Historikerin Katja Seybold vor dem Haus "M.B.87". Die KZ-Gedenkstätte wird anlässlich der Gedenkveranstaltung um das Gebäude erweitert.
epd-bild/Karen Miether
KZ-Überlebende und Vertreter aus Politik und Gesellschaft erinnern am 28. April an die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen vor 74 Jahren.
16.04.2019

Auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen und dem Gelände der KZ-Gedenkstätte nahe Celle wollen sie Kränze ablegen. Damit soll der mehr als 52.000 Häftlinge des Konzentrationslagers und der rund 20.000 Kriegsgefangenen gedacht werden, die in Bergen-Belsen ums Leben kamen. Unter den Rednern sind die Bergen-Belsen-Überlebende Zsuzsa Misur, Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) und der Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Peter Tauber (CDU), wie die Gedenkstätte mitteilte. Das Lager Bergen-Belsen wurde am 15. April 1945 durch britische Truppen befreit.

Die KZ-Gedenkstätte wird anlässlich der Gedenkveranstaltung um ein neues Gebäude erweitert. Staatssekretär Tauber übergibt offiziell die Schlüssel für das Gebäude "M.B. 89" auf dem Gelände der Niedersachsen-Kaserne, die an die Gedenkstätte angrenzt. "Die Geschichte des Truppenübungsplatzes und der Kaserne Bergen-Hohne ist untrennbar mit der der Kriegsgefangenenlager auf dem Übungsplatz und des KZ Bergen-Belsen verbunden", sagte Stiftungsgeschäftsführer Jens-Christian Wagner dem epd.

Bildungszentrum im Haus "M.B. 89"

Bis voraussichtlich 2024 soll im Haus "M.B. 89" ein Bildungszentrum entstehen. Bereits am 28. April wird eine Ausstellung eröffnet, die Wagner und weitere Historiker der Gedenkstätte gemeinsam mit Studierenden erarbeitet haben.

Auf dem Gelände befand sich zunächst eine Kaserne der Nationalsozialisten und seit 1940 die Kommandantur des angrenzenden Kriegsgefangenenlagers. Ab 1945 waren Gefangene des Konzentrationslagers dort in einem Zweiglager inhaftiert. Nach der Befreiung Bergen-Belsens im April 1945 lebten auf dem Gelände heimatlos gewordene ehemalige KZ-Häftlinge, die auf eine Möglichkeit warteten, Deutschland zu verlassen.

Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.