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Es ist Metallplatte von mittlerem Ausmaß, gewidmet den im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Clubmitglieder. Auf ihr sind drei Soldaten zu sehen: nackt, ausgemergelt, im Sterben. Das Schwert des einen ist zerbrochen. Sie bilden eine Gruppe und wirken doch einsam. Sie schauen weder einander noch den Betrachter an. Sie stehen, hocken und liegen in einer unwirklichen Ödnis. Das ist Krieg: ein Gewaltexzess, grausam, hässlich, sinnlos.
Diese Tafel unterscheidet sich von den Denkmälern, die dem Krieg einen Sinn abzugewinnen versuchen. Diese zeigen markige Helden, pathetisch-aggressive Posen und verkünden nationalistische Propaganda oder pseudofromme Sprüche. Hier heißt es nur: „Unseren toten Kameraden beider Weltkriege in dankbarem Gedenken“. Diese Inschrift konzentriert sich auf das Wesentliche: die Erinnerung an diejenigen, mit denen man beim Rudern Freundschaft geschlossen hatte und die man durch zwei politische, militärische und moralische Katastrophen verloren hat. Wie von selbst hört man daraus die Mahnung, dass man sich als Lebender für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung einsetzen soll.
„Kamerad“ ist übrigens keine militärische Bezeichnung, sondern bezeichnet ursprünglich die Menschen, die sich eine „Kammer“ teilen: Neben Soldaten waren das früher Schüler, Sportsfreunde und Lakaien.
Noch etwas: In der Nähe meines Ruderclubs steht ein Denkmal für die Gefallen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71. Endlich habe ich es mir in Ruhe angesehen und war angerührt, dass es auch der Trauer um die getöteten Pferde Ausdruck verleiht.
Und was steht in Ihrer Nähe so herum?