Manuela Schwesig
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Neuer Job für Manuela Schwesig: Die Bundesfamilienministerin soll Regierungschefin in Mecklenburg-Vorpommern werden. Sie folgt auf Erwin Sellering, der seine Ämter wegen einer Krebserkrankung aufgibt. Neue Familienministerin wird Katarina Barley.
30.05.2017

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) soll Nachfolgerin des zurückgetretenen Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), werden. Das bestätigte SPD-Chef Martin Schulz am Dienstag in Berlin. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley wird neue Bundesfamilienministerin. Zu Barleys Nachfolger wurde kommissarisch Hubertus Heil bestimmt.

Schulz zufolge soll Schwesig in der kommenden Woche ihr Amt als Bundesfamilienministerin niederlegen. Sie habe sich als Ministerin einen großen Namen und ein großes Ansehen in der Öffentlichkeit erworben, sagte der SPD-Vorsitzende.

Lymphdrüsen-Krebserkrankung

Das Familienressort wird künftig von Barley geleitet. Die SPD-Fraktion habe in großer Geschlossenheit diesen Vorschlag unterstützt, sagte Schulz. Er betonte, dass man mit ihr die Kompetenz, die die SPD in diesem Bereich erworben habe, weiterführen könne. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei bereits über die Personalie informiert worden.

Sellering zieht sich wegen einer Krebserkrankung von seinem Amt zurück. Das hatte der 67 Jahre alte Regierungschef am Dienstagvormittag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin mitgeteilt. "Bei mir ist vor einigen Tagen völlig überraschend eine Lymphdrüsen-Krebserkrankung festgestellt worden, die umgehend eine massive Therapie erfordert", erklärte Sellering. Er werde deshalb nicht mehr in der Lage sein, das Amt des Ministerpräsidenten so auszufüllen wie erforderlich.

"Die Betroffenheit ist bei uns allen tief", sagte SPD-Chef Schulz. "Wir sind alle mit unseren Gedanken und unseren Herzen bei ihm. Wir drücken die Daumen, dass er den Kampf, den er jetzt aufgenommen hat, gewinnen wird." Er habe großen Respekt vor Sellering und der Entscheidung, die er getroffen habe, sagte Schulz sichtlich bewegt. "Das ist eine schwere Prüfung, die ihm und seinen Angehörigen zugemutet wird."

Arbeitslosigkeit zurückgegangen

Die SPD im Nordosten will für den 1. Juli einen Sonderparteitag einberufen. Sellering ist auch SPD-Landesvorsitzender. Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide er mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, sagte Sellering. Als Regierungschef habe er "einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes" leisten können.

Das Land habe an Wirtschaftskraft gewonnen, führte Sellering aus. Die Arbeitslosigkeit sei spürbar zurückgegangen. Es seien wichtige Verbesserungen für Familien und Kinder erzielt worden. "Und wir haben es geschafft, die Verschuldung des Landes abzubauen." Ihm persönlich sei immer sehr wichtig gewesen, für mehr Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen einzutreten.