Rom (epd). Anlass des zweitägigen Besuchs ist das alle drei Jahre in einem anderen Land stattfindende katholische Weltfamilientreffen in Dublin. Seit Bekanntwerden von Missbrauchsfällen, deren Vertuschung und der systematischen Ausbeutung alleinstehender Mütter in kirchlichen Wäschereien in den 90er Jahren mieden Päpste das katholisch geprägte Land. Zuletzt besuchte Papst Johannes Paul II. 1979 Irland.
Franziskus will am Samstag in Dublin Missbrauchsopfer treffen und in der St.-Mary's-Kathedrale für sie und die übrigen Betroffenen sexueller Übergriffe durch Geistliche auf Minderjährige in Irland beten. Der offen homosexuelle irische Ministerpräsident Leo Varadkar will mit dem Kirchenoberhaupt bei einer Begegnung über Missbrauch und Misshandlung in der Kirche, die Anerkennung der Rechte von Schwulen und Lesben sowie das jüngst gegen den Willen der Kirche eingeführte Abtreibungsrecht in Irland sprechen.
Rede wird mit Spannung erwartet
Neben Begegnungen mit dem irischen Präsidenten Michael Higgins sowie einer mit Spannung erwarteten Papstrede vor Regierungsvertretern, Diplomaten und Vertretern der Zivilgesellschaft steht ein Besuch in einem von Kapuzinermönchen geführten Obdachlosenheim auf dem Programm. Der Papst wird ferner das Grab des wegen seiner Überwindung der Alkoholsucht verehrten Matt Talbot (1856-1925) besuchen.
Zum Papstauftritt beim Weltfamilientreffen im Croke-Patrick-Stadion werden am Samstagabend rund 80.000 Menschen erwartet. Bei der Abschlussmesse am Sonntag rechnen die Veranstalter mit bis zu einer halben Million Teilnehmern.
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