Was schon immer zu ahnen war! Die Bibel ist ein gefährliches Buch und seine Interpreten haben es nicht leicht.

Die Informationen und Diskussionen in diesem Forum, und mit Sicherheit auch unter allen Kanzeln, sind gespickt mit Annahmen, zweifelhaften Überlieferungen, mit behaupteten Un- und Wahrheiten, mit Wünschen, Drohungen und ewigen Schuldzuweisungen. Wenn man davon ausgeht, dass alle Theologen seit Beginn die Unsicherheiten kennen, sie aber dennoch jeden Tag von Wahrheiten, Verdammnis, von den absolut sicheren Säulen des Glaubens reden, drohen, Bußen verhängen und Vergebung erteilen, ja was ist dann?
Dann sagen sie etwas anderes als die zu vermutende Wahrheit, die allen verborgen bleibt! Es sei denn, sie sprechen ferngesteuert ohne eine eigene  Verantwortung. Womit wir dann wieder bei der übernatürlichen Daseinsvorsorge sind, die man auch Glaube nennen kann

Der Antisemitismus ist mehrspurig.
Die religiöse Spur hat einen moralischen, bzw. ethischen Hintergrund und bedient Rache und Ansprüche der Angst vor dem Ende. Die zweite Spur bedient materielle Forderungen und den Neid. Beide Spuren kreuzen sich und sind häufig auch nicht voneiander zu trennen. Unterschiede und Sinn der Motive werden zu wenig diskutiert. Es stimmt nicht, dass "Die Juden Jesus ermordet haben". Genauso wenig wie alle Deutschen das Auto erfunden und alle US-Amerikaner zusammen mit allen Juden die Atombombe erfunden haben. Es waren immer Einzelne die Täter. Jesus wurde von den Hohen Priestern, ohne sich selbst schmutzig zu machen, als Opfer für die Gefährdung ihrer Ansprüche gefordert. Den Römern war das recht, weil sie zusätzlich in ihrem Machtgefüge keinen König brauchten. Jeder Mob ist bei Bedarf blutrünstig, auch wenn es nur darum geht, einem Falsch-Verdächtigen nachzujagen. "Die Juden" haben nicht Jesus ermordet. Diese Art Morde hat es viele im Auftrag von Religionen, nicht im Auftrag eines ganzen Volkes gegeben. Auch wir wurden angestiftet, bis zum letzten Tag für den Endsieg zu beten, ohne dass unsere Mütter das wollten. Die wollten wieder ihre Männer, Familien und Sicherheit haben. Keinen Sieg! Wenn man der Überlieferung folgt, haben die Mörder und Verräter auch nicht eigenverantwortlich gehandelt. Sie taten es lt. göttlicher Vorsehung als Werkzeuge, damit die Prophezeihung erfüllt wird. Es war ein göttlicher Teil-Suizid an einem Teil der Dreieinigkeit mit lebenden Werkzeugen. Sie waren manipuliert. So zumindest die Überlieferung und auch nach den Aussagen von Jesus. Klar, dass den Religionen die wahren Mordgelüste nicht passten. Ihnen war zum Macherhalt eine Konstruktion höchst willkommen, die ihre eigenen religiösen, politischen und ökonomischen Ansprüche bedienen. Dafür braucht man Schuldige. Mit den Juden waren sie präsent. Der Antisemitismus war geboren und hatte eine Begründung. Aber jetzt haben sie damit ein Problem. Denn erst mit der religiösen Rachsucht begann der eigentliche Antisemitismus mittelalterlicher Prägung, der sich dann obwohl gesellschaftlich (Ausgrenzung) als auch politisch (1933) verselbständigte. Ein Alibi-Schuldiger ist immer für das eigene Selbstbewußtsein willkommen. Die materielle Spur des Antisemitismus bedient den Neid. Ein Neid der auf den Erfolg der Besseren gründet. In der Diaspora, zu der sie aus religiösen Gründen gezwungen waren, kann nur der Bessere überleben. Diese "Schule" macht den Unterschied. Denn es gibt das Prinzip der zum Erfolg verdammten Not. Auch wenn der Vergleich nicht passt, aber auch wir haben nach dem Krieg davon profitiert.

Eine klare Frage und Was für eine Antwort!: "Aber stimmt es denn, dass die Juden Jesus getötet haben?
"Da kann ich mit dem Johannesevangelium antworten" --Warum antworten Sie nicht selbst?--: "Es waren Menschen der Finsternis, die den Offenbarer Jesus Christus nicht erkannt und umgebracht haben. Unter diesen waren wahrscheinlich Menschen verschiedener Geschlechter, Altersgruppen, Nationalitäten und Religionen. Das Wesentliche ist nicht, dass sie zu einer bestimmten Gruppe gehört haben, sondern dass sie sich als zur Finsternis gehörend, also als böse erwiesen und Jesus ans Kreuz gebracht haben".

Menschen der Finsternis! Also: Wahrscheinlich wissen Sie nichts und MENSCHEN DER FINSTERNIS ist als Täterbeschreibung völlig unbrauchbar. Warum sagen Sie nicht was lt. Bibel zu vermuten ist. Es war ein von den Hohen Priestern verführtes Volk, das wieder einmal ein (wie damals übliches) Strassenfest (wie in Rom Brot und Spiele) haben wollten und von der Obrigkeit auch haben sollte. Wer eignet sich da besser als ein neuer selbsternannter König? Völlig unfassbar auch, dass die "Täter" ja gar nicht schuldig sein können, weil sie ja ein auserwähltes Werkzeug Gottes zum Mord an seinem eigenen Sohn und durch die Dreieinigkeit als Suizid an ihm selbst sein sollen. Die "Finsternis" dieser Konstruktion gilt es zu erklären. Leider, leider! Wenn man nicht mehr weiter weis, droht Glatteis mit Zitaten, die nichts verraten.

Dazu noch nie eine substantielle Antwort erhalten. Zu der Logik, dass der von seinem Vater tolerierte und von seinem Sohn prophezeite Mord als Teil der Trinität auch als Teil-Suizid (zwar unsinnig!) gedeutet werden kann, keine Aussage. Klar, denn da ist "Ende Gelände!". Aber man macht unverdrossen weiter und glättet mit einem Wortschwall, was aufgewirbelt werden könnte. Viele Erklärungen aus allen Richtungen verhindern am Ende jeden Durchblick auf den Beginn der Frage. Die Finsternis bleibt. Und dann doch ein Lichtblitz wenn Seffrensky zur Auferstehung entwaffnend sagt, "Irgendwo muss(-te) er (Jesus) (ja) hin".