Was hält die Liebe frisch?
Achtung Satire! Die Jacob Sisters würden so gern mit den Beach Boys zusammenziehen
Voland&Quist/Tim Jockel
Gregor Stockmann
31.01.2022

Sisters: Wann ziehen wir endlich zusammen?

Boys: Wir sind nun mal beruflich an Kalifornien gebunden.

Sisters: Am meisten leiden unter der ­Trennung unsere Pudel.

Boys: Ohne Beach keine Boys.

Sisters: Das sind doch Ausreden.

Boys: In München müssten wir umschulen und uns Bier Boys nennen.

Sisters: Uns fehlt aber der gemeinsame Alltag.

Boys: Das hält die Liebe frisch.

Sisters: Wir wollen abends mit euch kuscheln.

Boys: Warum zieht ihr dann nicht nach ­Kalifornien?

Sisters: Weil die deutsche Sprache unsere Heimat ist. "Adelbert, schenk mir einen Garten­zwerg", das würde auf Englisch seinen Zauber verlieren. Thomas Mann hat auch nie auf Englisch geschrieben.

Boys: Lasst uns später noch mal telefonieren, wir müssen jetzt surfen, sonst sind die Wellen weg.

Sisters: Es ist so schwer, immer lachen zu müssen auf der Bühne, wenn man so einsam ist.

Boys: Dafür macht eure Kunst die Menschen glücklich.

Sisters: Ja, aber unsere Pudel zahlen den Preis dafür.

Voland&Quist/Tim Jockel

Jochen Schmidt

Jochen Schmidt wurde 1970 in Berlin-Friedrichshain geboren. Er studierte Romanistik in Berlin und Brest. 1999 gründete er die Leseshow "Chaussee der Enthusiasten", bei der er 16 Jahre lang wöchentlich auftrat, mit Texten, die unterhalten und nutzen wollten. Wichtige Veröffentlichungen: "Schmidt liest Proust", "Meine wichtigsten Körperfunktionen", "Schneckenmühle", "Gebrauchsanweisung für Ostdeutschland". 2017 erschien sein Roman "Zuckersand", in dem ein Vater mit seinem zweijährigen Sohn spazierengeht und wieder sehen und fühlen lernt. Mit Line Hoven hat Jochen Schmidt bereits für "Dudenbrooks" und "Schmythologie - Wer nicht Griechisch kann, kann gar nichts" zusammengearbeitet. 2004 erhielt Jochen Schmidt den Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. Auf Reisen fotografierte Fundstücke kommentiert Jochen Schmidt auf: http://jochen-schmidt.blogspot.de/
Gregor Stockmann

Line Hoven

*1977, lebt und arbeitet als Comiczeichnerin und Illustratorin in Hamburg. Ihre Graphic Novel "Liebe schaut weg" wurde in mehrere Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem e. o. Plauen Förderpreis ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Schriftsteller Jochen Schmidt sind "Dudenbrooks" bei Jacoby & Stuart und "Schmythologie" bei C. H. Beck veröffentlicht worden. Ihre in Schabkarton gekratzten Arbeiten erscheinen in verschiedenen Magazinen und Zeitungen. Line Hoven hat zur Zeit die Max Kade Gastprofessur am Dartmouth College in Hanover (USA) inne. "Line Hoven ist die schöne Schwester, die sich Robert Crumb immer gewünscht hat." (Teresa Präauer, aspekte-Preisträgerin und Autorin, zum Werk von Line Hoven.)
Die Kommentarfunktion ist nur noch für registrierte Nutzer verfügbar. Um einen Leserkommentar schreiben zu können, schließen Sie bitte ein Abo ab, schreiben Sie uns eine Mail an leserpost@chrismon.de oder diskutieren Sie auf Instagram, Facebook und LinkedIn mit.
Permalink

Hallo Chrismon-Team!
Wer waren wohl gleich diese" Jacob Sisters" oder diese "Beach Boys", das könnte sich mancher fragen!?
Diese Beach Boys sangen im Jahr 1967 über ein "Darlin", ob sie mit diesem "Schatzi", die Johanna, Rosi, Eva oder Hannelore Jacob meinten, das wurde in ihrem Hit nicht näher thematisiert.
Die "Gardengnome-Schwestern" jedenfalls, hatten mit einem gewissen "Adelbert", uraufgeführt im Jahre 1963 in der Fernsehsendung "Zum Blauen Bock", das kennt wohl auch keiner mehr, ihr größtes "Hitlein"!
Schwamm drüber, schön war diese gute olle Zeit, oder!?
Ihre Riggi Schwarz, Büchenbach

Antwort auf von Riggi Schwarz (nicht registriert)

Permalink

Doch, "Zum Blauen Bock", die Fernsehsendung kenn auch ich noch. War das nicht die, in der Wim Toelke "Am laufenden Band" "Dalli Dalli" sagte, Hans Rosenthal ihn dabei zu unterbrechen versuchte mit der Frage "Was bin ich?", und die Maus meinte, die Kardinalfrage sei aber: "Welches Schweinderl hättens denn gerne?"
Ach nee, das waren ja die 70er. Schön waren diese Sendungen trotzdem, oder!?