Mobbing-Hotline
"Wenn Menschen weinen, bleibe ich einfach dran"
Ulrike Hein ist Rentnerin und berät bei der Mobbing-Hotline Frankfurt am Main Mobbingopfer anonym und vertraulich am Telefon. Warum hat sie sich dieses Ehrenamt ausgesucht?
Dr. Ulrike Hein berät Mobbingopfer anonym am Telefon
Ulrike Hein am Telefon
Katrin Binner
Tim Wegner
15.09.2023
1Min

Was machen Sie?

Ich berate am Telefon anonym, vertraulich und kostenlos Menschen, die am Arbeitsplatz von Mobbing betroffen sind.

Wie läuft das ab?

Wir besprechen den Konflikt, ich gebe Tipps und vermittle Fachleute in der Region. Oft hilft es, zuzuhören und festzustellen: "Sie haben alles angestoßen, was möglich ist."

Warum machen Sie das?

Ich habe die Ausbildung zur Mediatorin – aber nie in dem Bereich gearbeitet. Jetzt kann ich das Wissen einbringen.

Haben Sie sich das anders vorgestellt?

Ich habe mir vorbehalten, auszusteigen, falls ich das nicht verkrafte. Aber fast immer sagen die Menschen am Ende, dass es ihnen jetzt besser geht oder sie einen Schritt weiter sind. Das hilft.

Ist mal was schiefgegangen?

Neulich brach das Gespräch ab. Die Technik? Störte jemand? War es wegen mir? Ein komisches Gefühl.

Was berührt Sie?

Wenn Menschen weinen. Dann bleibt man einfach dran, eine spezielle Stille.

Welche Voraussetzung braucht man?

Sozialkompetenz. Lebenserfahrung hilft. Aber wer bei uns anfangen will, wird an mehreren Samstagen ausgebildet.

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Sehr geehrte Frau Ulrike Hein,
vor Ihren ehrenamtliche Aktivitäten und Engagemans verneige ich mich. Schön, dass es noch solche Menschen wie Sie gibt.
Für Ihr weiteres Leben wünsche ich Ihnen alles erdenkliche Gute und vor allem beste Gesundheit.
Seien Sie herzlich gegrüßt
Hans-Jürgen Odrowski
Hamburg