Joachim Meyerhoff
Dirk von Nayhauß
Schauspieler Joachim Meyerhoff
"Ein wildes Leben hat mich oft aus Krisen befreit"
Als Schauspieler liebt Joachim Meyerhoff das Extreme. Nach einem Schlaganfall stellte er sein ganzes Selbstverständnis infrage. Er musste neu herausfinden, was geht und was nicht
Dirk von Nayhauß
Aktualisiert am 20.10.2025
3Min

chrismon: In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?

Joachim Meyerhoff: Manchmal sitze ich irgendwo, schaue in die Gegend, und plötzlich beginnt etwas zu schweben. Dann fühle ich mich verbunden mit dem Gegenüber oder mit dem, was mich umgibt. Oder nach einer Vorstellung: Man hat es wieder geschafft, der Körper ist vom Adrenalin in so einer Wachheit. Über zweieinhalb Stunden bin ich in "Eurotrash" mit Angela Winkler auf der Bühne. Wenn ich am Ende mit ihr die Treppe hochgehe, reden wir noch kurz und sagen: "Heute war es so schön." Oder: "Heute war es ein bisschen seltsam" – da fühle ich mich sehr lebendig.

Haben Sie eine Vorstellung von Gott?

Mein Großvater war Philosoph und hat lange als Laien­priester gearbeitet, in seinem Arbeitszimmer hing ein großes, mittelalterliches Kreuz mit lauter Wurmstichen. Der strenge, strafende, überwachende Gott, der mich überwacht – das war mein erstes Gottesbild. Dann verunglückte mein mittlerer Bruder bei einem Autounfall, im Gebet ­konnte ich ihm nahe sein. Eine sehr emotionale Phase, ich hatte oft ein großes Glaubensgefühl.

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