chrismon: Warum treffen wir uns im Mannheimer Marchivum?
Mehrdad Zaeri: Das Stadtarchiv war im Zweiten Weltkrieg ein Hochbunker, jetzt ist es ein modernes Haus der Geschichte. Meine Frau Christina Laube und ich wurden gebeten, Wände in den unteren Bunkergeschossen zu bemalen. Dafür haben wir Menschen interviewt, die den Nationalsozialismus miterlebt haben. Ihre Geschichten waren so bildhaft und archaisch, dass sie uns keine Ruhe mehr gelassen haben.
Als "Duo Sourati" bemalen Sie und Ihre Frau Fassaden in Mannheim, aber auch in anderen Städten. Warum gehen Sie in den öffentlichen Raum?
Erst mal: Sourati ist ein persisches Wort und heißt "altrosa". Der Reiz ist, mit den Menschen auf der Straße in Kontakt zu kommen. Sie sagen oft erst mal: Eigentlich verstehe ich nichts von Kunst." Aber dann kommen wir ganz zwanglos ins Gespräch, und sie haben viel mehr Meinung, als sie denken.
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