Manchmal muss man ein bisschen suchen, dann hilft es, in dieser sowieso so friedlichen und ruhigen Kirche in eine besonders friedliche und ruhige Ecke zu schauen, da liegt es dann vielleicht, nicht in jeder Kirche, aber in vielen, und wartet auf die Menschen. Ein großes Buch, schwer, dickes Papier, oben auf einem Pult in Armhöhe, daneben ein Stift. Man schlägt es nicht auf, es ist schon aufgeschlagen, und sollte man dann neugierig anfangen zu blättern, dann ist es, als wäre es plötzlich gar nicht mehr ruhig, sondern als säßen in all den Reihen dieser Kirche in diesem Augenblick Dutzende, Hunderte Menschen, die ihre Gebete laut rufen, klagend und fröhlich, zögernd und fordernd.
Lieber Gott, ich liebe nur ihn, aber ich kann nicht anders. Beschütze ihn bitte.
Lieber Gott, bitte hilf mir, dass ich endlich von der Arbeit erlöst bin. Danke für alles, was du bisher für mich getan hast.
Bitte heile meinen Sohn oder lass ihn sterben!
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