Wo stehen die Orgeln, um die es geht?
In den Kirchen von Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz.
Vor wem muss Herr Biewald sie retten?
Vor Fledermäusekot, Wurmfraß, Nässe und Kälte. Sprich: vor dem Verfall. Und vor Plünderern, die Metallteile ausbauen und Holzfiguren herausbrechen.
Der wahre Feind?
Schlechte Pflege. In der NS-Zeit und in der DDR wurden die Orgeln jahrzehntelang vernachlässigt, ebenso wie die sie schützenden Kirchenmauern. Die ältesten Orgeln der Region stammen aus dem 17. Jahrhundert. Um in Form zu bleiben, müssen sie regelmäßig inspiziert, nachgebessert und auch gespielt werden.
Warum ersetzt man sie nicht durch neue?
„Wer die vielen Geschmacksnuancen eines guten alten Weins erleben will, sollte nicht Cola trinken“, sagt Biewald: Bach oder Pachelbel etwa könne man nur auf den Instrumenten ihrer Zeit richtig wiedergeben.
Wie kann er das wissen?
Biewald ist (auch) Orgelspieler und saß schon an 1000 historischen Instrumenten: „Der Klang erschüttert einen – körperlich und seelisch.“