Tausende Schüler demonstrieren mit Greta Thunberg in Hamburg für mehr Klimaschutz (Archivbild)
epd-bild/Patrick Piel
Die Schülerinnen und Schüler seien heute viel politischer als die über 20-Jährigen, sagt der Bildungsforscher Klaus Hurrelmann.
14.03.2019

Der Bildungsforscher Klaus Hurrelmann sieht mit der Umwelt-Protestbewegung "Fridays for Future" eine neue "aufmüpfige Generation" heranwachsen. Die Schülerinnen und Schüler seien heute viel politischer als die über 20-Jährigen und vor allem die über 25-Jährigen, sagte Hurrelmann der "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Donnerstag). Für diesen Freitag haben die Schüler erstmals zu einem weltweiten Schulstreik für den Klimaschutz aufgerufen.

Verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt

Die heute über 20-Jährigen hätten sich angesichts einer schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage vor allem um ihre Berufsausbildung gekümmert, sagte Hurrelmann, der als Professor in Berlin lehrt. Die Jüngeren müssten wegen einer verbesserten Lage auf dem Arbeitsmarkt inzwischen aber keine Angst mehr haben, keinen Beruf zu bekommen. "Das könnte der entscheidende Punkt sein", betonte der Sozialwissenschaftler. Für diese Generation werde der Blick nun frei für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen.

"Umwelt hat für junge Leute seit langem einen hohen Stellenwert", sagte Hurrelmann. Dieses Thema scheine für sie emotional eindeutig an der Spitze zu stehen. Dabei bedienten sich die heutigen Schüler auch "provokativer Elemente": Sie organisierten ihren Protest als Schulstreik und verstießen damit gegen Gesetze. Und sie schlügen einen aggressiven Ton gegenüber den älteren Generationen an, weil diese die politischen Weichen falsch gestellt hätten: "Die Älteren müssen sich darauf einrichten, dass wir es hier wieder mit einer aufmüpfigen Generation zu tun haben."

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