Baden-Baden (epd). Der Kunstsammler Frieder Burda ist tot. Der 83-Jährige starb am Sonntag nach längerer Krankheit im Kreis seiner Familie in seiner Heimatstadt Baden-Baden, wie eine Sprecherin des Museums Frieder Burda am Montag mitteilte. Der Mäzen hatte 2004 das Museum Frieder Burda in der Kurstadt eröffnet, das seitdem rund 2,5 Millionen Besucher anzog.
Mit Frieder Burda verliere die Kunstwelt einen ihrer großen Sammler, der seine Liebe und Begeisterung für die Kunst immer mit möglichst vielen Menschen teilen wollte, würdigte ihn das Museum. "Humanistische Werte waren ihm stets wichtiger als materielle, der Besitz von Kunst war ihm immer Verpflichtung, diese zugänglich zu machen", hieß es.
Bruder von Hubert Burda
Frieder Burda wurde am 29. April 1936 im baden-württembergischen Gengenbach als Sohn der Verlegerfamilie Burda geboren. Er war der ältere Bruder von Hubert Burda, dessen Medienkonzern Hubert Burda Media unter anderem "Focus", "Bunte" und "XING" unter einem Dach vereint.
Zunächst war Frieder Burda im elterlichen Druck- und Verlaghaus in den Bereichen Finanzen, Verwaltung und Beteiligungen tätig. Seine Lebensaufgabe fand der spätere Ehrenbürger Baden-Badens jedoch in der Kunst: Mit Anfang 30 kaufte er 1968 ein auf der documenta in Kassel gesehenes Bild des Malers Lucio Fontana und legte damit den Grundstein für seine Kunstsammlung.
Kunstsammlung enthält Picasso, Kirchner, Richter und Polke
Die Sammlung umfasst heute rund 1.000 Skulpturen, Gemälde und weitere Objekte aus der Klassischen Moderne und Zeitgenössischen Kunst. Darunter sind zahlreiche Meisterwerke von Pablo Picasso, Max Beckmann, Ernst-Ludwig Kirchner, Gerhard Richter, Georg Baselitz und Sigmar Polke. Um diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründete der Mäzen das Museum Frieder Burda. Neben seiner privaten Sammlung werden dort auch regelmäßig Sonderausstellungen präsentiert.
Anfang des Jahres sorgte das Museum beispielweise mit der Präsentation des Bildes "Love is in the bin" ("Liebe ist im Eimer") des Street-Art-Künstlers Banksy für Schlagzeilen. Das ursprüngliche Werk "Girl with balloon" ("Mädchen mit Ballon") hatte im Herbst vergangenen Jahres weltweite Aufmerksamkeit erregt, nachdem es während einer Londoner Auktion durch einen Mechanismus im Rahmen teils geschreddert worden war. Danach war das Werk erstmals im Museum Frieder Burda der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht worden. In vier Wochen kamen etwa 60.000 Besucher.