Köln (epd). Besonders angespannt ist die Situation demnach in Süddeutschland, doch auch in Thüringen und einzelnen norddeutschen Regionen seien Fachkräfte extrem knapp, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) am Freitag mit.
Im Juni dieses Jahres wurden zwei Drittel (66 Prozent) aller Stellen in sogenannten Engpassberufen ausgeschrieben. In diesen Berufssparten gibt es mehr offene Stellen als verfügbare Arbeitskräfte mit der gesuchten Qualifikation. Am häufigsten fehlen Fachkräfte mit einer Berufsausbildung in Pflege, Handwerk sowie technischen Berufen. Auch Arbeitskräfte mit Fortbildungs- oder Studienabschluss werden dringend gesucht - vor allem in Gesundheits- und Berufen aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).
Lage ist regional sehr unterschiedlich
Laut dem Institut ist die Situation je nach Region sehr unterschiedlich. In Baden-Württemberg werden inzwischen 83 Prozent aller Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben, in Berlin sind es nur 38 Prozent. Die größte Verschlechterung der Fachkräftesituation gab es in Thüringen und Rheinland-Pfalz. "Insbesondere in ländlichen Regionen fehlt es an Nachwuchskräften, um die zunehmenden Renteneintritte zu kompensieren", sagte IW-Experte Alexander Burstedde.
In den kommenden Jahren werde sich der Wettbewerb um Fachkräfte "weiter verschärfen und damit auch über die Zukunft ganzer Regionen entscheiden", hieß es. Nach Angaben der Studienautoren ist qualifizierte Zuwanderung ein gutes Mittel, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. Vor allem Arbeitgeber in den Städten setzten dabei zunehmend auf internationale Fachkräfte. Zudem gebe es deutliche Fortschritte bei der Beschäftigung von Älteren und Frauen.
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