Ursula Ott: Mama, hast du eigentlich beim Umzug von Ravensburg ins Betreute Wohnen in Stuttgart viele Freundinnen zurücklassen müssen?
Beate Ott: Nein, viele waren ja schon verstorben. Von zweien fiel der Abschied wirklich schwer, da flossen schon Tränen. Eine von ihnen ist mittlerweile auch gestorben. Mit der anderen telefoniere ich jede Woche. Ich habe aber schnell Kontakt gefunden hier in Stuttgart …
Wie machst du das?
Also, erst mal nutze ich einfach alle Gelegenheiten, wo Leute zusammenkommen. Ich gehe jeden Sonntag in die Kirche, da schwätzt man anschließend bei einem Kaffee. Die Kirchengemeinde bietet auch einmal die Woche Fitnessgymnastik an, da habe ich sehr nette Frauen kennengelernt. Jetzt tut leider mein Knie nicht mehr mit, aber die Freundschaften sind geblieben. Und als ich den Spielenachmittag in der Kirchengemeinde nicht mehr geschafft habe, weil mir der Heimweg abends zu dunkel war, haben die mich zu zweit abgeholt. Und ich lasse nichts aus, was hier im Haus angeboten wird. Tanzen im Sitzen, Sommerfest, Gedächtnistraining ... Nur bei der Whatsapp-Gruppe bin ich nicht.
4 Wochen gratis testen, danach mit 10 € guten Journalismus und gute Projekte unterstützen.
Vierwöchentlich kündbar.