Teilnehmer der Initiative gegen Rechts demonstrieren gegen das Wahlergebnis der AfD bei den Landtagswahlen in Hessen
Teilnehmer der Initiative gegen Rechts demonstrieren gegen das Wahlergebnis der AfD bei den Landtagswahlen in Hessen
Alex Kraus/dpa/picture alliance
Rechtsextremismus
Wir müssen lauter werden!
Deutschland rückt nach rechts. Das geht uns alle an. Es ist Zeit für Selbstkritik - und für klare Worte gegen den Rechtsextremismus, sagt chrismon-Redakteur Nils Husmann.
Tim Wegner
09.10.2023
4Min

Was ist schlimmer an diesem Montag nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen? Dass die AfD in Hessen 18,4 Prozent erzielt und damit zweitstärkste Kraft wird? Oder dass die Freien Wähler in Bayern 15,8 Prozent holten, gerade auch, weil sich der Vorsitzende Hubert Aiwanger zum Opfer einer Medienkampagne erklärt hatte, nachdem öffentlich geworden war, dass er früher unsägliche antisemitische Schmähschriften im Schulranzen spazieren trug? In Bayern erreichte die AfD 14,6 Prozent, wurde drittstärkste Kraft. Zählt man die Stimmen für die Freien Wähler unter Aiwanger und die der AfD zusammen, landet man bei über 30 Prozent.

Deutschland rückt nach rechts. Und viele nach rechts außen, ins Lager der Demokratieverächter. Was sind die Lehren aus den Wahlen in Bayern und Hessen?

Tim Wegner

Nils Husmann

Nils Husmann ist Redakteur und interessiert sich besonders für die Themen Umwelt, Klimakrise und Energiewende. Er studierte Politikwissenschaft und Journalistik an der Uni Leipzig und in Växjö, Schweden. Nach dem Volontariat 2003 bis 2005 bei der "Leipziger Volkszeitung" kam er zu chrismon.

Erstens: Die "Ampel"-Koalition ist am Ende, wenn sich nicht ganz vieles in ganz kurzer Zeit ändert. Der Kanzler, Olaf Scholz, muss dringend erklären, wofür das Bündnis aus SPD, Grünen und FDP steht und wohin die Reise gehen soll. Die FDP muss erkennen, dass eine Oppositionsrolle innerhalb einer Regierungskoalition Stimmen kostet und keine bringt; fast wäre sie auch noch in Hessen aus dem Landtag geflogen. Alle "Ampel"-Parteien haben Stimmen verloren, besonders Sozialdemokraten und Liberale, aber auch die Grünen. Größer kann kein Denkzettel sein.

Zweitens: Zwar bekennen regelmäßig große Mehrheiten in Umfragen, die menschengemachte Erderwärmung bereite ihnen Sorgen. Aber wenn es konkret wird, wenn der Klimaschutz das eigene Leben beeinflusst, wird es heikel. Mit diesem Widerspruch muss die Politik umgehen lernen, schnell. Das hat sie beim Heizungsgesetz nicht getan. Monatelanger Streit zwischen FDP und Grünen, handwerkliche Fehler und ein Kanzler, der unsichtbar war: Wie unter einem Brennglas macht das Heizungsgesetz deutlich, wie Politik nicht mehr funktionieren kann: mit Gestümpere und parteitaktisch motiviertem Streit.

Wie nehmen wir möglichst alle Menschen mit?

Stattdessen brauchen Demokratinnen und Demokraten einen klaren Kompass und Ziele, um die sie ringen, die sie erklären und für die sie werben müssen. Heißt konkret und noch mal am Beispiel Heizungsgesetz: Wir müssen Treibhausgase einsparen, wenn wir heizen. Welche Vorteile haben Wärmepumpen, welche Anreize haben wir, damit wir sie nutzen, wo sind Nahwärmenetze sinnvoll, wie unterstützen wir Gemeinden und Städte, damit sie welche bauen? Kurz: Wie nehmen wir möglichst alle Menschen mit? Statt ein schlechtes Gesetz, das verunsichert und auf viele wie eine Vorschrift von oben herab wirkt, durch den Bundestag zu zanken, wären zum Beispiel Bürgerversammlungen der schlauere Weg. Das gilt auch für viele weitere Politikfelder.

Drittens: Es braucht ein Eingeständnis, dass wir in einem ungerechten Land leben. Die Vermögen einiger weniger Menschen nehmen obszöne Höhen an, während viele Menschen nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Wohnen ist zum Luxus geworden – und eine Kita oder Schule mit sauberen Toiletten und ausreichend, gut bezahltem Personal für die eigenen Kinder zu finden, ist Glückssache.

Viertens: Es braucht ehrliche Debatten über die Themen Migration und Integration. Es ist schön, wenn Bundespolitikerinnen bekennen, wie wichtig ihnen die Solidarität mit Geflüchteten ist. Die Arbeit aber passiert in den Kommunen, den Kitas und den Schulen. Die personellen Engpässe dort setzen – so hart das ist – auch der Migration Grenzen.

Fünftens: Die CDU muss unter Friedrich Merz wissen, wofür sie steht und wer sie sein will. Merz hat zuletzt immer wieder die Themen der AfD starkgemacht. Wahlerfolge auf Landesebene erzielten aber besonders die Ministerpräsidenten, die sich klar Richtung AfD abgrenzten: gestern Boris Rhein, davor Hendrik Wüst und besonders Daniel Günther. Eine konservative Partei ist wichtig für eine Demokratie. Man kann der Union nur wünschen, dass sie ihre eigene Verantwortung erkennt und ihr gerecht wird. Mit Friedrich Merz wird das schwierig. Scholz ist ein schlechter Kanzler, Merz ein schlechter Oppositionsführer.

Diese Liste ließe sich lange fortsetzen. Es gibt für Demokratinnen und Demokraten jeder Couleur jede Menge Anlass zur Selbstkritik. Ebenso für die Medien. Berichten wir wirklich immer über die Themen, die wichtig sind? Sind wir manchmal zu defensiv damit, Probleme anzusprechen, weil wir Angst haben, Applaus von der falschen Seite zu bekommen? Das sind wichtige Fragen. Sie drängen, wegducken gilt nicht.

Aber wahr ist auch: Wer die AfD wählt, gefährdet unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat. Jede Wählerin, jeder Wähler trägt Verantwortung und muss sich klarmachen: Die AfD will ein anderes Land. Sie hetzt gegen Minderheiten, agiert offen rassistisch und tut beständig so, als lebten wir in einem kriminalitätsfreien Paradies, hätten wir doch nur keine Ausländer mehr in Deutschland. Mehrere Jugendorganisationen der AfD stehen unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Gerichte haben bestätigt, dass Björn Höcke "Faschist" genannt werden darf. Warum? Weil er einer ist.

Auf AfD-Parteitagen werden Reden geschwungen, in denen krude und gefährliche Verschwörungsmythen bemüht werden. Diese Partei ist gefährlich. Einem Frankfurter Verein ist es zu verdanken, AfD-Forderungen auf unser aller Leben zu beziehen. Was wäre das für ein Land, hätte die AfD das Sagen? Es lohnt sich, sich die Antworten anzusehen; es steht alles offen in den Beschlüssen der AfD. Setzte die AfD ihre Programme um, würde es mitnichten gegen "die da oben" gehen, sondern es würde vor allem Menschen betreffen, die es heute schon schwer haben.

Wir sind alle immer wieder aufgefordert, auf diese Gefahr hinzuweisen. In Kirchengemeinden, im Chor, beim Familientreffen, im Sportverein, beim Kaffeeklatsch. Die Zivilgesellschaft ist gefragt. Viele haben sich offenbar an die AfD gewöhnt, an ihre ständigen Tabubrüche und an einen Diskurs, der sich immer weiter Richtung Rechtsextremismus verschoben hat. Wir müssen lauter werden, besonders auch dann, wenn gerade nirgends Wahlsonntag ist. Dringend!

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Ja, aber bitte für ein globales Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, denn all die herkömmlich-gewohnten Maßnahmen in Forderungen, Mahnungen, Demonstrationen, an die Adresse der "Treuhänder" der delegierten Verantwortung, sind heuchlerisch-verlogen, angesichts der ebenfalls zunehmenden Probleme mit Krieg, Klimawandel und wirtschaftlichem Konkurrenzkampf!!!

Antwort auf von Horst O. (nicht registriert)

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Das ist ein sehr guter Gedanke. Nur das wir als Gesellschaftsform einen entwickelten, globalisierten Kapitalismus haben. Bei dem sind wir als Menschen das Regulativ, wir sind es, die sagen müssen, bis hierhin und nicht weiter. Der Kapitalismus als solcher kann das nicht. Es ist eine extrem effektive Gesellschaftsform, leider auch eine extrem aggressive. Es ist für uns gar kein Problem, die EU zu dominieren und für unsere schicke E-Mobilitat und die edlen Rohstoffe halb Afrika in Elend und bewaffneten Konflikten versinken zu sehen. Unsere billigen Medikamente und Textilien kommen aus dem indischen Raum, für billiges Soja brennt der Amazonas und sterben Indios. Unser billiges Getreide und billiger Stahl kamen aus der Ukraine und unser billiges Öl und Gas aus Russland und jetzt oh Wunder, aus Kasachstan, die Russen pumpen es nur durch. Was geht uns deren Krieg an. Dass diese Gesellschaftform in der Lage sein wird, die globalen Probleme zu beseitigen oder wenigstens einzudämmen, die sie selbst verursacht haben, daran glauben nur noch Leute, die glauben, dass wir einfach so eine der reichsten Nationen sind, insgesamt gesehen, die 60 Prozent der Armen dürfen sie nicht fragen. Wenn uns diese auf Maximalgewinn gebürstete Gesellschaftsform nicht aus Versehen in einen atomaren Konflikt stürzt, wird sie über kurz oder lang etwas ändern müssen. Dass sich Kapitalismus von selber abschafft, weil er einsieht, dass er es jetzt übertrieben hat mit dem Raubbau und der Umweltzerstörung? Ich weiss nicht, so ganz glaube ich da nicht dran. Ein immer weiter so wird es auch nicht geben. Der nächste Krieg geht um Wasser und der ist dann in Europa. Werden wir es schaffen, das zu verhindern? Demonstrationen sind schon mal ein guter Anfang.

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Eine zunehmende Zahl von Bürgern will keine aufoktroyierte Gebäudeeffizienz,welche gerade soviel CO2-Emissionen einspart,wie China an einem Tag erzeugt , aber Hunderttausende von Haushalten in den Ruin treibt.Und sie will lieber unschöne Bilder an den Grenzen,als fröhliche Menschen in Kreuzberg, die sich über ermordete Juden freuen. Und da hilft auch kein Kaffeeklatsch…

Es gibt kein Recht im Unrecht. Wir können nicht sagen, aber die da sind ja viel schlimmer und dann nicht auf Klimaprobleme achten und vernünftig darauf reagieren. Wohlstandswahrung und die Angst vor wirtschaftlichem Abstieg und Verarmung sind real, nur muss man es dann auch so nennen. Eine Mehrzahl von Menschen leidet unter den toten Kindern und Frauen im Mittelmeer. Ich glaube, es sind bereits über 10.000. Wir schicken ein Schiff, ist Kirche von unten. Halten wir mal die Selbstverständlichkeit der christlichen Seefahrt aufrecht, wer in Seenot gerät, der wird gerettet, fertig. Was man hinterher regelt, steht auf einem anderen Blatt. Weltweit sind nach UNHCR 400 Millionen Menschen auf der Flucht. Auch wegen globaler Klimaprobleme, wegen Waffenexporten, uhhh, da sind wir richtig gut dabei. Wir nehmen 3 oder 4 Millionen davon auf. Und? Wo ist das Problem? Wie sind 82 Millionen. Da stehen 80 Mann in der Kneipe und saufen, kommen noch drei dazu. Ist es dann überfüllt?

Die unschönen Bilder an den Grenzen sind Bilder von verzweifelten Menschen in Not. Auch von verzweifelten Helfern, die wollen wir mal nicht vergessen. Wenn Sie die Tagesschau oder Privatfernsehen wieder abschalten, ist die Situation immernoch da.
Ja, die feiernden Armleuchter, zu feige für den Wehrdienst, aber ihren ideologischen Hass nach Deutschland tragen. Das gilt bei mir auch für junge, wehrfähige Typen in Luxuskarossen mit ukrainischen Kennzeichen. Da habe ich ein Problem, ich bin nämlich strikt für Asylrecht, für Menschen in Not. Fertig, unverhandelbar. Ich weiss nicht, warum wir es denen so schwer machen, aber anderen, die hier nichts zu suchen haben, die Türen so weit öffnen. Da ist was aus dem Ruder gelaufen. Wir haben hier eine historische Verpflichtung, der müssen wir uns stellen, wenn wir uns und der Welt zeigen möchten, dass wir eine bessere Gesellschaft bauen, er ine mit einem humanistischen Weltbild, was rechts praktisch ausschliesst. Was Ausländerfeindlichkeit und Judenhass sowieso ausschliesst. Wir waren das nicht, es waren unsere Vorväter, die im Namen der deutschen Nation dazu beigetragen haben, dass der Staat Israel in dieser Form notwendig wurde und die waren es auch, dass sich dieser Staat nie wieder wehrlos zeigen wird. Wir waren das, die die fähigsten Köpfe der deutschen Nation und der europäischen Juden vernichten wollten. Aus Judenhass? Nein, um einen Krieg zu finanzieren, der sonst längst zu Ende gewesen wäre. Das mit dem Hass war für die Dummen und die Mitläufer, die Kriegsgewinnler und Banken, für die, die sich die Fabriken und die Immobilien und Güter ihrer jüdischen Nachbarn eingekrallt haben, damit sie ein Motiv haben und mitmachen. Deshalb betrachte ich die Rechten auch heute nicht als harmlos. Dass dieser Staat Israel eine so neurotische und aggressive Aussenpolitik fährt, umzingelt von 140 Millionen Arabern, die diesen Staat vernichten möchten, auch als Staatsziel, nun, dass die so sind, wie sie sind, ist nicht gut, aber nachvollziehbar und der deutsche Faschismus hat dafür gesorgt, dass das so ist. Wenn es berechtigte Kritik an der Außenpolitik Israels gibt, darf man das nicht mit einer immernoch schlummernden, dumpfdämlichen Judenfeindlichkeit verwechseln. Protest gegen Israel ist erlaubt, Judenhass ist strikt zu bekämpfen.

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Wirklich-wahrhaftig also IST, wenn Demokratie letztendlich VON einem globalen Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik FÜR eine unkorrumpierbare Gemeinschaft wird.

Ist das nicht die Definition von Kommunismus? Mal nachschlagen, also erst sterbender Kapitalismus, dann Sozialismus als überlegene Gesellschaftsform und dann Kommunismus, Adelspack enteignet, alles gehört allen oder nur der Parteiclique, wie in China und mit den Kirchen hat man es nicht so, die werden Museen oder Pferdeställe, wie in der ehemaligen Sowjetunion. Ich weiss nicht, ich glaube, da wird der moderne Kapitalismus seine gesamte Streitmacht an der Grenze auffahren, bevor das hier rüberschwappt. Gab schon mal enteignete Kapitalisten und mehrfach enteignetes Kapital in Deutschland, kam nicht so gut an. Wollen wir heute nicht mehr, steht irgendwo im Grundgesetz.

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Nun, ich war überrascht, in einem christlichen Magazin etwas über Selbstkritik zu lesen, aber der Artikel führt auf beruhigende Weise zurück in die altbekannten Gleise. Die deutlich entpolitisierte bürgerliche Mitte fühlt sich irgendwie gestört, man ist besorgt um seinen Wohlstand und man hat keinen Plan, wie das alles zusammenhängen könnte. Auch der Verfasser des Artikels zeigt eine erschreckende politische Naivität, wenn er zwar die Umverteilung des Reichtums von unten nach oben bemerkt, aber keine Ahnung hat, wem wir das zu verdanken haben. Herrn Scholz müssen Sie danach nicht fragen, der kann sich an noch ganz andere Sachen nicht erinnern. Meines Wissens war er auch in der Folgeregierung nicht nur Vizekanzler, sondern auch Finanzminister. Man darf die Frösche nicht fragen, wenn man einen Sumpf austrocknen will. Was ich mich aber besorgt frage, wo ist denn der Teil mit der Selbstkritik der Kirche? Welche Rolle spielt sie denn heute? Steht sie noch an der Seite der gebeutelten Menschen? Erhebt sie die Stimme in den modernen Kriegen? Bei Waffenlieferungen brutalsten Bauart mitten in bewaffnete Konflikte? Beim Massensterben im Mittelmeer? Höre ich da, dass wir Probleme haben mit Geflüchteten? Lampedusa hat Probleme, Spanien und Italien, die Türkei, aber wir? Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung haben wir jetzt wieviele Prozent aufgenommen? Ich glaube weltweit sind wir so Rang 17. Machen aber Lärm und Stimmung, als wären wir die Retter der Welt. Wenn sich der Verfasser eines christlich motivierten Artikels dazu verleiten lässt, die Sichtweise der AfD zu wiederholen, dann muss er sich nicht wundern, dass Leser davon Sodbrennen kriegen.
Mehr Mut bitte, mehr Stimme, wir brauchen die Kirche. Die echte Kirche, nicht abgehobene Bischöfe mit güldenen Badewannen im millionenschweren Neubau des Bischofsnestes, sondern die Kirche nah am Menschen. Und die AfD? Die zerlegen sich selbst, darauf können Sie sich verlassen. Nicht politikfähig. Wenn man natürlich nicht hinsieht, was die so real zustandekriegen, wenn man die statt dessen durch permanente Berichterstattung einer Bedrohungslage politisch aufwertet, wenn man denen das Feld frei überlässt an der Basis der Gesellschaft, dort, wo sie so tun können, als wären sie wie du und ich und würden sich kümmern, als Biobauern, als Handwerker, als Ansprechpartner und Organisieren von Freizeiten für Kinder und Jugendliche, dann muss man sich nicht wundern, dass die wahrgenommen werden. Genau dort fassen sie Fuss. Zumindest bei denen, die Probleme haben mit dem Nachdenken und keine Alternativen. Auch die bildungsnahen Kreise , die in der Schule offenbar in Geschichte gefehlt haben, sind ja sehr aufnahmebereit. Nur, genau dieses sich kümmern, das waren mal die starken Seiten der Kirche und sich einzumischen, wenn es schwierig wird. Die satte, zufriedene, mit sich selbst ausreichend beschäftigte Kirche, die braucht niemand. Und eine Kirche, verborgen in der bürgerlichen Mitte, mutlos - ich empfehle, ihre letzten Leitartikel nochmal selbst zu lesen, die braucht eben auch niemand. Wo bleibt er denn, der Zorn des Lammes, angesichts schreiender Ungerechtigkeiten im Land und in der Welt? Sie sind an verantwortlicher Stelle, es gibt keine Rechtfertigung, sich wegzuducken. Ich komme aus dem Osten, ich habe eine kämpfende Kirche kennengelernt, eine mutige, bis zur Selbstgefährdung. Ja, auch angepasste, auch theologisch verkopfte, um Koexistenz mit einer kirchenfeindlichen Staatsführung zu sehr bemühte, das gehört zur Wahrheit. Aber dieser Mut, den die kämpferische Kirche immer hatte, den vermisse ich. DAS ist es, was der AfD das Wasser abgräbt. Die Glocken der Kreuzkirche in Dresden übers Land ertönen lassen, laut und unüberhörbar, wenn der braune Bodensatz vor der Kirche die Geschichte verbiegen will. Das sind schon starke Zeichen. Der Chef der Kreuzkirche erhielt dafür Morddrohungen, das halt den aber nicht ab. Das ist eine Kirche, die die Stimme erhebt. Hier haben Sie ein Wortmagazin und alle Möglichkeiten, sich an die Seite derer zu stellen, die leiden an der Welt, wie sie gerade ist. Auch an ihrem Land. Also los, nur Mut, wir sind viele.

Wie Sie, was ich leider sehr schade finde? Sie schreiben viele interessante Dinge, aber wenn man gleich zu Beginn liest, man zeige eine erschreckende politische Naivität, der keine Ahnung hat, dann ist es nicht so leicht, in einen Austausch zu kommen. 

Wir sind auch nicht die Kirche, wir sind ein Magazin. Als solches haben wir durchaus schon darauf hingewiesen, worher die Vermögen kommen, die derzeit kaum bis gar nicht umverteilt werden. Ich kann Ihnen nur als Autor eines persönlichen Kommentares antworten.

Zudem wiederhole ich keine AfD-Narrative. Dass Kommunen am Rande ihrer Möglichkeiten sind, habe ich mir nicht ausgedacht.

Das Beispiel Kreuzkirche in Dresden sehe ich mir gern, Danke dafür.

 

Antwort auf von Nils Husmann

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@N.H. fühlen Sie sich bitte nicht angegriffen, höchstens gepiekst. Das war meine Absicht.
Ihnen kommt als christliches Magazin eine Verantwortung zu, der Sie gerecht werden müssen. Sie sind eben nicht der Nachbar auf dem Campingplatz, sondern ein Multiplikator. Da ist es angeraten, sich auch nochmal den Leitartikel zu schnappen und sich zu fragen, wie könnte das ankommen, wie daheim am Kamin geschrieben, in Filzpantoffeln und mit einem Gläschen Roten in der Hand oder im Regen auf dem Rückweg von der Tafel oder einer ärgerlichen Podiumsdiskussion ins Handy diktiert. Die Bequemlichkeit der bürgerlichen Mitte ist eine legitime Privatsache, alles gut, nur im Leitartikel eines christlichen Magazins kommt sie nicht so gut an. Sie wechseln sich ab, ich bin schon über etliche Artikel gestolpert. Es ist ja kein Wohlfühlmagazin, das seine Leser nicht erschrecken möchte, oder? Es gibt ja viele Beiträge, die einen durchaus kritischen Blick haben, zu Recht.
Narrative der AfD wieder holen wir alle, es gilt aufzupassen. Dass die Kommunen achten und stöhnen unter der Last, dass die Stimmung kippt, das ist eine Realität. Die AfD zeigt auf die Flüchtlinge und sagt, es ist genug. Wir Demokraten hinterfragen die Zahlen und die Situation. Warum werden die Kommunen allein gelassen? Warum ist es hier in der dicken Stadt längst ein einträgliches Geschäft, ganze Häuser zu entmieten und mit exorbitanten Tagessätzen Flüchtlinge zu beherbergen? Warum haben Wachdienste aus der rechten Ecke Jobs in Massenunterkünften? Warum hat der Staat kein Konzept? Oder ist es das Konzept, wie Rostock Lüttenklein?
Wir haben ein Problem, aber welches denn genau? Und man versucht uns aufzuhetzen. Auch Brandstifter der CDU. Da muss man nachfragen. Der Unterschied zwischen einer Stimme der Kirche und einem christlichen Magazin war mir nicht klar.

Antwort auf von Nils Husmann

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@Husmann #Magazin

Die Kirche ist auch nur eine Institution dieser unwahrheitlichen Welt- und "Werteordnung".

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Ist Gott noch bei der ev. Kirche?

Antwort auf von Brenner (nicht registriert)

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Gute Frage.
Ich glaube, das ist eher so geregelt:
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.

Mehr Bedingungen gibt es offenbar nicht.

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Hallo Chrismon-Team!
Rechtsextremismus und AfD sind das nicht zwei Paar Stiefel?
Was ist eigentlich das Rechtsextreme an der AfD?
Wer könnte mir das mal ganz anschaulich anhand von Beispielen richtig erklären?
Vielleicht soll die AfD auch nur in eine ganz ultrarechte Ecke gestellt werden, um damit einen unliebsamen Gegner einfach mundtot machen zu können!
Das Argument, dass die AfD die Demokratie abschaffen möchte, das dient auch immer nur als eine Art Vorwand.
Was ich da so sehe und mitbekomme, dann befürwortet die AfD die nur eine direkte Demokratie, so wie diese auch in der Schweiz daheim ist, das heißt im Endeffekt nur, das wir, das Volk durch Volksentscheide mehr am politischen Geschehen in Deutschland beteiligt werden.
Die AfD muss ständig als Sündenbock für die jetzige Situation in Deutschland herhalten, ohne das die AfD an irgendeiner Regierung beteiligt wäre, auch das sollte uns zu denken geben.
Für mich haben, wenn schon dann eher sämtliche Altparteien auf ganzer Linie versagt, das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass ich mit fliegenden Fahnen zur AfD überlaufen werde.
Ich war noch nie im Leben das Mitglied bei irgendeiner Partei und das wird für mich auch so bleiben!
Ihre Riggi Schwarz, Büchenbach

Antwort auf von Riggi Schwarz (nicht registriert)

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Hallo, da ist sie ja wieder, die altbekannte Verteidigungsstrategie des einzigen!, legitimen, demokratisch geduldeten Sammelbeckens der Rechten. Wie wäre es denn damit, mal ihrem Führer Bernd Höcke zuzuhören, das ist der Herr mit dem Männlichkeitsproblem, der seine irgendwo verloren hat und jetzt allen die es hören wollen zuruft, dass wir uns die wieder zurückholen wollen. Also meine ist noch da.
Wie wäre es damit, sich mal mit dem Machtkampf innerhalb der AfD zu beschäftigen. Nicht nur die rechts-liberalen Gründungsväter sind aussortiert worden, auch namhafte Politiker und Politikerinnen, die nicht rechts genug waren, die die Partei so eher Mitte rechts sehen wollten, was sie längst nicht mehr ist. Befassen Sie sich mit dem Personal, wo die herkommen. Es kann gar keine Fragen geben, was die meinen, wenn sie ins Mikrofon brüllen, "wir werden sie jagen". Wenn der Faschist Höcke, dieser Geschichtslehrer, (hatten sie den nicht rausgeschmissen aus dem Schuldienst?) eine Umkehr in der Erinnerungskultur fordert, um 180 Grad, dann ist das ist genau das, Nazidiktatur und ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit relativieren, ein Vogelschiss in der deutschen Geschichte. Ah ja, aber der totlichste und menschenverachtendste Vogelschiss, weltweit, nicht nur in der deutschen Geschichte für immer als bittere Schande eingebrannt. Täter zu Opfern machen. Was Faschisten machen, sobald sie mit demokratischen Mitteln an die Macht gelangt sind, das können Sie an den fast einhundert Gedenktafeln am Reichstag sehen. Alles demokratisch gewählte Parlamentarier, alle die Machtergreifung nicht überlebt. Und dass diese 12 Jahren 20 Millionen Menschen nicht überlebt haben, ist nur die halbe Wahrheit. Die müssten erstmal vorsichtig anfangen, das eigene Volk in den Griff kriegen. Es Sturmreif schießen durch schleichendes Gift. Genau wie heute, nur, dass sich die breite Front der demokratischen Kräfte ganz sicher ist, diesen Teil der Geschichte nicht wiederholen zu wollen. Goebbels hatte Schiss in Berlin, dass er verdroschen wird. Weniger Jahre später brüllt er er seine begeisterte Gefolgschaft zusammen und stimmt sie auf einen Vernichtungskrieg ein. Und alle jubeln. Bejubeln die Zerstörung eines stolzen Landes und die Vernichtung der Menschenwürde. Nennen Sie mir einen einzigen Grund, weshalb die damals gejubelt haben. Wenn Sie Ausgrenzung und Menschenverachtung heutzutage, nach diesem kollektiven Traua, wieder als akzeptable politische Richtung ansehen, sind Sie hier ganz falsch.
Die AfD, genau wie die sogenannten rechten Christen, verletzen alles, was christliche Werte ausmachen und treten es mit Füssen. Die können noch so fromm tun und fünfmal am Tag in die Kirche rennen, Christen sind das nicht. Frau von Storch, stramm im ultrarechten europäischen Adel vernetzt, bitte, wer glaubt denn, dass sich diese Leute für irgendwelche Probleme der Ostdeutschen interessieren? Die sollen ihr Kreuzchen machen und die Klappe halten. Aber nein, ein so (zu Recht!) stolzer und selbstbewusster Teil der Deutschen leckt jetzt westdeutschen Rechten die Herrenstiefel. Widerlich und entwürdigend. Die andere Brandfackel im Bundestag hat auch welche an, die hat noch großes vor und durchaus berechtigt Unzufriedene, halten solchen Leute die Steigbügel. Wie billige Lakaien, das ist tragisch. Kennen Sie eine noch rechtere Partei in politischer Verantwortung? Nein? Gibt nämlich keine. Alle in der AfD versammelt.
Die regionale Kümmerstrategie. Die AfD hört ihnen zu, die Kammeraden stehen auf dem Ökomarkt und liefern Gesundes aus deutschem Boden, überall, wo sich Staat UND! Kirche zurückgezogen haben, grätschen die rein, sind Leute wie du und ich, der nette Dachdecker, der Freund aus dem Sportverein, der Polizist und der freundliche Feuerwehrmann, ihr Bürgermeister nein, also Rechte sind sie ja nicht, aber...das wird man ja noch sagen dürfen. Nee, dürft ihr nicht, denn alles, was vor einem "aber" kommt, hat bekanntlich keine Bedeutung. Wir wollen ein anderes Deutschland. Die auch. Nicht vereinbar, nicht kompatibel. Hören Sie denen zu, das genügt. Dann kommt es auch nicht zu solchen Fragen, was denn überhaupt so schlimm sei an der AfD.

Antwort auf von Riggi Schwarz (nicht registriert)

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Guten Tag, Frau Schwarz, ich möchte kurz auf Ihre Frage eingehen, ob sich belegen lässt, dass die AfD rechtsextrem sei. Ich antworte kurz, es gäbe eine Vielzahl an Belegen, sie hier aufzuzählen, wäre tagfüllend. Ich finde, die AfD ist rechtsextrem, weil sie immer wieder Gruppen an Menschen pauschal Eigenschaften zuweist: Den seit Generationen in Deutschland lebenden Menschen die Besten; Geflüchteten nur die Schlechtesten. Kriminalität etwa ist für die AfD nur dann ein Thema, wenn sie Menschen mit einem anderen Pass als dem deutschen begehen. So sprach Alice Weidel vor dem Bundestag mit hassverzehrtem Gesicht von "Messermännern" und kriminalisiert damit alle männlichen Geflüchteten. Das ist rassistisch. Andere AfD-Vertreter verharmlosen die Nazi-Diktatur als "Vogelschiss", auch antisemitische Äußerungen sind reichlich dokumentiert. Viele Grüße, Nils Husmann