Berlin (epd). Die Deutsche Rentenversicherung unterstützt immer häufiger psychisch erkrankte Arbeitnehmer bei der Wiedereingliederung in das Berufsleben. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Zahl der bewilligten medizinischen stationären Rehabilitationen in diesem Bereich um mehr als 43 Prozent, wie die Deutsche Rentenversicherung in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte.
Zunächst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) darüber berichtet. Wurden im Jahr 2008 noch 118.400 Maßnahmen bewilligt, waren es im vergangenen Jahr bereits 170.200.
Erkrankungen werden besser erkannt
Grund für die Zunahme der bewilligten Rehabilitationen ist nach Angaben der Rentenversicherung weniger eine reale Zunahme von psychischen Erkrankungen. Dafür gebe es in medizinischen Studien keine Hinweise, hieß es. Die Erkrankungen würden inzwischen aber besser erkannt und damit häufiger diagnostiziert.
Bei Frauen und bei Männern waren jeweils Depressionen und Angsterkrankungen die häufigsten Behandlungsursachen, wie die Rentenversicherung erklärte. Den aktuellen Zahlen zufolge entfallen bei Frauen rund 23 Prozent der stationären medizinischen Rehabilitationen auf psychische Erkrankungen, bei den Männern sind es 18,6 Prozent.
"Unsere Erhebungen haben gezeigt, dass rund 83 Prozent der Versicherten zwei Jahre nach einer Rehabilitation wegen einer psychischen Erkrankung noch im Erwerbsleben waren", erklärte Brigitte Gross, Direktorin bei der Rentenversicherung Bund.
17 Prozent der Arbeitnehmer, die eine Rehabilitation wegen psychischer Störungen bewilligt bekamen, schieden hingegen aus dem Berufsleben aus. Sie bezogen nach Angaben der Rentenversicherung zwei Jahre nach der Behandlung eine Erwerbsminderungsrente oder eine Altersrente.