Elke Heidenreich und Caroline Wahl im Gespräch
Zur chrismon-Begegnung trafen sich Elke Heidenreich und Caroline Wahl bei KairosBlue in Köln
Sandra Stein
Elke Heidenreich und Caroline Wahl
So jung sein wie du? Bloß nicht!
Die 81-jährige Elke Heidenreich und die 29-jährige Caroline Wahl über gelassene Alte und melancholische Junge. Und warum Bücher einen retten. Immer!
Tim Wegner
Privat
Aktualisiert am 17.06.2024
10Min

chrismon: Frau Heidenreich, Sie schreiben in Ihrem ­neuen Buch "Altern": "Wir schwimmen keine zwanzig Bahnen mehr, aber zehn gehen noch."

Elke Heidenreich: Ich schwimme gar nicht gern. Als ich 23 war, wurde mir die Hälfte meiner Lunge entfernt, ich hatte dadurch immer Atem- und Gleichgewichtsprobleme. Ich habe mit 30 überhaupt erst Schwimmen gelernt. Ich meinte das im übertragenen Sinn . . .

Wir fragen, weil Frau Wahl mit "22 Bahnen" eines der beliebtesten Bücher der letzten Zeit geschrieben hat . . .

Heidenreich: . . . ein sehr gutes Buch! Caroline, du hast ein unglaubliches Talent zu erzählen.

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Infobox

Elke Heidenreich: Altern. Hanser Berlin. 112 Seiten, 20 Euro.

Caroline Wahl: Windstärke 17. DuMont. 256 Seiten, 24 Euro.

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Wie schade, daß Frau Heidenreich das Gespräch mit Caroline Wahl (07/24) derart dominiert hat. Sie konnte es nicht lassen und musste jede Krankheit und jeden Selbstmordversuch aufzählen. Dagegen hatte Frau Wahl natürlich wenig zu ‚bieten‘. Schade, daß ihre Moderatorinnen, das Gespräch nicht besser lenken konnten.
Wie peinlich für alle und dann noch diesen Abschlußsenf über die Leistungen ihrer Generation, den Fr. Heidenreich zur Zeit überall anbietet

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Guten Tag,
ich habe zu meinem 9sten Geburstag "Altern von Elke Heidenreich"
geschenkt bekommen.
Was für ein armseliges Leben, liebe Frau Heidenreich.
Ich genieße jeden Schluck Espresso - Breslau - Berlin - Aachen und die ganze Welt ist eine Wundertüte auf allen Weltmeeren zu Hause.
Sie haben das "Leben verpaßt" Frau Heidenreich.
Die vielen Liebschaften haben sie ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.
Ich würde damit nicht PRAHLen, das macht sie unsympatisch.
Hätte gern die 20€.
Ingeborg Herzog

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Ein sehr interessantes Gespräch der beiden literarisch aktiven Damen. Ich habe Frau Heidenreich sowohl persönlich bei Lesungen als auch in diversen Literatursendung schon anders erlebt. Sie ist streitlustig und sie kritisiert sehr oft erfolgreiche Schriftsteller. wie z.B. Daniel Kehlmann. Denis Scheck lässt ihre Bücher bei seiner Sendung "Druckfrisch", regelmäßig in die Tonne gleiten. Seine Symphatien zu Frau Heidenreich halten sich wohl in Grenzen. Trotz alledem, obwohl sie oft auf Krawall gebürstet ist, sie bleibt die symphatische Grande Madame der deutschen Literatur.

Lothar Geisler

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Elke Heidenreich reist nun seit Wochen durch alle Medien mit Wort und Schrift und ihrem Buch „Alter“.

Bei aller Achtung für ihre Alterspropaganda muss es doch erlaubt sein, ihr einmal zu widersprechen:

wenn man gesund ist, keinerlei Malaisen hat und sich in Wohlstand und großem Freundeskreis

einrichten kann, dann mag 81 kein Alter sein. Aber wen spricht Elke Heidenreich mit ihren Aussagen eigentlich an?

Nicht jedem sind die äußeren Gegebenheiten so gelungen wie ihr.

Mir fehlt bei ihren Ausführungen ein wenig die Empathie und das Verständnis für jene, denen das Leben, sei es durch Krankheit oder Schicksalsschläge aller Art, keine so guten Voraussetzungen bietet, dem Alter freudig entgegen zu sehen.

Abgesehen davon beginnt mit fortschreitendem Alter häufig ungewollt eine Phase der Vereinsamung.

Gute Freunde und Verwandte sterben, und die eigene nachlassende Beweglichkeit schränkt den Radius ein, häufig fehlen auch die Mittel, es sich gut gehen zu lassen, so dass sich kaum neue Kontakte ergeben. Ist man einmal, vielleicht begütert, in einer Seniorenresidenz angelangt, festigt sich das Bewusstsein, dass man nun außerhalb der arbeitenden, produzierenden und am Gesellschaftsleben antizipierenden Welt angekommen ist. So manch einer fühlt sich abgehängt und auch gelegentlich abgeschoben. Man ist in einem so genannten „ Alterskosmos“ angekommen.

Das ist der Lauf der Welt; viel ändern lässt sich daran nichts. Nur sollte man es in die Gedanken über das Alter einbeziehen und nicht ein geradezu glorifizierendes Altersbild entwerfen.

Claudine Borries, 88 Jahre alt, alleinlebend, körperlich und mental noch einigermaßen fit mit kleiner werdendem Freundeskreis und gewissen körperlichen Einschränkungen.