Werden wir alle auferstehen?
Es ist eine uralte Hoffnung der Menschen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Dass sie ins Leben zurückkehren und bei Gott sein werden, wo unbeschreibliches Glück auf sie wartet.
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
07.10.2010

Die zweitschönste Auferstehungsgeschichte (nach der Ostergeschichte) stammt von Stefan Zweig, dem jüdischen Schriftsteller. Seine Erzählung "Georg Friedrich Händels Auferstehung" schildert die dramatische Lage des Komponisten, der im Jahre 1737 mit 52 Jahren einen Schlaganfall erlitt und sofort einseitig gelähmt war. Von Geldnot und Krankheit geplagt, fällt er in tiefe Verzweiflung. Unter Qualen lässt er sich körperlich kurieren, sodass er wieder komponieren kann. Doch ihm fehlt jeder Lebensmut. Da schickt ihm unerwartet sein Librettist die Texte für den "Messias". Händel liest, und schon die ersten Worte, "Comfort ye, comfort ye my people ­ tröstet, tröstet mein Volk", lösen in ihm eine unbeschreibliche Verwandlung aus.

Portrait Eduard KoppLena Uphoff

Eduard Kopp

Eduard Kopp ist Diplom-Theologe und chrismon-Autor. Er studierte Politik und Theologie, durchlief die Journalistenausbildung des ifp, München, und kam über die freie Mitarbeit beim Südwestrundfunk zum "Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt" nach Hamburg. Viele Jahre war er leitender theologischer Redakteur bei dieser Wochenzeitung und seinem Nachfolgemedium, dem evangelischen Magazin chrismon. Seine besonderen Interessengebiete sind: Fragen der Religionsfreiheit, Alltagsethik, Islam, Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, Krieg und Frieden.

Seine Seele befreit sich im selben Moment von allen Todesängsten. Wie in einem Rausch schreibt er drei Wochen lang, Tag und Nacht. Die im "Messias" beschriebene Passion und Auferstehung Jesu ist seine eigene Auferstehung aus der Umklammerung des Todes.

Die Hoffnung: Gott hält zu den Menschen

Mit dem Begriff "Auferstehung der Toten" geben Juden und Christen ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Gottes Liebe zu den Menschen und der ganzen Schöpfung keine Grenzen kennt, weder im Blick auf den Kreis der Betroffenen noch in zeitlicher Hinsicht. Gott hält zu den Menschen. Er ist ihnen treu. Dadurch erhebt er die ganze Schöpfung aus der banalen Routine des Werdens und Vergehens.

Es gibt verschiedene Weisen, sich das Leben nach dem Tod vorzustellen. In der christlichen Tradition steht der Glaube an die Auferstehung der Toten in Konkurrenz zum Glauben an die unsterbliche Seele. Die evangelische Kirche ist, mehr noch als die katholische, bestrebt, der Auferstehung der Toten einen gebührenden Vorrang vor den Vorstellungen von der Unsterblichkeit der Seele zu geben. Das hat zwei gute Gründe: Die Trennung von Körper und Seele ist nämlich ursprünglich keine jüdisch-christliche, sondern eine griechisch-philosophische Vorstellung. Und: Die Einheit von Leib und Geist ist eine große Errungenschaft des jüdisch-christlichen und auch des modernen wissenschaftlichen Denkens.

"Ich glaube an die Auferstehung der Toten", heißt es im Glaubensbekenntnis der christlichen Kirchen. Noch vor wenigen Jahrzehnten bekannten Katholiken und Protestanten: "Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches." Die Revision dieser Formulierung sollte dem Missverständnis entgegenwirken, dass "Fleisch", griechisch: "soma", "Leib" oder "Körper" im materiellen Sinn bedeutet. Die Auferstehung des Fleisches bezeichnet auch keine Wiederbelebung des Körpers. Es geht um etwas anderes: um ein vollendetes Leben. Dafür gibt es allenfalls Annäherungsbegriffe: Menschen werden von Gott geliebt, von ihm unerwartet beschenkt. Sie stehen in einem innigen Austausch mit ihm: Gott tritt mit den Menschen und diese treten untereinander in Kommunikation.

Geist und Leib sind eine Einheit

Fern ist diesem Glauben jede philosophische Vorstellung, der Körper sei das Gefängnis der Seele. Der Glaube an die Auferstehung ist das Gegenprogramm: In Gottes Schöpfung bilden Geist und Leib eine Einheit. Gerade um sich von den leibfeindlichen Gnostikern und ihren Vorstellungen, dass die Seele im Leib wohne und ihn im Tod verlasse, abzugrenzen, pointierten die Kirchen die Einheit von irdischem Leib und Auferstehungsleib.

Die Rede von der Auferstehung ist eine Symbolrede voll unterschiedlicher Bilder. Auch in der Bibel bezeichnet die Auferstehung der Toten an verschiedenen Stellen Unterschiedliches: mal das endzeitliche Verlassen der Gräber ohne Blick auf das Endgericht, mal gerade die Auferweckung zum Gericht; mal ist die Rede von der Verwandlung der Lebenden (das hofft auch der Apostel Paulus), mal wird selbst die Taufe als eine Auferstehung von den Toten bezeichnet.

Das zeigt zugleich: Sie geschieht täglich, nicht erst am Ende aller Tage. Es kann ein unverhofftes Wiedersehen mit einem Zerstrittenen sein ebenso wie die erlösende Nachricht eines Arztes, die Lebensfreude aufgrund der Geburt eines Kindes wie die neue Freundschaft zu einem Fremden.

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Wenn ich es richtig erinnere, so schreibt Paulus den Korinthern davon, dass wir ein Kleid ablegen, was wir nicht wollen, aber ein neues bekommen. Das ist für mich mehr als Verwandlung. Aber ich sehe meinen Leib auch nicht als Gefängnis sondern als Instrument, mit dem ich auf der Erde lebe und wirke. Er ist aber auch eine Hülle, die zunehmend versagen kann, und die mir im Aufbrechen eine neue Freiheit möglich macht.

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Wenn ich diesen Artikel richtig verstehe, vor allem im letzen Absatz, geht es um einen Versuch mit Bibelversen, zu beweisen, dass es kein ewiges Leben gibt?
Auferstehung bedeutet einfach nur, dass ich mich mit jemandem wieder anfange gut zu verstehen? (und so weiter)

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sergej schrieb am 20. November 2012 um 9:04: "also gibt es sie jettz doch nicht?" ________________________________ Auf Ihre klare Frage, ob es die Auferstehung gibt, werden Sie von einem zeitgemäßen Pfarrer oder Theologen keine Antwort bekommen. Das ist gerade der Witz der modernen Gotteskunde. Es wird statt dessen sehr detailkundig referiert, wer sich wann und wo und was unter Auferstehung vorgestellt hat oder vorstellt. Alles im Tonfall von: "Das ist doch durchaus sympathisch." Dann wird der naheliegenden Frage, welche der Vorstellungen denn zutreffen und welche nicht, vorgebeugt durch die Behauptung, es handele sich um eine Symbolrede, die sich Bilder bedienen müsse, da die verhandelte Sache sowieso nicht begriffen werden, sondern man sich ihr bestenfalls annähern könne. Damit wird praktischerweise auch folgende Antwort grundlos ins Unrecht gesetzt: Die Auferstehung ist ein altehrwürdiger, gefährlicher Irrtum. _____________________________ Sie haben also folgende Wahlmöglichkeit: Ein mehr dem Fundamentalismus zuneigender Gotteskundiger gibt Ihnen die falsche Auskunft, dass es die Auferstehung gibt. Sein moderner Kollege distanziert sich von dieser ebenso klaren wie unzutreffenden Antwort und geht zur oben geschilderten Nichtantwort über. Viel Spaß beim Wählen!

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Da brat mir einer einen Storch. Auferstehung von den Toten als tägliches Ereignis verkauft. Was ist an dieser Auslegung noch authentisch? Da kann also jeder herkommen in dieser Religion und ein paar Sätze zum Wohlfühlen verkaufen. Und schon ist die Welt für den Einsteigergläubischen wieder in Ordnung. Warum müssen es ausgerechnet immer Christen sein, die am wenigsten von ihrer Religion verstehen? (ebsw)

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Den Text darf man getrost in zwei Teile einteilen, der erste, der die Erfahrungen und die Inspiration beschreibt, der zweite, in dem der Autor die Interpretation liefert. Der zweite Teil, ist, meiner Ansicht nach, unbrauchbar. Die Interpretation zeigt, wie der Verstand, die Inspiration tötet, d.h. indem der Autor die Manipulationen benennt, entlarvt er gleichzeitig, das die Wirkung des Glaubens nur in der Lüge bestand, unterschlägt aber gleichzeitig, die individuelle Wirkung, indem er die kollektive als die alleinige darstellt. Er entmündigt damit gleichzeitig die Glaubenden. Er schreibt im Ton einer wissenden Autorität. Ich halte das für IMPERTINENZ, allerdings bin ich längst kein aktiver Kirchgänger, weil ich nicht glaube, dass ich uninspirierte Mittler auf meinem Lebensweg brauche. Überhaupt ist hier die wichtigste Erkenntnis, vor allem die, dass der Glaube im Laufe seiner langen Geschichte, sehr vielen Manipulationen unterworfen war, weshalb er an Glaubwürdigkeit verlor. Vor allem für diejenigen, die gewohnt sind und waren, der Ratio den Vorrang zu geben. Wer zuerst sein Herz befragt, und dazu gehören auch nicht wenige, erfasst die Veränderungen intuitiv, bewusst oder unbewusst, was im Grunde unwesentlich ist, und glaubt dennoch, weil der Glaube Herzenssache ist, wie das Beispiel mit Händel beweist.
Die meisten Beiträge bei Chrismon klingen, wie der Abschied der Kapitäne, die den Passagieren klar zu machen versuchen, wir gehen unter, und bald verlassen wir auch das Schiff. Rette sich , wer kann !!!
Ich kann Euch trösten : der Unglaube ist erst der Anfang Eures Lebens, ob als Profi, oder als alter Mensch / Pfarrer , denn die Ewigkeit beginnt schon jetzt, mitten im Leben, ( hier bin ich wohl mit dem Schreiber einer Meinung ), Nur ein Künstler kann die Synthese darstellen und sichtbar machen. "Banale Routine des Werdens und Vergehens", da fängt es schon an ! Wer das banal nennt, baut auf Verdrängung, und braucht Gott, als Vorwand, um sich dessen zu erinnern. Klar, dass dieser Umstand nur zeitlich begrenzt ist, weil keine Lüge ewig währt. Menschen aber , die glauben, finden bei Gott Gehör, sie brauchen weder uninspirierte ungläubige Hirten, noch Mittler, dabei bat doch kürzlich sogar, der ehemalige Bischof Friedrichs darum, seine Gemeinde möge Beifall klatschen, wenn sie solche Freude empfinde ! Das weiße Hemd sei hier eher Symbol für die Unschuld im Glauben, für Verzeihung und Vergebung, das menschliche Pendant zum Eintritt in die Ewigkeit. "Das vollendete Leben " ist die "Auferstehung der Toten", die "Unsterblichkeit der Seele " , d.h. dieser Glaube ist universal und in seiner Symbolik nicht eindeutig, weshalb er sehr individuell, inspiriert und inspirierend, und zeitlos gültig ist.
"Werden wir alle auferstehen ? " Was wissen Sie, Herr Kopp , darüber ? Nichts. --------------------------------
Zur Auferstehung : sie ist mehr als bloße unverhoffte Begegnung. Wäre es so, dann wäre der Glaube echt banal. Aber die Auffassung , die Herr Kopp vermittelt, ist so banal, doch ist es sein eigener kleiner spießiger Glaube ! Möge es ihm gelingen, innerlich zu wachsen.

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Das mit der Symbolrede glaube ich auch nicht. Aber ich meine doch, dass ich schon in diesem Leben Auferstehungsmomente erlebt habe.

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Ich habe jetzt einfach mal das Glaubens-ABC der EKD zum Thema rein kopiert. Vielleicht wird es dann klarer.

Glaubens-ABC

Auferstehung
Kann es die Auferstehung von den Toten als ein reales Geschehen tatsächlich geben? Und ist Jesus wirklich auferstanden? Dass an der Sache etwas dran sein muss, legen zwei Aspekte nahe: l. Die Auferweckung Jesu ist die Initialzündung für das Entstehen des Christentums; 2. Auferstehung gehört zum Kernbestand des christlichen Glaubens, hat Bekenntnischarakter und ist als Begriff von keiner christlichen Gruppe je abgelehnt worden. Im Neuen Testament ist von einem wirklichen Geschehen die Rede. Betrachtete man die Auferstehung lediglich als eine Wunschvorstellung, so ist zu fragen, wie ein solcher Glaube angesichts des Todes eines geliebten Menschen tatsächlich trösten und Hoffnung entfalten kann.

Für das Neue Testament steht fest, dass es sich bei der Auferstehung Jesu um ein historisches Ereignis handelt, mit dem die Geschichte des Christentums ihren Anfang nahm. Dass Jesus der verheißene Messias ist, lässt sich nur vor dem Hintergrund behaupten, dass er auferweckt wurde. Und wäre er nicht auferweckt worden, so hätte sein Tod keine Heilsbedeutung. Jesus wäre mit seiner Mission gescheitert.

Jesu Auferstehung wird nicht als Rückkehr eines Toten in das irdische Leben (z.B. Wiederbelebung) beschrieben. Vielmehr geht es um eine Verwandlung zu einem neuen, unvergänglichen Leben. Dies wird schon an der Wortwahl sichtbar, die hier verwendet wird. Die Rede von der Auferstehung bzw. Auferweckung drückt das Geschehen metaphorisch aus. Wie man vom Schlaf aufsteht oder geweckt wird, so soll es analog auch den Toten einmal widerfahren.

Die Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit einer Auferstehung von den Toten hängt letztlich damit zusammen, ob nur das geschehen kann, was sich menschlicher Erkenntnis voll und ganz erschließt. Es kommt auf unser Wirklichkeitsverständnis an. Die biblische Sprache mit ihren Gleichnissen und Metaphern weist über das Empirisch-Faktische hinaus. Der Osterglaube ist übrigens nicht entstanden, weil bewiesen werden konnte, dass das Grab leer war. An keiner Stelle berufen sich die Jünger Jesu auf das leere Grab, sondern stets auf die Begegnung mit dem Auferstandenen. Der Vorgang der Auferweckung fand jenseits menschlicher Beobachtung statt. Die Auferweckung Jesu ist Inhalt der Verkündigung. Die Auferstehung ist als Wunder verstanden worden, als Eingreifen Gottes in unsere Welt, menschlichem Begreifen entzogen und dennoch nicht unzugänglich.

Quelle bzw. Originaltext: http://www.ekd.de/glauben/abc/auferstehung.html

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WeißeWucherblume schrieb am 22. November 2012 um 9:54: "ich schon in diesem Leben Auferstehungsmomente erlebt habe." Darüber würde ich gerne Näheres erfahren. Falls Sie es im Internet nicht darlegen wollen, geht das aber auch in Ordnung.

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"Und ist Jesus wirklich auferstanden? Dass an der Sache etwas dran sein muss, legen zwei Aspekte nahe: l. Die Auferweckung Jesu ist die Initialzündung für das Entstehen des Christentums; 2. Auferstehung gehört zum Kernbestand des christlichen Glaubens, hat Bekenntnischarakter und ist als Begriff von keiner christlichen Gruppe je abgelehnt worden."

Weil eine neue Religion entstanden ist, soll die Auferstehung wahr sein. Die Religion ist meines Wissens erst einige Jahrhunderte nach der Kreuzigung nennenswert über den Sektencharakter gekommen - durch Konstantin und nicht durch die Auferstehung.

Und weil das nun mal zum Glaubensbekenntnis gehört, hat gefälligst jeder Gläubige das zu schlucken?

Darum geht es ja gerade. Was ist Wahrheit! Heute möchte ich sagen, Wahrheit ist die Eigenschaft von Abbildern der Wirklichkeit. Wenn etwas den Anspruch erhebt, wahr zu sein, so muss es sich an der Wirklichkeit messen lassen.
Wie kann ich aber die Meinung von der Auferstehung an der Wirklichkeit prüfen? Denn weder Christian noch die Verfasser des Neuen Testaments kenne ich so weit, dass ich ihnen über den Weg trauen kann.

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Lieber EBSW, was ist den so mies an meiner Argumentationslinie? Diese stammt übrigens nicht von mir sondern von der EKD, da müssen Sie sich schon mit der evangelischen Kirche auseinandersetzen. Zu Ihrer Frage der Wahrheit, nun die liegt ja bekanntlich im Auge der Betrachter. Wenn Sie beim Zahnarzt sind und dieser zu Ihnen sagt, dass Sie ein Loch im Zahn haben was behandelt gehört, glauben Sie ihm eventuell und lassen diesen behandeln. Wenn ca. 2,3 Milliarden Christen an die Auferstehung glauben (oder zumindest Christen sind) trauen Sie diesen nicht. Und das ist ihr gutes Recht. Das ist nunmal "Glaube", die einen tun es die anderen glauben nur das was sie sehen oder berechnen können. Woher wissen Sie z.B. dass es Konstantin überhaupt gegeben hat, haben Sie ihn je gesehen? Wissen Sie ob die Quellen über ihn der Wahrheit entsprechen? Und woher wissen Sie ob das Loch in Ihrem Zahn wirklich existiert hat? Vielleicht wollte nur jemand Geld verdienen? Warum sollten die Jünger von Jesus an die Auferstehung glauben und sich sogar dafür töten lassen? Das wäre ja total absurd wenn es nicht so gewesen wäre? Aber vielleicht stimmt das ja alles auch gar nicht und Konstantin hat auch nicht gelebt oder Julius Cäsar, oder Geothe, oder auch die Mondlandung? Schließlich waren Sie selber ja noch niemals da oben... Was ist Wahrheit? Das was ihr Ehepartner sagt oder geht sie/er doch fremd? Tja, irgendwann muss man sich mal entscheiden sonst bleibt man nur ein misstrauischer, lebensfeindlicher, zufälliger Zellklumpen...oder ist die Evolution vielleicht gar nicht zufällig sondern gewollt und dahinter steckt ein tieferer Sinn den wir gar nicht begreifen, weil ihn Prof. Dr. Superschlau noch nicht entdeckt hat? So viele Fragen und keine Antwort, da bleib ich doch lieber bei meinem für mich sicheren "Glauben" an Jesus und die Auferstehung. 2,3 Milliarden werden sich schon nicht so arg irren :-) und selbst wenn, dann hab ich wenigstens an was geglaubt!

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Christian schrieb am 26. November 2012 um 18:53: "Wenn Sie beim Zahnarzt sind und dieser zu Ihnen sagt, dass Sie ein Loch im Zahn haben was behandelt gehört, glauben Sie ihm eventuell und lassen diesen behandeln. Wenn ca. 2,3 Milliarden Christen an die Auferstehung glauben (oder zumindest Christen sind) trauen Sie diesen nicht." ________________________________ Irrtum, lieber Herr Christian. Ich glaube weder meinem Zahnarzt noch glaube ich ihm nicht. Ich kenne keine Gründe, die Auskünfte meines Zahnarztes zu den Ursachen für meine Schmerzen anzuzweifeln. Ich kenne aber eine ganze Reihe von Gründen, die Aussagen desselben Zahnarztes anzuzweifeln, sollte er mir auf dem Zahnarztstuhl die Auferstehung schmackhaft machen wollen. Falls Sie, übrigens sehr im Gegensatz zum Katechismus der EKD, der Meinung sind, dass sowieso alles Glaubenssache sei, können Sie bei den nächsten höllischen Zahnschmerzen, die ich Ihnen nicht wünsche, ja mal versuchen, nicht an diese Schmerzen zu glauben.

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Sie geben die bestmögliche realistische Erklärung für den Auferstehungsglauben, indem Sie Stefan Zweigs "Auferstehung Händels" zitieren: letzterer war völlig down, bis er den Auftrag zur Komposi- tion des "Messias" erhielt. Dieser Auftrag setzte in ihm so ungeanhnte Kräfte frei, dass sie ihn ge-sundheitlich gleichsam "auferstehen" ließen. Nur ebensolche psychologischen Gründe vermögen das Auftreten der vorher verängstigten Jünger nach Pfingsten zu erklären. So etwas Ahnliches er-
eignete sich nochmals in der jüdischen Geschichte: der "Messias" Ben Zewi wollte 1666 den tür-
kischen Sultan bekehren, mußte zum Islam konvertieren, wurde dennoch in den Kerker geworfen und starb dort 10 Jahre später. Aber das war für seine Anhänger keineswegs das Ende in Schmach und Schande, sondern der Grund für einen irrationalen Glauben, um nicht in Verzweiflung zu ver-
sinken. Er reichte in der Person des messianischen Prätendenten Jakob Frank bis in die Zeit der französischen Revolution. Das Judentum und Judenchristentum, das die Bibel als das "Lebens- und Trostbuch Israels" ansieht, vermochte aus dieser Irrationalität offenbar Überlebensqualitäten zu schöpfen. So etwas ist auch im Krieg zu beobachten: eine Truppe voller Kampfgeist kann über eine vielfache Übermacht der Feinde den Sieg davontragen. Jetzt siegten einige Zehntausend Taliban über 300.000 demoralisierte afghanische Soldaten und ihre westlichen Hilfstruppen. Ferner be-
richtet der Heilpraktiker Kurt Tepperwein in einem Buch, einer seiner jugendlichen Patienten habe die Leukämie durch Imagination überwunden. Tepperwein bat ihn, die braven Rothäute (roten Blut- körperchen) im Kampf gegen die bösen Bleichgesichter (Übermacht der Leukozyten) zu unterstüt- zen - und er wurde geheilt. Reichen diese Beispiele?