Tisch mit Osterhase, Kräutern, Blumen
Frisches für die Ostertage - das ist am wichtigsten und mehr muss es gar nicht sein
sbk
An Ostern braucht es keine Einkaufsorgie
Es wird auf jeden Fall reichen
Meine alte Sehnsucht nach einer großen Familie wird vor Feiertagen sehr lebendig. Ich sause los und kaufe ein - so viel, dass es auch für zehn Personen reichen würde. Dazu Berge von Schokosachen. Man weiß ja nie, wer noch alles ein fein gefülltes Osternest braucht. Nach dem Fest der Auferstehung bin ich halb erschlagen von dem, was wir übrig haben und verbrauchen müssen, damit es nicht verdirbt
27.03.2024

Dieses Jahr habe ich einen Anlauf unternommen, es besser zu machen. Geholfen hat mir erneutes Nachdenken über Karwoche und Ostertage. Was brauchen wir? Für den Gründonnerstag, den Tag des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern einen Strauß von sieben Kräutern, die kleingeschnitten in die leichte cremige Suppe wandern. Ein Ausdruck der Hoffnung, dass uns jeden Tag Gesundheit geschenkt sein möge. 

Für den Karfreitag Fisch. Nichts Großes, Teures, sondern zarte Maultaschen vom Händler auf dem Markt nebenan. Gefüllt mit einer Farce aus einheimischem Fisch, dem Saibling. Was man für die Sauce und als Beilage braucht, habe ich zuhause: Sahne, Kapern und Zitrone, dazu Reis und grüner Salat. Der Fisch, griechisch ΙΧΘΥΣ, ist mit seiner Buchstabenfolge ein Symbol für Jesus Christus, der Gesalbte, Gottes Sohn und Retter. 

Der Karsamstag ist bei uns einer der ernstesten Tage des Kirchenjahres. Da wird nicht geputzt oder vorbereitet, schon gar kein verfrühter Osterbrunch gefeiert. Hinabstiegen in das Reich des Todes, heißt es vom Gekreuzigten im Glaubensbekenntnis. Finsternis ist bittere Realität für viele Menschen auf dieser Welt. Es ist notwendig, dass wir an sie denken und tun, was uns möglich ist, um zu helfen. Gegessen wird an diesem Tag, was da ist. 

Der Ostersonntag, Tag der Auferstehung und des Lichtes beleuchtet die Dunkelheiten des Lebens und hilft, Kraft zu sammeln und Hoffnung zu schöpfen. Der Sieg über den Tod darf getrost gefeiert werden. Es gibt selbstgebackenen luftigen Osterfladen mit viel Rosinen drin. Natürlich Eier und für den Angetrauten ein Schnitzel, alles beim Bauern auf dem Markt gekauft. Für mich Nudeln mit Sauce. Dafür muss ich nichts extra besorgen. 

Aber ich mache mir einen Zettel mit all den Menschen, die zu Ostern ein kleines süßes Präsent erhalten sollen - oder ein herzhaftes, wenn sie das lieber mögen. Früher habe ich riesige Osternester gebastelt, aber das ist heutzutage den meisten Menschen zu viel. Ein kleines Körbchen mit guter Schokolade oder einem delikaten Käse reichen aus. Wenn Haustiere da sind, Hund oder Katze, lege ich für die auch etwas dazu. Die Schöpfung gehört zusammen …

Der Ostermontag steht noch an. Fleisch und Fisch waren schon auf dem Tisch. Ein Flammkuchen wäre jetzt gut, mit würzigem Lauchfrischkäse, Pilzen, Zwiebeln, Oliven und Mozzarella. Na gut, vielleicht ein bisschen Schinken noch. Oder Gemüse-Lasagne - da kann ich gleich vorhandene Reste mit verwenden. Auf der Einkaufsliste für den Bauernmarkt steht: Kräuter, Maultaschen, Eier, Schnitzel, verschiedene Käse, Pilze und Salat.

Im Supermarkt besorge ich Schlag- und Sauerrahm, frische Hefe zum Backen, Oliven und Mozzarella. Und die Geschenke für Freunde und Nachbarn. Das sind alles in allem höchstens zwei Einkaufstaschen voll. Ein guter Plan. Mein Mann und ich, wir sind zu zweit. Wie die Emmausjünger. Sollte Jesus vorbeikommen oder jemand anderes, der uns mit seiner Gegenwart beschenkt - es wird auch für sie reichen.

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Kolumne

Susanne Breit-Keßler

Essen und Trinken hält Leib und ­Seele zusammen. Und darüber Neues zu lesen, macht den Geist fit. Viele Folgen lang hat Susanne Breit-Keßler Ihnen Woche für Woche ihre Gedanken dazu aufgeschrieben und guten Appetit gewünscht. Im Sommer 2024 endete die Kolumne. Die Texte sind weiter im Archiv abrufbar.