chrismon: US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben sich vor laufenden Kameras im Oval Office gestritten. Was dachten Sie, als Sie das gesehen haben?
Thomas Müller-Färber: Ich war natürlich schockiert. So etwas hatte ich noch nie gesehen – wie wir alle. Aber ich habe auch gedacht, das geht nicht gut. Denn der "Seltene-Erden-Deal", den Selenskyj eigentlich unterschreiben sollte, ist sehr wichtig für den ganzen diplomatischen Prozess. Und der war damit erst mal vom Tisch.
Warum ist der Deal so wichtig?
Die Idee dazu kommt eigentlich von Selenskyj selbst. Vergangenes Jahr im Spätsommer hat er eine Art Friedensplan erarbeitet. Und dazu gehörte auch, dass die Partner, allen voran die USA, die Seltenen Erden in der Ukraine abbauen dürfen. Es ist allerdings nicht klar, wie viel solcher Seltenen Erden es wirklich gibt und welche Investitionen notwendig wären, um sie zu bergen. Die geologischen Karten dazu stammen noch aus der Sowjetzeit. Es steht die Zahl von 500 Milliarden Dollar im Raum, die dieser Abbau wert sein soll. Aber das ist recht hypothetisch – auch weil wohl etwa 80 Prozent dieser Ressourcen auf Gebieten liegen sollen, die Russland derzeit besetzt hält.
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