Das Kinderhilfswerk Unicef ist alarmiert über die eskalierende Hungerkrise in Somalia.
31.03.2017

Im Januar und Februar hätten knapp 35.000 vom Hungertod bedrohte Mädchen und Jungen mit lebensrettenden Spezial-Lebensmitteln versorgt werden müssen, teilte Unicef am Freitag in Genf mit. Die Zahl der Kinder, die die Spezialnahrung brauchten, sei im Vergleich zu den ersten beiden Monaten 2016 um fast 60 Prozent gestiegen.

Zudem seien Ende März mehr als 18.400 Fälle von Cholera und akutem Durchfall in Somalia erfasst worden, viele der Betroffenen seien Kinder. Im gesamten Jahr 2016 seien 15.600 Fälle von Cholera und akutem Durchfall registriert worden.

Unterernährung und Durchfall

Unicef erinnerte daran, dass während der Hungersnot von 2011 in Somalia viele Kinder an einer Kombination aus Unterernährung und Durchfall gestorben seien. Damals kamen rund 260.000 Menschen ums Leben. Aufgrund der anhaltenden Dürre wird nun eine neue Hungerkatastrophe befürchtet. Nach UN-Angaben ist etwa die Hälfte der über 12 Millionen Einwohner Somalias auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

Neben der Trockenheit behindert die anhaltende Gewalt eine ausreichende Versorgung der Menschen mit Nahrung. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab beherrscht weite Teile der ländlichen Regionen, während die international anerkannte Regierung vor allem die Küste, Großstädte und wenige Verbindungsstraßen kontrolliert.