Die USA wollen ab 2026 Marschflugkörper vom Typ Tomahawk in Deutschland stationieren
Scott Howe/AP/picture alliance
US-Raketen in Deutschland
"Sahra Wagenknecht und die AfD schüren falsche Ängste"
Die USA wollen Raketen in Deutschland stationieren. Welche Folgen das haben könnte, erklärt der Politikwissenschaftler Frank Sauer von der Universität der Bundeswehr in München

Constantin LummitschLena Uphoff
17.07.2024
3Min

Die USA und die Bundesregierung kündigten vor kurzem an, dass die USA ab 2026 Mittelstreckenraketen in Deutschland positionieren wollen. Was hat es damit auf sich?

Frank Sauer: Die Stationierung in Deutschland bahnte sich schon seit 2021 an, kommt also nicht überraschend. Die Ankündigung jetzt soll im Lichte des Krieges gegen die Ukraine aber natürlich auch ein Signal der Entschlossenheit an den Kreml senden. Und auf beiden Seiten des Atlantiks Fakten schaffen, bevor möglicherweise Donald Trump Präsident ist.

Über welche Waffen reden wir?

Es geht nicht um Langstreckenraketen, wie in vielen Medien zu lesen und hören war. Sondern einerseits um Lenkflugkörper vom Typ Standard Missile 6 mit kurzer Reichweite, also unter 500 Kilometern. Andererseits um Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit mittlerer Reichweite, ich gehe von maximal 1700 Kilometern aus. Mit den Tomahawks kann man vom Standort in Wiesbaden also nicht bis nach Moskau schießen, obwohl das bisweilen behauptet wird. Das könnte nur die geplante Hyperschallwaffe Dark Eagle, deren Indienststellung sich aber verzögert. Der Zweck all dieser Waffen ist es, konventionelle Bodenziele zu bekämpfen. Insbesondere gegnerische Flugabwehrstellungen zu vernichten, damit die eigenen Flugzeuge schneller die Luftüberlegenheit erringen können.

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