. Die Verbreitungswege der Nachrichten hätten sich in der Vergangenheit stark differenziert und würden dies aller Voraussicht nach auch weiter tun. Kern bleibe jedoch die verlässliche Nachricht.
Redaktionen würden zusammenrücken
Die Redaktionen für die lineare und die digitale Verbreitung würden in dem Gebäude zusammenrücken, sagte Helge Fuhst, Zweiter Chefredakteur von ARD-aktuell. Dies zeige sich auch bereits jetzt in der Zusammensetzung der dreiköpfigen Chefredaktion. Die "Tagesschau" habe bis heute etwas "hanseatisch Steifes". Trotz des Wandels der Medien sei ihr Beginn um 20 Uhr auch heute noch "eine heilige Zeit".
Die Gemeinschaftsredaktion ARD-aktuell ist für die TV-Sendungen "Tagesschau", "Tagesthemen" und "Nachtmagazin" sowie für den Nachrichtenkanal "tagesschau24" und das Online-Angebot "tagesschau.de" zuständig.