In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?
Omer Klein: Wer Kinder hat, kennt das. Ein Kind spielt allein in seinem Zimmer, ohne Regeln, ohne sich zu fragen: Was würden Mama und Papa sagen? Beim Improvisieren versuche ich, mir diese Freiheit zu erschaffen. Mein Spiel muss dann nicht schön, es muss nur wahr sein für diesen Moment. In einem ganzen Konzert gibt es vielleicht eine perfekte Minute, aber diese Minute ist etwas anderes, die ist fast religiös, das ist eine Beziehung mit etwas Unbekanntem, Größerem. Und ja, letztlich ist Ekstase das Ziel.
Haben Sie eine Vorstellung von Gott?
Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der männlich oder weiblich ist, der alles sieht und konkret etwas für oder gegen uns macht. Ich finde diese Idee auch nicht hilfreich. Es gibt so viele tragische Ereignisse, und dann kommt die Frage: "Wo ist er?"
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