Krieg in der Ukraine
"Wer den Frieden will, muss auch auf den Krieg vorbereitet sein"
Warum es trotz des Eklats im Weißen Haus einen Deal mit Trump braucht und wie sich das friedensethische Denken in der evangelischen Kirche verändert, erklärt Politikwissenschaftler Thomas Müller-Färber im Interview
Der britische Premierminister Keir Starmer (L) begrüßt am 2. März 2025 den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky (R) bei seiner Ankunft zu einem Gipfeltreffen im Lancaster House im Zentrum von London
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem britischen Premierminister Keir Starmer am 2. März 2025 in London.
Ukrainian Presidential Press Off / newscom / picture alliance
Lena Uphoff
05.03.2025
6Min

chrismon: US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben sich vor laufenden Kameras im Oval Office gestritten. Was dachten Sie, als Sie das gesehen haben?

Thomas Müller-Färber: Ich war natürlich schockiert. So etwas hatte ich noch nie gesehen – wie wir alle. Aber ich habe auch gedacht, das geht nicht gut. Denn der "Seltene-Erden-Deal", den Selenskyj eigentlich unterschreiben sollte, ist sehr wichtig für den ganzen diplomatischen Prozess. Und der war damit erst mal vom Tisch.

Warum ist der Deal so wichtig?

Die Idee dazu kommt eigentlich von Selenskyj selbst. Vergangenes Jahr im Spätsommer hat er eine Art Friedensplan erarbeitet. Und dazu gehörte auch, dass die Partner, allen voran die USA, die Seltenen Erden in der Ukraine abbauen dürfen. Es ist allerdings nicht klar, wie viel solcher Seltenen Erden es wirklich gibt und welche Investitionen notwendig wären, um sie zu bergen. Die geologischen Karten dazu stammen noch aus der Sowjetzeit. Es steht die Zahl von 500 Milliarden Dollar im Raum, die dieser Abbau wert sein soll. Aber das ist recht hypothetisch – auch weil wohl etwa 80 Prozent dieser Ressourcen auf Gebieten liegen sollen, die Russland derzeit besetzt hält.

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