Filmtipps der Woche
Die wundersame Welt von Oz
Die Verfilmung des Broadway-Musicals "Die Hexen von Oz" beeindruckt mit Choreographien und Kostümen. "Black Dog" erzählt von einer Freundschaft zwischen Mensch und Tier mit subtilem Inhalt. Die Filmtipps vom 12.12.2024
Cynthia Erivo ist Elphaba in WICKED
Cynthia Erivo ist Elphaba in WICKED
Universal Pictures
12.12.2024
3Min

Wicked (USA 2024)

Seit 1900 verzaubert die Wunderwelt von Oz die Menschen in zahlreichen Varianten: Auf das Buch folgte 1939 eine Verfilmung als Musical, 1995 schrieb Gregory Maguire ein Prequel, das wiederum 2003 zu einem Hitmusical wurde und nun ebenfalls verfilmt wird. Erzählt wird die Vorgeschichte der Figuren Elphaba (Cynthia Erivo) und Galinda (Ariana Grande), die später zur bösen Hexe des Westens und zur guten Hexe des Nordens werden. Der erste von zwei Filmen (der zweite soll am 27. November 2025 herauskommen) besticht durch üppige Szenerien, überbordende Kostüme und beeindruckende Choreografien, weist in seinen stattlichen 160 Minuten Laufzeit aber auch einige Längen auf.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Studiocanal

Regie: Jon M. Chu. Buch: Winnie Holzman, Dana Fox (Vorlage Gregory Maguire). Mit: Cynthia Erivo, Ariana Grande, Jonathan Bailey, Marissa Bode, Ethan Slater, Michelle Yeoh, Jeff Goldblum. Länge: 160 Minuten. FSK: ab 6 Jahren.

Black Dog - Weggefährten (China 2024)

Nach einer zehnjährigen Haft kehrt der Stunt-Performer Lang (Eddie Peng) in seine Heimat am Rande der Wüste Gobi zurück. Alle Augen sind zu dieser Zeit auf die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking gerichtet. Die Mond- und Trümmerlandschaft in Langs Heimat ist das Gegenteil dieser Glitzershow und die Regierung möchte, dass die Häuser fortschrittlichen Neubauten weichen. Hierfür sollen auch die zahlreichen streunenden Hunde eingefangen werden. Aus Mangel an Alternativen nimmt Lang den Job eines Hundefängers an und macht Jagd auf den schwer fassbaren "schwarzen Hund". Doch unerwartet entwickelt Lang eine tiefe Bindung zu dem einsamen Tier. Mit wenigen Dialogen und vielen kunstvollen Bildern fängt der chinesische Regisseur Guan Hu diese ungewöhnliche Freundschaft ein. Auf subtile Weise erzählt der Film zudem von sensiblen Themen wie Zwangsumsiedlung und wie Menschen vom System ähnlich wie die Hunde zu bloßen Objekten gemacht werden.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Studiocanal

Regie: Guan Hu. Buch: Rui Ge, Guan Hu. Mit: Eddie Peng, Tong Liya, Jia Zhangke, Zhou You, Zhang Yi. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 12 Jahren.

Der Mann aus Rom (Niederlande/Deutschland 2023)

Wunder geschehen immer wieder und nicht selten sind sie eigentlich gar keine. Der junge Priester Filippo (Michele Riondino) wird daher regelmäßig vom Vatikan beauftragt, Erzählungen von überirdischen Erscheinungen zu untersuchen und deren Falschheit zu entlarven. Nun führt ihn sein Job in das südniederländische Provinzdorf Limburg, wo Menschen von einer weinenden Marienstatue berichten. Doch Filippos sonst so sicheres Vorgehen kommt an seine Grenzen. Denn das Dorf ist gebeutelt von einem Schulmassaker, das vor vier Jahren stattgefunden und die Gemeinde in Trauer und Verzweiflung gestürzt hat. Darf Filippo die Hoffnungen auf ein Zeichen von oben einfach so zerstören oder soll er seine Prinzipien über Bord werfen und tricksen? Auf sehenswerte Weise lässt das abgründige psychologische Drama spirituelle, theologische und weltliche Motive aufeinanderprallen und entwickelt dabei eine existenzielle Wucht.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Studiocanal

Regie: Jaap van Heusden. Buch: Jaap van Heusden, Rogier de Blok. Mit: Michele Riondino, Raymond Thiry, Emma Bading, Daniela Holtz. Länge: 116 Minuten. FSK: ohne Angabe.

Wilder Diamant (Frankreich 2024)

Die 19-jährige Liane (Malou Khebizi) ist besessen von der Glitzerwelt der Reichen und Schönen. dicke Schminke, falsche Wimpern und glitzernde Ohrringe sind ihr steter Begleiter. Ihr Traum ist es, als Influencerin groß herauszukommen und so ihrem eher ärmlichen Leben zu entfliehen. Als sie die Chance bekommt bei einer Reality-TV-Show teilzunehmen, scheint ihr Traum endlich in Erfüllung zu gehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, doch die Erwartungen der Show-Welt bringen sie immer mehr an ihre Grenze. Das Debüt der französischen Regisseurin Agathe Riedinger wurde dieses Jahr direkt zu den Filmfestspielen von Cannes eingeladen. Riedinger analysiert darin treffsicher die Reality-TV-Obsession und prangert eine Selbstoptimierung an, die an Selbstverstümmelung grenzt, schafft es aber gleichzeitig, der Hauptfigur mit Empathie und Einfühlungsvermögen zu begegnen.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Studiocanal

Regie und Buch: Agathe Riedinger. Mit: Malou Khebizi, Idir Azougli, Andréa Bescond, Ashley Romano, Alexis Manenti, Kilia Fernane. Länge: 103 Minuten. FSK: ab 12.

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