Ursula Ott
Ursula Ott, Chefredakteurin chrismon
Katrin Binner
Danke, dass Sie Fehler finden – aber bitte ohne Tribunal
Das hätten wir gerne wieder: Leser, die uns auf Fehler aufmerksam machen. Punkt.
Tim Wegner
20.12.2019

"Wahrscheinlich", schreibt chrismon-Leser Bernd K., "war es nur ein Vertipper." Bei einer Bibelstelle hatten wir uns vertan, und er schreibt: "Ob Lehrerin oder Super­intendent, es gilt immer im Kopf zu behalten: Wir selbst könnten diejenigen sein, denen ein Fehler unterläuft."

Bernd K., ich liebe Sie!

Denn ganz selten macht uns jemand so nett auf einen Fehler aufmerksam. Eher geht es so: Wir schreiben neben das Foto einer Kuh, dass diese Kuh mehrere Tage nicht gemolken wurde, damit sie auf ­einer Viehauktion pralle Euter hat. War falsch. Geht nämlich gar nicht, Milchkühe müssen zweimal am Tag ge­molken werden, sonst droht eine Euterentzündung. Wir ­haben den Fehler korrigiert.
Aber ehe das nächste Heft erschien, gab es Briefe wie diesen: "Wie ist es möglich, dass so ein Unsinn mit politischem Vorsatz in diese Zeitung gelangt?" Es wurde mit Kirchenaustritten gedroht. Eine Landwirtin bestellte ihr plus-Abo ab. Alles wegen einer Kuh.

Tim Wegner

Ursula Ott

Ursula Ott ist Chefredakteurin von chrismon und der digitalen Kommunikation im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH. Sie studierte Diplom-Journalistik in München und Paris und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Sie arbeitete als Gerichtsreporterin bei der "Frankfurter Rundschau", als Redakteurin bei "Emma", als Autorin und Kolumnistin bei der "Woche", bei der "Brigitte" und bei "Sonntag aktuell" sowie als freie Autorin für Radio und Fernsehen. 2020 und 2021 wurde sie unter die 10 besten Chefredakteur*innen des Jahres gewählt. 2019 schrieb sie den Bestseller "Das Haus meiner Eltern hat viele Räume. Vom Loslassen, Ausräumen und Bewahren".

Drum wünschen wir uns manchmal die Zeit zurück, als man auch mal einen Fehler machen konnte, ohnegleich dem Online-Tribunal ausge­liefert zu sein. Wünschen uns Leser, die uns glauben, dass wir hier Journalismus machen. Und keine Kampagnen – nein, auch nicht gegen die Landwirte oder gegen Globuli.

Ich wünsche mir Vertrauen zurück, Vertrauen in unsere Arbeit. Ich mag nicht, wenn Angie S. schreibt, wir hätten zum Thema Homöopathie mit zwei "Ärzten" gesprochen. Es waren tatsächlich Ärzte. Aber ohne "-". Ich finde seltsam, wenn ein ­Leser schreibt, die "Chefredakteurin" habe Unsinn geschrieben. Unsinn geht klar, lassen Sie uns gerne streiten. Aber ich bin echt Chefredakteurin. Ich wünsche mir kritische Leserinnen und Leser. Mit Respekt vor unserer Arbeit.

Orte, an denen mit Respekt gestritten wird

Gearbeitet haben wir viel in den letzten Wochen, auch an ein paar ­Neuerungen im Heft. Der Fernsehjournalist Willi Weitzel besucht jeden Monat eine andere Familie, die ihren Beitrag leistet zur Bewahrung der Schöpfung. Die Pfarrerin und Wort-zum-­Sonntag-Sprecherin Stefanie Schardien beantwortet Alltags­fragen und sucht Wege aus moralischen Zwickmühlen. ­Willi haben wir auf der Frankfurter Buchmesse kennengelernt, Steffi auf dem Kirchentag in Dortmund. Wie gut, dass es diese Orte gibt, an denen mit Respekt gestritten wird.

Schreiben Sie uns gern, was Ihnen gefällt und was nicht. Die ganze ­chrismon-Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß mit dem neuen Heft und ­ein friedliches neues Jahr!

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Liebe Frau Ott,
gerade habe ich Ihren Artikel in dem neuen Chrismon gelesen.
Ich möchte nichts anmerken, verbessern oder kritisieren. Ich möchte nur
Dankeschön sagen, weil sich das Chrismon so positiv entwickelt hat.
Es ist attraktiver geworden durch das neue Layout seit einiger Zeit.
Aber es ist vor allem inhaltlich attraktiver geworden, gut geschriebene
Artikel, attraktive Themen. Sie sind ja nie sehr weit weg vom
Mainstream, aber nie in der langweiligen Mitte. Viele Artikel geben zu
neuem Nachdenken Anlass.
Und dass ist der Beweis: Meine Frau meinte vor einigen Jahren: "Sollen
wir das Chrismon nicht abbestellen, es lohnt sich nicht, es zu lesen."
Ich war dagegen. Seit längerer Zeit kommt das Thema nicht mehr hoch,
meine Frau liest das Chrismon jetzt auch sehr gerne. Eine Freude für
mich, das wollte ich Ihnen gern schreiben.
Ein frohes Fest Ihnen und der Redaktion
und reichen Segen für das kommende Kalenderjahr
Karl-Wilhelm Frommeyer

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Sehr geehrte Frau Ott,
vielen Dank für ihren Artikel in der Chrismon 01.2020! Bitte bleiben sie bei ihrer Linie. . Wir sind Menschen und keine fehlerfreien Genies. Hinterher ist jeder schlauer!
Für sie und ihr Team alles Gute im neuen Jahr.
Freundliche Gruesse
Winfried Schreppel

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Liebe Frau Ott,
Ich stimme Ihnen zu! Fehler können passieren u ICH vertraue in Ihre Arbeit!
Kritisch sein u Respekt haben! Find ich gut!
Wir sind Atheisten, ehemalige DDR-Bürger, leben in Leipzig und ich lese aber sehr gern u intensiv Ihr Heft!
Liebe Grüße u alles Gute u viel Erfolg für 2020!
Familie Thieme

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Liebe Frau Ott,
heute möchte ich mal ganz ausdrücklich Danke sagen. Für viele kluge Texte, die ich in den zahlreichen Chrismon-Heften lesen durfte, die uns seit Jahren mit unserer Tageszeitung (MAZ) erreichen. Und für Ihre Kolumne „erledigt“. Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Ich liebe Sie dafür! Klare Wort, scharfer Verstand, trockener Humor. Mit Ihnen würde ich gerne mal einen Abend lang bei Rotwein über Gott und die Welt diskutieren. Ich habe es nämlich nicht so mit dem Glauben. Genauer gesagt bin ich überhaupt nicht religiös. Für Glaubensfragen ist meine Frau zuständig, die in der Baptistengemeinde Potsdam aktiv ist. Wir sind seit 34 Jahren verheiratet und ein richtig gutes Team. Zu Religions-Themen haben wir uns noch nie gestritten. Ich persönlich glaube an die Kraft von Vertrauen, Ehrlichkeit und Verantwortung in der Beziehung, an den Zusammenhalt der Familie, an Freundschaft inklusive offener Worte und das respektvolle Miteinander in der Gesellschaft.
Die aktuelle Ausgabe (01.2020) habe ich noch nicht ganz durch, aber „Unsere kleine Farm“ und „Hauptsache Gymnasium“ finde ich wieder sehr gelungen, berührend und inspirierend.
Ein freundlicher Hinweis zu Seite 4 („PORTAL“):
Hier wird der Eindruck erweckt, dass Lehnwörter aus dem Deutschen ausschließlich mit unserer unrühmlichen Geschichte zu tun hätten. „Schon traurig, was wir Deutschen an Spuren hinterlassen haben“. Verstehe ich nicht. Es gibt viele Begriffe (über 400!), die im Russischen heimisch geworden sind. So zum Beispiel „Butterbrot“ und „Rucksack“.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Chrismon, bestmögliche Gesundheit und überhaupt alles denkbar Gute für 2020.
Liebe Grüße aus Potsdam

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Sehr geehrte Frau Ott,
zwar verstehe ich Ihre Verärgerung über Tribunale der Kritik, wenn Ihnen oder Ihrer Redaktion Fehler unterlaufen. Ich füge hinzu, dass ich Ihr Magazin als ziemlich einzigartig und und immer direkt und offen, kritisch und berührend schätze. Aber Ihr Beispiel für überzogene Kritik, die bezüglich der Bildunterschrift zur Kuh mit dem prallen Euter, war nicht sehr glücklich gewählt. Es geht hier nicht nur um eine Kuh, sondern mich machte in diesem Artikel betroffen, wie wenig sorgfältig recherchiert worden war, und wie oft ist das der Fall! Der gesunde Menschenverstand kam auch nicht wirklich zum Tragen. Jeder, der schon mal mit mit Babies zu tun hatte, kennt Themen wie Milcheinschuss oder Stillen. Außerdem ist die Kritik an Bauern im Moment schon sehr undifferenziert. All das kann eine Leserin schon mal mürbe machen, gerade wenn man das in diesem insgesamt besonderen Magazin, das von der vom eigenen Anspruch her besonderen evangelischen Kirche herausgegeben wird, nicht erwartet hätte.
Natürlich soll man wegen solch einem Fehler nicht gleich Ihr Magazin abbestellen. Aber vielleicht habe ich Ihnen doch ein wenig verdeutlichen können, warum das nicht einfach irgendein kleiner Fehler war.
Für Ihre Arbeit alles Gute. Danke für das Interview mit Herrn Helbig, und Frau Wöllenstein, sehr erhellend, aber auch sehr entmutigend. Vielleicht könnten Sie mal Politiker mit den Aussagen der beiden konfrontieren?
Mit freundlichen Grüßen

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Sehr geehrte, liebe Frau Ott!
Danke für Ihre großartige Arbeit, lassen Sie sich auch 2020
nicht beirren. Machen Sie weiter so und wehren sich gegen
ewige Nörgler und Miesepeter.
Ihnen mit dem Team ein gutes und erfolgreiches Jahr 2020.
Beste Grüße Jörg Schulz

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Verehrte Chefredakteurin,
gern habe ich immer wieder Ihre klugen sprachkritischen Glossen gelesen.
Heute schreibe ich Ihnen zu Ihrem Text in chrismon 01.2020 – aber nicht gern, denn ich hätte gern auf „gern“ verzichtet, wenn Sie es im letzten Absatz auch getan hätten.
In der Hoffnung, Sie lesen auch Kritisches gern, selbst wenn es ungern verfasst wurde, wünsche ich Ihnen und Ihrer Redaktion eine gute Zeit!
Im übrigen würde ich gern einen Kommentar von Ihnen zum richtigen Gebrauch von „gern“ im Deutschen lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Schinhammer

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Liebe Frau Ott,
in auf mehrere Tage verteilten Anläufen habe ich mich für unser Novemberheft an einem Editorial versucht, dass die Zunahme ruppiger bis beleidigender Leser*innenzuschriften an unsere Redaktion aufgreift – konstruktiv, einladend, nicht belehrend, nicht die vielen freundlichen Leser*innen mit den Trollen in einen Topf werfend. Am Ende bin ich gescheitert. Stattdessen habe ich das Thema gewechselt.
Eben habe ich Ihren Kommentar in der neuen Chrismon-Ausgabe gelesen, in dem sie mir von leichter Hand vormachen, dass und wie es geht. Chapeau! Danke für Ihre Worte und die Inspiration, vielleicht doch noch einen neuen Anlauf zu wagen.
Ein großartiges Jahr 2020 wünscht aus Berlin

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Liebe Frau Ott, liebes Redaktionsteam,
ich bin kein Abonnent von Chrismon, freue mich aber immer wenn eine Ausgabe meiner Tageszeitung beigelegt ist, ich lese Ihre Beiträge gerne.
Ich gebe Ihnen Recht, die Reaktionen auf vieles sind heute oftmals überzeichnet, aggressiv und der Sache nicht angemessen, dazu kommt die moralische Empörung über die die eine andere Meinung haben.
Allerdings habe ich grade mit dem Beispiel der gemolkenen oder nicht gemolkenen Kuh so meine Probleme. Sie (die Redaktion) unterstellt ganz einfach dem Besitzer des Tieres das er Gewinnstreben über das Tierwohl stellt. Das ist kein Tippfehler... und das hat tatsächlich ein Gschmäckle... schade eigentlich.
Ich wünsche Ihnen allen ein gutes neues Jahr.
mit freundlichen Grüßen
Jutta Ramsbrock

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Liebe Frau Ott,
zunächst wünsche auch ich Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr.
Gefallen hat mir Ihr offener und selbstkritischer Kommentar "Erledigt".
Ob allerdings die sozialen Medien zu mehr Anstand und Respekt zurückfinden, ist angesichts der heftigen Reaktionen auf den WDR-Kinderchor: "Meine Oma ist ne alte Umweltsau" wohl eher zweifelhaft.
Insgesamt ist das aktuelle Chrismon-Heft aber wirklich lesenswert.
Vielleicht könnte das wichtige Thema Ökumene redaktionell noch etwas stärker in den Fokus gerückt werden.
Dazu möchte ich zum Beispiel auf Michael Seewald (Universität Münster) zum innerkatholischen Kommunionsstreit: "Von Regeln und Realitäten" hinweisen. Ein Nachdenken über die "christliche Brüderlichkeit" (Papst Benedikt XVI.) wäre nun durchaus angebracht und wünschenswert. Mit den besten Empfehlungen
Ihr
Prof.Dr.jur.Harald G.Kundoch

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Sehr geehrte Frau Ott,
Alles Gute für Sie und Ihre Redaktion im neuen Jahr.
In der chrismon Ausgabe 01.2020 wünschen Sie sich mehr Vertrauen der Leser in ihre Arbeit. Dies kann ich anhand der dafür aufgeführten Beispiele gut nachvollziehen. Lediglich bei dem Beispiel mit der Kuh kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Hier geht es ja nicht um einen Druckfehler, sondern um die Erläuterung eines Bildes mit der Intention ein vermeintliches Fehlverhalten zu dokumentieren. Es ist löblich auf Missstände wie Tierquälerei hinzuweisen. Es ist allerdings verwerflich hierzu ein Bild mit einem erfundenen und falschen Sachverhalt zu nutzen. Das ist kein Journalismus sondern Propaganda. Über etwas mehr Selbstkritik in ihrem Schreiben an die Leser in Bezug auf diese Beispiel hätte ich mich gefreut.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Wenzel

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Sehr verehrte Frau Ott ,
die Geschichte der Kuh habe ich nicht , aber heute Morgen als erstes im neuen Jahr Ihre Kolumne „ Erledigt „ gelesen, die zu mehr Verständnis und Respekt gegenüber seinen Mitmenschen aufruft. Neben den vielen Vorsätzen , die ich heute Nacht getroffen habe, eine Anregung für ein verständnisvolles Miteinander, das kleine Fehler verzeiht und an eigene Fehler erinnert. Vielen Dank – auch für die abwechselungsreichen Beiträge der o.a. Ausgabe.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2020.
Mit besten Grüßen
Gerd Wolters

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Sehr geehrte Frau Ott,
Anerkennung für Ihren Beitrag ! ich kann Ihnen nur zustimmen ! Meine Erfahrung aus langjähriger Berufszeit ist: diejenigen, die am lautesten Fehler kritisieren, arbeiten/bewegen/initiieren wenig oder nichts. Ich lese jedenfalls mit Interesse einen Großteil Ihres Magazins !
weiter so ! und alles Gute für Sie und Ihre Mannschaft !
Herzliche Grüsse
H Kayser

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Sehr geehrte liebe Frau Ott,
auf meinem Weg zur Arbeit nach Mainz sitze ich im Zug und lese Ihre Wünsche in Ihrem Kommentar zur Kommentierung von Fehlern.
Und ich will Ihnen sehr gerne schreiben, dass ich Chrismon so gerne lese, dass es mir schon sehr viele und gute Denkanstöße geboten hat !
Und so wie ich auch selbst immer wieder Fehler mache, dürfen auch Sie das!
Fehler gehören wie der Erfolg zum Leben und befördern das Lernen!
Herzlich Grüße vom wunderschönen Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal
Ihre Constanze Nattermann

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Sehr geehrte Frau Ott,
ganz herzlichen Dank für Ihre freundlichen Neujahrswünsche im aktuellen Heft; hoffen wir, dass es für uns alle ein friedliches neues Jahr wird.
Ihren Wunsch nach "Vertrauen" in und "Respekt" vor Ihrer Arbeit sowie "kritische Leserinnen und Leser", die jedoch kein "Tribunal" veranstalten kann ich gut nachempfinden; hoffentlich gehen Ihre Wünsche in Erfüllung, was ein Segen für unsere ganze Gesellschaft wäre.
Womit ich persönlich nichts anfangen kann, das ist Ihr Wunsch, ich möge "viel Spaß mit dem neuen Heft" haben. Diesen Halbsatz lese ich leider allzu oft und ich weiß nicht, was damit gemeint ist. Schon oft habe ich ein chrismon-Heft gelesen und dabei manchmal Freude oder auch Traurigkeit empfunden oder ich wurde zum Nachdenken angeregt, habe eine Erkenntnis gewonnen, aber Spaß .... nein, also Spaß hab ich beim Lesen eigentlich nicht und das würde mich auch keinesfalls motivieren, um weiterzulesen. Warum also schreiben Sie und viele Ihrer Kollegen einen solchen Wunsch an den Heftanfang? Wenn ich mir eine Vermutung erlauben darf, so denke ich, es handelt sich um eine unüberlegte Floskel, die Sie womöglich (hoffentlich) gar nicht wirklich ernst meinen. Aber dann könnte sie ja auch unterbleiben. Es geht mir damit so ähnlich wie mit dem seit Trump in den Medien so häufig verwendeten Begriff "deal", als könne man nicht "Vertrag", "Vereinbarung" oder andere treffende Begriffe verwenden. Mich jedenfalls erinnert "deal" an einen unsäglichen Menschen und ich vermute, so wird auch eine bestimmte Haltung von "deal-making" bewußt oder unbewußt befördert. "Viel Spaß" assoziiere ich u.a. mit einer "Spaßgesellschaft", die ihre Ressourcen verjubelt - mit Freude empfinden hat das nach meinem Dafürhalten aber nicht so viel zu tun.
Freilich sind dies nur meine ganz subjektiven Assoziationen; da Sie mich jedoch so freundlich aufgefordert haben, Ihnen zu schreiben, wollte ich meine Gedanken gerne mit Ihnen teilen.
Viele herzliche Grüße

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Sehr geehrte Frau Ott,
nein, ich habe keinen Fehler gefunden und Sie haben auch keinen gemacht. Und doch stolpere ich über die Formulierung "...wünscht Ihnen viel Spaß mit dem neuen Heft ...." . Wikipedia sagt dazu: "Der Spaß ist eine Äußerung, über die gelacht werden kann, ja soll, und gilt als Bestandteil des Humors. Das Wort wird auch synonym zu Jux, Scherz und Witz verwendet".
Ich erfreue mich an Chrismon, aber Vieles, was ich darin lese, bringt wirklich keinen Spaß.
Herzliche Grüße

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Liebe Frau Ott und liebes ChrismonTeam,
vielen Dank für Ihre ehrlichen Worte an vorgenannter Stelle. Überhaupt liebe ich Ihre Kommentare unter dieser Rubrik „Erledigt“. Und ich liebe das Chrismonheft. Bitte fühlen Sie sich und das gesamte Team von mir geschätzt, respektiert und ich vertraue Ihnen. Ich bin mir auch sicher, dass die überwiegende Mehrheit ebenso denkt. Bedauerlicherweise ist diese Mehrheit nicht „laut“.
Ihnen allen ein gesegnetes gutes gesundes friedliches glückliches neues Jahr.
Herzliche Grüße nach Frankfurt am Main

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Liebe Frau Ott,
tut mir leid: auch ich gehöre zur schweigenden Mehrheit, die Ihre Artikel, die Ihrer Kollegen, Ihr Produkt „Chrismon“ ganz hervorragend finden. Nur schreibt man das normalerweise nicht. Ausgelöst durch Ihr „Erledigt“ in Heft 1/20 hole ich das jetzt nach. Ich bin kirchensteuerzahlender Taufscheinkatholik und beneide die Evangelischen um diese Hefte, seit Chrismon der SZ beiliegt. Leider schafft die katholische Kirche so was nicht, die Offenheit, Vielfalt, Breite der Themen und Beiträge. Aber auch ich bin Christ und als solcher offensichtlich bei Ihnen akzeptiert.
Schon seit „Frau Otts endgültiger Ablage“ bin ich heftiger Fan Ihres Stils, Ihrer Themenwahl, der Inhalte Ihrer Artikel (nur – Verzeihung – nicht der Frisur auf Ihren Bildern).
Also vielen Dank und – aus meiner Sicht – gerade weiter so, trotz zeitüblicher Pöbeleien.

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Liebe sehr geehrte Frau Ott,
danke, und auch Ihnen ein fröhliches Herz über das neue Jahr 2020! Auf dass wir, Ihre Leser Ihnen dankbar für Ihre Arbeit, jedenfalls nicht undankbar sein mögen. Ich empfinde Ihre Arbeit als Kolumnistin immer wieder, vor allem aber auch CHRISMON als Ganzes seit Ihrem Beginn als Chefredakteurin in Form und Inhalt rundherum wohltuend modern und belebend. Und, bitte, nicht nur Sie, auch wir dankbaren Leser auf anderen verantwortlichen Positionen des Lebens, sind besorgt über den Zeitgeist der "rohen" Botschaft, der nun, aber beileibe eben nicht nur dort, auch in Ihrem Leserbrief-Kasten angekommen ist. Über dieses allenthalben wuchernde Kraut der Wut und des Bösen - siehe auch das aktuelle Phänomen "Umweltsau" - sollten unsere Medien und deren Herausgeber viel mehr und offensiver reflektieren, nicht nur die Wirkungen beklagen, sondern Ursachen benennen und analysieren. Mir erscheint es diesbezüglich viel zu einfach und vor allem zu sehr naiv, die AfD als ursächlich zu verorten. Wen schon, dann ginge es mir um die Metaebene jenseits der AfD und deren Wähler. Was war davor, welche Verantwortung für das anscheinend wachsende Wut-/Böse-Phänomen tragen wir selbst, unsere neoliberal ausufernde Freiheit? Beispielhadt ausgelebt in den Medien, als Arm versus Reich, auf den Straßen und in den Schulen, auf dem Wohnungsmarkt und/oder auf den Finanzmärkten? Welche Führungseffekte bewirken unsere Führungskräfte, zum Beispiel unser EKD-Ratsvorsitzenden für oder gegen die Kirchenaustritte oder unsere Frau Bundeskanzlerin für oder gegen das Aufblühen rechtsextremer Evidenz? Warum ist es so, wie es ist? Was ist zu tun?
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie Gesundheit und Wohlergehen sowie dem Redaktions-Kollegium in diesen existenziellen Fragen eine glückliche Hand und allzeit frohen Mut.
Ihr dankbarer Leser Dr. Gernot H.

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Liebe Frau Ott,
lassen Sie sich bitte nicht von engstirnigen und kleinkarierten Menschen irritieren. Es ist doch so, wie Herr Bernd K. schreibt. Chrismon plus ist eine wirklich wertvolle Zeitung. Ich freue mich immer sehr, wenn die neue Ausgabe kommt und lese manches mehrfach. Habe längere Zeit in München gelebt und bin nun wieder in Dresden. Ich bin immer wieder erschrocken über die Meinungen und die Gleichgültigkeit von Menschen hier, auch näherstehenden. Die Chrismon ist für mich wichtig. Auch um mal den Mund aufzumachen z.B. gegen Klima-Ignoranten und AfD-Wähler. Sie macht mir Mut. Danke dafür!
Ich wünsche Ihnen und all den klugen Mitarbeitern ein erfolgreiches Jahr 2020, viele interessierte, aufgeschlossene Leser und uns allen Frieden. Mit freundlieben Grüßen

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Sehr geehrte Frau Ott,
Sie beklagen in Ihrem Text die Kritik-Flut bei einigen Artikeln Ihrer Zeitschrift, wie zum Beispiel über Landwirtschaft. Aus Ihrer Aussage heraus kann der Leser Ihr Unverständnis der Abo-Kündigung der Landwirtsfrau heraus lesen. Dies ist ein Grund, warum so viele Landwirte in der letzten Zeit auf die Straße gegangen sind. Der Nichtlandwirt ist heute so weit von der Landwirtschaft weg, so dass dieser überhaupt nicht mehr versteht, was in der Landwirtschaft getan wird. Ein Landwirt ist sehr getroffen, wenn so ein Blödsinn in einer Zeitung steht, vor allem ein Milchviehhalter kümmert sich an 365 Tagen im Jahr um seine Kühe, füttert und melkt sie. Auch jetzt an Heiligabend und Neujahr stehen wir um 5:00 Uhr auf und melken die Kühe. Wir setzen uns mit aller Kraft und Herzblut für unsere seit Generationen geführten Betriebe ein und dann wird so ein Quatsch in einer Zeitung geschrieben. Dies ist in vielen verschiedenen Medien der Fall und macht einfach traurig. Bei solch einen fehlerhaften Artikel gehe ich von Vorsatz aus. Ich erwarte von einem Journalisten eine gewisse Objektivität und wenn dieser keine Ahnung von seinem zu schreibenen Text hat, muss ein Fachmann herangezogen werden. Warum kann man zum Thema Landwirtschaft nicht einfach mal einen Landwirt befragen, dass sind doch zum Thema Landwirtschaft die besten Experten und nicht irgendwelche NGO´s, die noch nie eine Kuh gemolken haben?
Mit freundlichen Gruß
Frerk Hespe

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Hallo Frau Ott,
bin in der letzten Chrismo auf Ihren Artikel gestoßen: “Danke dass Sie Fehler finden – aber bitte ohne Tribunal” und habe beim Lesen des Titels zunächst zustimmend genickt. Was Sie dann aber in Ihrem Beispiel als Fehler abtun, ist in meinen Augen doch etwas anderes als bloß ein “Fehler”.
Die Aussage des Autors, dass die Kuh mehrere Tage nicht gemolken wurde, um bei einer Ausstellung ein pralles Euter vorweisen zu können, ist kein simpler Fehler. Hier spürt man die manipulative Absicht, die auf populistische Weise Stimmung erzeugen will – in diesem Fall gegen eine hyperindustrialisierte Landwirtschaft. (Auf einer tieferen Ebene wäre dies durchaus ein Thema, aber eben nicht auf diese Art).
Empörung und Kritik deshalb gerade nicht “alles nur wegen einer Kuh” – vielmehr wegen einer gefährlichen Tendenz, in den Medien vorzugsweise das zu verbreiten, was die eigene Klientel in ihrer permanenten Empörungsbereitschaft hören bzw. lesen will, unabhängig von den Fakten. Fazit: Fehler sehen wir gerne nach, manipulatives Schreiben aber stößt mir bitter auf.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Anhäuser

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Sehr geehrte Frau Ott
Ich freue mich, dass ich Chrismon als Beilage zum Zeit-Abo lesen kann. Es gibt immer wieder inspirierende oder unterhaltsame Texte für mich.
Ihr Aufruf zu mehr Respekt gegenüber der journalistischen Arbeit in der ersten Ausgabe des neuen Jahres hat mir sehr gefallen und imponiert. Ich habe auch den Eindruck, dass in unserem digitalen Zeitalter keiner mehr mit seiner Meinung hinter dem Berg hält. Da werden Dinge geschrieben, die sich die meisten Leute (Gott sei Dank!) nicht trauen würden, einem anderen ins Gesicht zu sagen. Ich verstehe nicht, wo dieser starke Mitteilungsdrang kombiniert mit ganz viel Wut bei vielen Menschen herkommt...
Ich würde mir wünschen, dass bald wieder etwas Ruhe in die Gesellschaft kommt und wir lernen, respektvoller miteinander umzugehen. Vielleicht hat Ihr Editorial ja den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht.
Bitte machen Sie weiter so mit Ihrer Arbeit!
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
Carola Katzer

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Hallo, liebe Frau Ott,
danke für Ihren Artikel: Danke, dass Sie Fehler finden - aber bitte ohne
Tribunal aus dem Heft 01.2020.
Seit ich selbst für eine Lokalzeitung schreibe, habe ich großen Respekt
vor Journalisten, die täglich versuchen, die Menschen mit Berichten,
Reportagen usw. zu informieren. Ich kann es manchmal nur schwer ertragen,
wenn man Journalisten und Reporter, die die Wahrheit oft unter
Lebensgefahr an die Weltöffentlichkeit bringen, pauschal mit
"Lügenpresse" verunglimpft.
Herzliche Grüße
Ursula Ortlieb