Protest: Schmelzendes Eis soll die Diplomaten in Paris anspornen, die Erderwärmung einzugrenzen
Foto: laif/Mehdi Chebil/Polaris
Runter vom Gipfel!
Die Klimadiplomatie von Paris war wichtig, aber jetzt zählt die lokale Dynamik
Tim Wegner
11.12.2015

Respekt für diesen simplen Trick! Jahrzehntelang hatte der Versuch, ein international verbindliches Abkommen zum Klimaschutz zu erreichen, Frust verur­sacht. Die Weltgemeinschaft stößt heute  30 Prozent mehr an Treibhausgasen aus als noch 1990. Nun soll die Erderwärmung gebremst werden. Endlich! Möglich war dieses Ergebnis, weil viele der fast 200 teilnehmenden Delegationen schon im Vorfeld erklärt hatten, wie viel Kohlendioxid sie einsparen wollen. Das sparte Zeit für Verhandlungen – und setzte eine Dynamik frei.

Wird nun alles gut? Das Ergebnis ist kein Selbstgänger, die Verhandlungs­dynamik muss nun in unser aller Alltag einfließen, damit unser Lebensstil weniger energieintensiv wird. Das Signal von Paris kann der Startschuss dafür sein. Vieles, was heute technisch machbar ist, war früher undenkbar. Zum Beispiel: Solarzellen, die fast die Hälte der einstrahlenden Sonnenkraft in Energie verwandeln. Zu hoffen ist, dass der Klimaschutz zum ­Innovationsprogramm wird, damit solche Möglichkeiten serienreif werden.

Das klingt gut – nach Marktchancen, nach Gewinnen, gerade an Hightechstandorten wie Deutschland. Aber die Welt wird genau hinsehen, was hierzulande aus der Kohleverstromung wird. Wer diese Branche schützt, lässt auch andernorts die Dynamik erlahmen. Das gilt, im Kleinen, für jeden. Mit dem Auto ­zum Bäcker? Das muss nicht sein!

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