Filmtipps der Woche
Von Künstlerinnen und Tänzerinnen
Eine Familie im Spiegel der Gesellschaftslage, eine Nachwuchskünstlerin unter Druck, Porträt einer Kunst-Ikone und ein Showgirl am Karriereende - die Filmtipps der Woche vom 20. März
Filmszene aus DAS LICHT
X Verleih AG
20.03.2025
3Min

Das Licht (Deutschland 2025)

Von Generationenkonflikten über Klima-Aktivismus und Migrationswellen: Tom Tykwer geht in seinem ersten Spielfilm nach fast zehn Jahren aufs Ganze. Er porträtiert das Leben der Berliner Familie Engels, bestehend aus Vater Tim (Lars Eidinger), Mutter Milena (Nicolette Krebitz), den Zwillingen Jon (Julius Gause) und Frieda (Elke Biesendorfer) und Tims‘ unehelichem Sohn Dio (Elyas Eldridge). Sie alle leben aneinander vorbei ihr eigenes Leben. Doch als die neue Haushaltshilfe Farrah (Tara Al-Deen) bei ihnen anfängt, verändert sich der Alltag plötzlich und es entwickelt sich ein neues Familienbewusstsein. Tykwers Ambition, die gegenwärtige Lage der Gesellschaft so facettenreich wie möglich abzubilden, ist mehr als offensichtlich, gerät aber nie besserwisserisch. Mit viel Wagemut präsentiert er stolze 162 Minuten Laufzeit und einen bunten Mix an Genres, der bis hin zu Musicaleinlagen reicht.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© X-Verleih

Regie und Buch: Tom Tykwer. Mit: Tala Al-Deen, Lars Eidinger, Nicolette Krebitz, Elke Biesendorfer, Julius Gause. Länge: 162 Min. FSK: ab 12. FBW: ohne Angabe.

Die Akademie (Deutschland 2024)

Für einen Moment scheint alles perfekt zu sein für Jojo (Maja Bons). Denn sie schafft es nicht nur, in die Münchner Akademie der Bildenden Künste zu kommen, sondern sogar direkt in die Klasse des weltbekannten Künstlers Robert Copley. Die Realität ist dann aber doch viel härter als erwartet. Grenzüberschreitende Professoren und die Missgunst Anderer machen ihr zu schaffen. Jojo muss lernen, zu sich und ihrem Talent zu stehen und sich in der Welt der Kunst zu orientieren. Die Regisseurin Camilla Guttner, die an der gleichen Akademie studiert hat, konnte in dem Film ihre eigenen Erfahrungen einbringen und schafft es, einen einprägsamen und realistischen Einblick in den Alltag vieler Kunstschaffenden zu geben, mitsamt all seinen Höhen und Tiefen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Weltkino

Regie und Buch: Camilla Guttner. Mit: Maja Bons, Luise Aschenbrenner, Jean Marc Barr, Andreas Lust Länge: 106 Min. FSK: ab 16. FBW: ohne Angabe.

Niki de Saint Phalle (Frankreich, Belgien 2024)

Das Biopic gibt einen Einblick in das Leben und Werk der titelgebenden französischen Bildhauerin, die unter anderem die berühmten Nanas schuf. Die Kunst von ihr wird dabei kein einziges Mal gezeigt, der Fokus liegt vollkommen auf der Darstellung ihres Wesens und der Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Als sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern aus den USA nach Paris zieht, erleidet sie einen mentalen Zusammenbruch und findet im Zuge der Genesung ihren Weg zur bildenden Kunst. Die Anerkennung aber bleibt ihr oftmals versagt, sie kämpft damit, Arbeit und Mutterschaft unter einen Hut zu bekommen, und die Dämonen der Vergangenheit holen sie immer wieder ein. Der Film erzählt diese Geschichte bildgewaltig, aber konventionell, mit einer überzeugenden Charlotte Le Bon in der Hauptrolle.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Neue Visionen Filmverleih

Regie: Céline Sallette. Buch: Céline Sallette, Samuel Doux. Mit: Charlotte Le Bon, John Robinson, Damien Bonnard, Judith Chemla, Alain Fromager. Länge: 98 Min. FSK: ab 12. FBW: ohne Angabe.

The Last Showgirl (USA 2024)

Shelley (Pamela Anderson) ist Tänzerin in der Las-Vegas-Show "Le Razzle Dazzle". Nach 30 Jahren soll die Show nun abgesetzt werden. Shelley ist am Boden zerstört und beginnt, ihr Leben Revue passieren zu lassen und ihren Karriereweg zu hinterfragen. Dazu gehört auch die Konfrontation mit ihrer Tochter Hannah (Billie Lourd), die wegen Shelleys Karriere einst zu einer Adoptivmutter gezogen ist und zu der nun eine eher distanzierte Beziehung herrscht, die Shelley unbedingt wieder verbessern will. Mit greller Farbgebung gestaltet Gia Coppola einen Abgesang auf das Revuetheater und gibt ihrer Geschichte mit klug gezeichneten Figuren emotionale Tiefe. Dabei lebt die Geschichte insbesondere von Pamela Anderson, die ihre gesamte Lebenserfahrung in die Titelrolle einbringt.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

© Constantin Film

Regie: Gia Coppola. Buch: Kate Gersten. Mit: Pamela Anderson, Jamie Lee Curtis, Kiernan Shipka, Dave Bautista, Billie Lourd. Länge: 89 Min. FSK: 12. FBW: ohne Angabe.

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