Portrait des Massai-Mädchens Pendo
Das Massai-Mädchen Pendo darf zur Schule gehen
Claudio Verbano
Das haben Ihre Spenden bewirkt
So viel ist voran gegangen!
Hilfe für ukrainische Nazi-Opfer, starke Schülerinnen und Liebe weltweit – wir haben nachgefragt, was aus ­chrismon-Geschichten wurde
Tim Wegner
01.12.2023
3Min

Hilfe für NS-Verfolgte

Tamara S., geb. 1933, wurde als Kind von deutschen Besatzern erst nach Estland in Konzentrationslager verschleppt, dann zur Zwangsarbeit nach Finnland

Schmerzmittel, Mehl und Licht – so hatten wir unseren Projekttext zusammengefasst und berichtet, was die sehr alten ukrainischen Überlebenden des deutschen Nazi­terrors jetzt dringlich brauchen. Es sind vor allem Überlebende von KZ und Zwangsarbeit. Der neuerliche Krieg, dazu die Inflation – sie leiden materielle und seelische Not. Die chrismon-Leserinnen und -­Leser haben rund 40 000 Euro gespendet. Und 18 Menschen haben für monatlich 40 Euro eine ­Patenschaft übernommen, mit der Bedürftige ­stetig unterstützt werden können. Das Hilfsnetzwerk freut sich sehr, kann es doch nun noch ein paar mehr hochaltrigen Überlebenden Nothilfe leisten, und zwar schnell und unbürokratisch.

Ausbildung für Pendo

Pendo auf ihrem alten Schulweg

Selten hat ein chrismon-Artikel so viel ins Rollen gebracht: Die Geschichte über das Massai-Mädchen Pendo, das jeden Morgen 20 Kilometer zu Fuß zur Schule geht, motivierte 2020 den deutschen Entwicklungshelfer Fred Heimbach, mit seinem Verein "Upendo" eine Schule zu bauen, so dass sie jetzt morgens nur noch drei Kilometer gehen musste. Die "Pendo"-Schule wurde gemäß den tansanischen Vor­gaben zur vollwertigen Grundschule für sieben Primarschuljahre und ein Kindergartenjahr ausgebaut. Jetzt hat Pendo dort ihre Abschlussprüfung gemacht, im Januar folgen die ­Ergebnisse. Doch als Heimbach im Oktober 2023 nach Tansania kam, hatten die Eltern gerade beschlossen, die 13-Jährige zu verheiraten. Der Vater hatte schon drei Kühe für sie erhalten. Heimbach und seinen Mitstreiterinnen gelang es, die Eltern von dem Plan abzubringen. Pendo soll jetzt in einem Zentrum für jugendliche Mädchen eine handwerkliche Ausbildung erhalten. Der Verein bittet weiter um Spenden, um Mädchen wie Pendo in Tansania Schule und Beruf zu ermöglichen.

Medikamente für Mahdus Kind

Madhu (39) und ihr Mann Anil (45)

Mahdus Geschichte ist furchtbar. Wir berichteten: der ver­schmähte Liebhaber, ein Säureattentat. Und ein chrismon-­Leser aus Bielefeld, der hier nicht genannt werden möchte, re­agierte: "Ich möchte 1000 Euro für Mahdu in Indien spenden." Wir vermittelten ihre Kontonummer, unser Leser aus Bielefeld überwies das Geld. Damit kauft Mahdu jetzt Medikamente für ihr krankes Kind. Direkthilfe. Wir sagen Danke!

Raum für Reformen

Martha, Leolo, Lara und Josi haben ein gemeinsames Ziel: eine Bildungsrevolution

Sie hatten noch kein eigenes Zuhause, als wir ­einige der "Bildungsrebell*innen" aus Leipzig vorgestellt haben. Aber jetzt hat der Ort, von dem aus eine "Friedliche Bildungsrevolution" ausgehen soll, eine feste Adresse: Brühl 48 in 04109 Leipzig. Immer freitags ­treffen sich hier junge Menschen, um über bessere und fairere Bildung und Schule für alle nachzu­denken. Auch andere Gruppen nutzen den Raum. Gemeinsam ist allen: Sie wollen kritisch dis­kutieren über das, was falsch läuft in der Gesellschaft – und Ideen liefern, wie es besser werden kann. "Jede Woche passiert etwas, und immer wieder kommen neue Menschen dazu", sagt Bildungs­reformerin Margret Rasfeld, die den Rebell*innen mit auf den Weg geholfen hat.

Große Fernliebe

Aus einem Chat von Bishara und Ali

2018 erschien in chrismon eine Reportage über das Liebespaar Bishara und Ali*, die fast 6000 Kilometer trennten – und immer noch trennen: Beide geflohen aus Somalia, lebt Bishara als Journalistin in Kampala, Uganda. Ali absolvierte eine Malerausbildung in Bayern. Sie halten Kontakt übers ­Handy, über Facebook, Whatsapp und Co. Ist diese Liebe eine Illusion? Kann sie Wirklichkeit werden?, fragten wir damals. Ali sparte eisern, denn nicht nur die Distanz und die Asylgesetze lagen zwischen ihnen, sondern auch "Somali Culture", die somalische Kultur: Bisharas Familie verlangt Gold und Brautgeld, und dass Ali die Hochzeit ausrichtet. Geschafft! Gerade feierten die beiden Verlobung, Ali in Bayern, Bishara in Kampala. Ihr Vater und seine Mutter besiegelten die Verbindung im somalischen Mogadischu. Zur Hochzeit werden beide in Kampala sein – mit vielen Gästen. Wann, ist noch nicht klar. Aber wer so lange warten kann...

*Name geändert