Leserbrief zur letzten Ausgabe
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Chrismon 10/2015
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7 Bücher....die in der Deutschstunde nichts mehr verloren haben
Sehr geehrte Damen und Herren,
wer hat denn nur diesen verwunderlichen Artikel geschrieben, auch noch ohne Mut, seinen Namen darunter zu setzen ?
Kein Fontane, kein Plenzdorf, kein Böll und auch die anderen nicht ?
Wenn das ein Witz sein sollte, dann ging er peinlich daneben : sollte wohl cool sein, fetzig. Oder so. Haha.
Wenn das ernst gemeint war, dann ist es unverzeihlich peinlich.
Beste Grüsse !
Gert B.Venzky, der kein Lehrer ist.
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Leserzuschrift zu Heft 10.2015
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Sehr geehrte Damen und Herren
Sehr geehrte Damen und Herren,
manchmal muß man sich schon wundern, was in Ihrer Zeitschrift so veröffentlicht wird. Auf Seite 6 haben Sie aufgelistet (natürlich anonym!) 7 Bücher, die in der Deutschstunde nichts mehr verloren haben. Eine Frechheit, wie ich finde. Das sind Klassiker und ein vernünftiger Deutschlehrer wird das den Schülern wohl vermitteln können. Vorschläge von Ihnen sind ausgeblieben. Wer hat den diesen Schwachsinn geschrieben? 2 Seiten weiter plädiet Frau Käßmann dafür, daß Kritiker auch das Format haben sollten, ihren Namen zu nennen. Vielleicht sollten Sie bei Gelegenheit mal Ihre eigene Zeitschrift lesen.
Liselotte Riermaier
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chrismon 10.2015 S. 6 links
Dieser Beitrag wirkt auf mich wie ein neuer "Index". Warum auf der Rätselseite und unterhalb eines nicht indizierten Buches?
Mit freundlichem Gruß Ihr HJ Rothe
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Warum die Bevormundung?
Warum die Bevormundung?
Was kümmert Sie der Deutschunterricht! Kümmern Sie sich doch einmal zuerst um das Schrifttum in der Kirche. Oder ist Ihnen die Aufgabe zu heikel, weil z. B. das AT mit dem NT in außerordentlich vielen Details nicht vereinbar ist? Noch nie vereinbar war! Das AT ein Buch, dass in der Kanzelstunde nichts mehr verloren hat? Täte man das, würde das ganze fragile Glaubenshaus zusammenbrechen. Deshalb wurde das Gesichtsfeld gerne verkleinert. Und wie ist es mit all den vielen Traktaten und Traktätchen, die vor Naivität und Lebendsferne nur so strotzen? Diese "Schriften" mit ihrer Insidersprache sind vielfach Inbegriff einer verdummenden Fürsorge . Und wenn wir schon bei den Inhalten sind, dann darf ja wohl auch der nicht fehlen, dass die politischen rot/grünen Inhalte der wöchentlichen Kanzeln dort nichts verloren haben. Sie mischen sich überall dort ein, wo sie gar nicht zuständig sind. Was halten Sie denn davon, dass sich mal die Parteien in die Kirche und deren Schriften und Reden einmischen? Aber soweit zu denken oder gar zu fordern, das ist eine Majestätsbeleidigung.
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Antreten zum Lachen!
OCKENGA schrieb am 19. Oktober 2015 um 18:14: "Und wenn wir schon bei den Inhalten sind". Da erlaubt sich also die Redaktion eine auch für Geburtsblinde sofort erkennbare harmlose Blödelei, indem sie kalauernde Anmerkungen zu edlen Produkten der Hochkultur verfasst und die unter eine ebenso offenbar unernst gemeinte Überschrift stellt. Prompt stellt sich der damit wohl nicht so klammheimlich erhoffte Shitstorm an Leserbriefen und Kommentaren ein. Deren zumeist unfreiwilliger satirischer Gehalt reizt allerdings die Lachmuskeln deutlich mehr als das brave ursprüngliche Provokatiönchen.
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"Diese 7 Bücher haben ausgedient"
Nehmen wir z.B. Christian Kracht : Sein Lebenslauf scheint viel interessanter als seine Bücher. Aber anderseits :
Eine " nackige" Geschichte ist doch nicht schlecht. In der Schule geht es nicht um spannende Lektüre, und mancher Schüler interessiert sich mehr für andere Themen als Literatur, egal ob Pop oder Klassik. Und es wundert mich, dass gerade ein Autor, der so gut ins Heute passt, ausgesiebt wird.
Schüler, die hier zitiert werden scheinen vor allem Blender zu sein ! Wie wär`s mit ein wenig Tiefeneinlassung ?
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IWAN wertet mit einer
IWAN wertet mit einer erschreckend komischen Variante doch tatsächlich Chrismon zu einer Spaß-Postille um. War da nicht vor einer Zeit auch der mehr als eigenartige Beitrag: „Will ich mit Basti ein Kind haben?“
Hat der Schreckliche vor lauter Lachen nicht mitbekommen, dass in der Germanistik seit Jahren über die Frage eines neuzeitlichen Literatur-Kanons für den Unterricht gestritten wird? IWAN, antreten zur Bildungs-Anlache! Statt sich selbst mal mit Inhalten zu befassen, meint er, sich wieder an anderen abarbeiten zu müssen. Hat er, der sich so bezeichnend nennt, schon je gehört, dass von Kanzeln oder in Traktätchen gekalauert wurde? Für Witz, Satire und Comedy war noch nie Platz in der Kirche. Weder in der einen noch der anderen.
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Lachen ist eine bitterernste Angelegenheit.
OCKENGA schrieb am 24. Oktober 2015 um 12:01: "War da nicht vor einer Zeit auch der mehr als eigenartige Beitrag: „Will ich mit Basti ein Kind haben?“". Der Beitrag selber war überhaupt nicht eigenartig. Eher eigenartig war es, einer klar als Albernheit zu erkennenden Albernheit den grellen Warnaufkleber "Eine- nicht ganz ernstgemeinte - Entscheidungshilfe" voranzustellen. Unnötig war diese Eigenartigkeit allerdings nicht. Sie, lieber Herr Ockenga, haben nämlich am 23. September 2015 um 15 Uhr 51 Ihrer Empörung über diesen Beitrag erfreulich klaren Ausdruck gegeben. Mit Freude durfte ich feststellen, dass Sie in den folgenden 8 Minuten den Artikel offenbar nochmal gelesen haben und um 15 Uhr 59 zu Protokoll gaben, dass Sie jetzt den Warnhinweis entdeckt hatten. Das ist immer schön, wenn Menschen dazulernen!
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Zitat: "in der Germanistik seit Jahren über die Frage eines neuzeitlichen Literatur-Kanons für den Unterricht gestritten wird?" Dieser Dauerstreit um die Frage, mit welcher Literatur die schulische Einseife der kindlichen Gemüter am besten zu bewerkstelligen sei, war der Aufhänger für die Satire.
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Zitat: "Für Witz, Satire und Comedy war noch nie Platz in der Kirche." Stimmt nicht. Unfreiwillige Comedy findet laufend in der Kirche statt. Und vorsätzlichen Humor im Dienste der Verkündigung beherrschen Berufs- wie Hobbychristen auch nicht schlechter als der Rest der Menschheit. Und wenn die Frau Pfarrerin oder der Herr Religionslehrer einen Witz machen, zeigen sie, dass die Kirche doch gar nicht "so" ist. Fragt sich halt bloß, wie sie ist, wenn sie nicht "so" ist.
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Ärger über Ihre letzte Ausgabe
Liebe Chrismon-Redaktion,
ich lese seit vielen Jahren und auch mit großer Freude Ihre Zeitschrift. Umso mehr habe ich mich geärgert, als ich in der letzten Ausgabe die Liste der Bücher entdeckte, die "in der Deutschstunde nichts mehr verloren haben". Natürlich kann man darüber diskutieren, welche Texte im Deutschunterricht sinnvoll behandelt werden können und sollen, ich plädiere keinesfalls für einen festgelegten Bildungskanon. Aber diese Texte mit derartig pauschalen Bewertungen abzutun empfinde ich schlicht als oberflächlich und dumm. Vielmehr kommt es in einem guten Deutschunterricht darauf an - und darin sind die genannten literarischen Texte den biblischen durchaus ähnlich - den Gehalt der Texte so herauszuarbeiten, dass sie in die Gegenwart hineinsprechen und diese erhellen können, denn das kann der Blick in andere Epochen durchaus. So geht es, um nur ein Beispiel zu nennen, in Effi Briest keineswegs um die Frage "Tun sie´s oder tun sie´s nicht", sondern im wesentlichen um den Konflikt zwischen einer festgefügten Gesellschaftsordnung und Individualität, zwischen Rollenerwartungen und persönlichen Zielen, um den Mut, menschenfeindliche Ordnungen und Scheinmoral zu erkennen und zu durchbrechen. Und das ist auch heute durchaus noch aktuell. Ärgerlich ist auch, dass nicht einmal dabeisteht, wer diese Liste geschrieben hat. Wessen Meinung spiegelt das wider? Die Ihrer ganzen Redaktion? Ich hoffe nicht!!
Mit freundlichen Grüßen,
Dörte Linke, Berlin
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Leserkritik an Oktoberausgabe
Sehr geehrte Herausgeber der Zeitschrift "Chrismon",
in Ihrer Ausgabe 10/2015 haben Sie auf Seite 6 eine Art Bücherbashing abgedruckt: "7 Bücher...die in der Deutschstunde nichts mehr verloren haben". Darauf möchte ich mich im Folgenden beziehen.
Leider kann man der Liste nicht entnehmen, ob Sie eine redaktionelle Meinungsäußerung darstellt oder nicht. Ist jemand dafür verantwortlich?
Soll man dies überhaupt als "Meinungsäußerung" werten? Natürlich kann man Kritik und sehr berechtigte Kritik an der Auswahl der Deutschlektüre in der Schule üben. Wie Sie sicher wissen, gibt es einen Literaturkanon für die Oberstufe, der vom Kultusministerium für das Fach Deutsch vorgegeben wird. Diese Auswahl finden wir - als Deutschlehrer - auch kritikwürdig. Aber was Sie hier abgedruckt haben, ist keine Kritik. Es ist ein Bashing, eine Art Shitstorm. Man leht sich zurück, lässt ein paar flapsige Floskeln fallen - und schon ist klar, was man nicht lesen sollte.
Das ist primitivste Anbiederung an den Zeitgeist: Drücken Sie bitte den Like- oder Dislikebutton!
"Effi Briest" sollte man nicht lesen, weil man nie wisse, ob "sie's" "tun"! Warum machen Sie nicht bessere Vorschläge? Wie wär's denn mit Charlotte Roche oder "Shades of grey", da weiß man doch immer gleich, wer's mit wem wie treibt. Ist das in Ihrem Sinne?
Ich habe mal gehört, Literatur bestehe gerade darin, dass nicht alles gesagt wird oder gesagt werden muss. Wenn Sie diese Leerstellen abräumen, bleibt von Literatur nicht mehr viel übrig.
Im Übrigen wäre interessant, ob der/die Autor/Autorin schon einmal eine Rückmeldung von Schülern nach einer dieser Lektüren bekommen hat. Diese fallen sicherlich sehr unterschiedlich aus. Gerade aber die Floskel zu "Medea" von Christa Wolf ("wirkt verstaubter als das Original...") ist ein solcher Nonsens, dass man sich fragt, wie der/die Autor/Autorin es eigentlich geschafft haben, dieses Buch überhaupt zu Ende zu lesen. Abgesehen davon, dass Euripides' Vorlage, wie hier behauptet wird, natürlich nicht anschmiegsamer ist. So haben das zumindestens meine Schüler und Schülerinnen auch gesehen. Und noch etwas: "Tschick" finden die Schüler und Schülerinnen meist langweilig - nicht wunderbar. Es ist eben etwas anderes, wenn sich ein Erwachsenenhirn ausdenkt, was Schüler und Schülerinnen "gut" finden oder eben nicht.
Nach Ihren "Kriterien" sollte man auch einmal die Lektüre im Religionsunterricht bewerten - Verzeihung: abwatschen.
So z.B.: Viele Autoren: Die Bibel. Schwülstiger Sprachgebrauch, unverständliche Gleichnisse, langweiliger Plot. "Gott sprach, es werde Licht und es ward Licht." Das ist ja wohl kein Reißer! Also unnütz?
Und man verweise ja nicht im Politikunterricht auf den Text des Grundgesetzes!
Das wären dann etwa die Konsequenzen aus obiger Haltung.
Sie sind eine christliche Zeitschrift, die dem Begriff "Verantwortung" eine große Bedeutung gibt. Hier war das offensichtlich nicht der Fall.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Volke (Deutschlehrer), Hanau
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Eine Antwort aus der Redaktion
Liebe Leserinnen und Leser,
so viel Post – auf so eine harmlose kleine Rubrik! Eine Glosse! Die Redaktion ist ganz verdattert. Nein, wir wollten keinen neuen Index in die Welt setzen, sondern nur einen Kanon zur Diskussion stellen. Wir dachten, da hat vielleicht der eine oder andere ein bisschen Spaß am Frühstückstisch.
Wir wüssten auch von keinem Kanon („Das muss man gelesen haben, gesehen haben, gehört haben…“), um den es KEINEN Streit gegeben hätte. Insofern brauchen wir uns auch gar nicht zu wundern über die viele Post und die vielen Kommentare.
Solche Listen sind nicht immer wahnsinnig ernst gemeint. Und dahinter steckt in diesem Fall kein feiger Namensverschweiger, dahinter stecken mehrere Kollegen und drei mit uns befreundete oder gar verheiratete Lehrer. Alle hatte unterschiedliche Vorschläge.....
Schöne Grüße von Ihrer chrismon-Redaktion!
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Eine Antwort aus der Leserschaft
chrismon-Redaktion schrieb am 27. Oktober 2015 um 16:10: "Die Redaktion ist ganz verdattert." Wussten Sie nicht, dass jede Zeitschrift das Leserpublikum hat, das zur Zeitschrift passt? Weiteres Zitat: "...ein bisschen Spaß am Frühstückstisch". Chrismon auf nüchternen Magen? Ob das der Onkel Doktor gutheißen mag? In der nächsten Ausgabe vielleicht ein paar Gesundheitstipps zu dieser Frage?
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Mir ist nicht nach Lachen
Mir ist nicht nach Lachen zumute, obwohl ich mich ebenfalls gewundert habe, warum viele der Leser sofort davon ausgegangen waren, diese harmlosen Sätze seien in irgendeiner Art und Weise relevant.
Vielleicht liegt es daran, dass es kein Vertrauensverhältnis zwischen Leser und Zeitschrift gibt ? Trotzdem die meisten Artikel nicht anonym sind, ist die Distanz zum Leser unverkennbar.
Danke für die Aufklärung.
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chrismon 10/15, Seite 6
Liebe Chrismonisten,
die Begründung der Bücherauswahl teile ich nicht: Es geht in der Schule (offensichtlich Gymnasium) nicht um Information über den Umgang mit facebook, sondern um Bildung.
Dazu gehört auch Verständnis von Geschichte, Soziologie etc. Gerade wenn es kein Schüler mehr versteht, dann ist genau das wichtig.
Und ansonsten: Ob es die Räuber oder Maria Stuart ist, das sei dann dahingestellt.
Beschäftigt sich chrismon eigentlich immer noch mit dem lieben Gott? Boah, auch wenn der schon soooo alt ist...!???
Burkhard Kühtz
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Seite 6, 7 Bücher ...
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe bisher ‘chrismon’ nicht gerade mit brennendem Interesse, aber mit Wohlwollen gelesen. Die Spalte “7 Bücher... die in der Deutschstunde nichts mehr verloren haben” finde ich ärgerlich. -
Wer zeichnet dafür verantwortlich? Wieso fühlt sich chrismon für den Deutschunterricht zuständig? Was soll die Redensart ‘nichts mehr verloren haben’ bedeuten? Warum halten Sie Diskretion (tun sie’s oder tun sie’s nicht?) für unangebracht? ...
Lesen Sie den letzten Satz dieses albernen Beitrags doch bitte einmal mit Bezug auf sich selbst: “Aber fällt euch nichts anderes ein?”
Mit freundlichem Gruß
Marlies Buchholz, Hamburg
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Chrismon 10.2015 S.6 / 7 Bücher...
Guten Tag,
als langjährige Zeit-Abonnentin lese ich auch die beigefügten chrismon-Hefte. Meist gefallen sie mir recht gut, gerade im letzten Heft, auf das ich mich beziehe, gefiel mir sehr der Titelbeitrag. Ich bin Gymnasiallehrerin für Deutsch und Englisch und las deshalb auch mit Aufmerksamkeit die Liste“7 Bücher, die in der Deutschstunde nichts mehr verloren haben“. Allerdings frage ich mich, wer der Autor ist, was er/sie sich beim Verfassen der Liste wirklich gedacht hat und was Sie sich bei deren Veröffentlichung gedacht haben. Natürlich sollte ein Deutschlehrer darauf bedacht sein, Texte für die Behandlung auszuwählen, die die Schüler motivieren, allerdings ist das nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf Stoffe, die nicht unmittelbar und ausschließlich der Erfahrungswelt heutiger Leser entsprechen. Gerade darin besteht auch die Aufgabe des Lehrers, die Entwicklung des Denkens zu beleuchten, überkommene Werte deuten und vergleichen zu lassen und menschliche Erfahrungen, die zeitlos sind, für die Empathie der Schüler zu öffnen. Ablehnung muss er versuchen abzubauen. Ihre Liste kommt daher wie ein Beitrag über die Wirksamkeit von Hausmitteln und hat auch ungefähr so viel Argumentationskraft. Vor allem im Beispiel 7. „Das Buch ist wunderbar-aber fällt euch nichts anderes ein?“ Tschick ist tatsächlich ein wunderbares Buch, das Schüler mögen. Warum sollte einem dann etwas anderes einfallen? Eine wirklich „überzeugende“ Kritik! Mussten Sie einen Praktikanten beschäftigen, der glaubt, wenn er eine bundesweit verbreitete „Kanon-Korrektur“ verbreitet, hat er die Höhen des investigativen Journalismus erklommen? Und wenn, meinte er seinen gerade absolvierten Deutsch-Kurs nachträglich noch geraderücken zu müssen? Die zwei-Zeilen-Kommentare sind oberflächlich, besonders geärgert haben sie mich bezüglich Fontanes „Effi Briest“. Möchten Sie sich an der um sich greifenden schnellschussartigen Verbreitung von Plattitüden im Stil von Like und Dislike beteiligen? Für welches Lesepublikum tun Sie das? Wenn Sie meinen, es tun zu müssen, werden Sie kaum Publikum für anspruchsvolle Beiträge binden können, denn Sie erwarten ja vor allem Einfühlung und den Willen, sich mit Standpunkten auseinanderzusetzen, die nicht ganz mühelos erworbenen worden sind.
„Gefehlt“ hätte nur noch: „Titel 8: Die Bibel. So viele Seiten. Erzählt von einem, der übers Wasser läuft und predigt, das man teilen soll. Echt Quatsch. Versteht kein Mensch mehr.“
Herzlichen Glückwunsch! Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort erhalte auf diesen Einwurf.
Freundliche Grüße
Dagmar Liebold, Erfurt
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Dann hat IWAN doch recht
Dann hat IWAN doch recht gehabt. Reingelegt. Aber eine Glosse über ein Thema zu machen, dass tatsächlich in der Germanistik diskutiert wird, ist schon eigenartig. Dann war die Geschichte mit dem Basti, von dem jemand evtl. ein Kind haben möchte und dazu die Frage gestellt wurde, ob Basti mit dem Tragetuch eine gute Figur machen könnte, ja wohl auch eine Glosse/Satire/ein Witz. Das wurde aber m. W. nicht nachgetragen. Da wäre doch die Genderisierung der deutschen Sprache (aus Lesern werden Leser und LeserInnen, eine weibliche Mannschaft heißt dann „Frauschaft“) auch ein gutes Witz-Thema. Außerdem sind manche Beiträge und dazu die Ansichten in diesem Forum so naiv, dass man sehr wohl auch unter dem Eindruck stehen kann, dass sowohl Basti als auch der Literaturkanon ernst gemeint sein könnten. Was wiederum nur noch ein Beweis dafür ist, wie weit wir schon zu einer Gesellschaft degradiert sind, in der solche Themen als möglich erachtet werden. Müssen wir dann auch in Zukunft damit rechnen, dass auch abwegige Ansichten, wie die Toleranz der Intoleranz, oder die Abschaffung bzw. Umschreibung des AT nur ein Spaß sind? Weil er das gewußt hat, ist IWAN etwa ein Redaktionsmitglied oder gar der Urheber?
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