In Liebe, Eure Hilde (Deutschland 2024)
Hilde und Hans Coppi waren Mitglieder des Widerstandsnetzwerks "Rote Kapelle" und beteiligten sich an Flugblattaktionen und der Übermittlung von Militärplänen an die Sowjetunion. 1942 wurden sie verhaftet und Hilde bringt im Frauengefängnis Barnimstraße ihren gemeinsamen Sohn zur Welt. Über die private Perspektive von Hilde (Liv Lisa Fries) nähert sich Andreas Dresen in seinem Spielfilm dem Widerstand gegen die NS-Diktatur. Aufgeteilt ist der Film in zwei Erzählstränge: Der eine zeigt die Bedingungen der Haft und wie Hilde ihren Sohn großzieht, der andere die Liebesgeschichte von Hilde und Hans und wie Hilde sich dem Widerstand anschließt. Berührend wird so von Mut und Angst, Zivilcourage und Anstand erzählt, aber eben auch gezeigt, dass die Protagonisten keine heroischen Helden, sondern Menschen wie alle anderen auch waren.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie: Andreas Dresen. Buch: Laila Stieler. Mit: Liv Lisa Fries, Johannes Hegemann, Lisa Wagner, Alexander Scheer, Emma Bading, Sina Martens, Lisa Hrdina, Lena Urzendowsky, Nico Ehrenteit, Fritzi Haberlandt. Länge: 125 Minuten. FSK: ab 12, ff. FBW: ohne Angabe.
The Apprentice – The Trump Story (USA/Kanada/Dänemark/Irland 2024)
Faktentreu rekonstruiert Ali Abbasi in seiner Filmbiografie die "Lehrjahre" von Donald Trump, im Film überzeugend verkörpert von Sebastian Stan. Thematisiert werden seine Zeit als Immobilienhändler in den 70er- und 80er-Jahren und die Beziehung zu seinem Mentor, dem gerissenen wie skrupellosen Anwalt Roy Cohn (Jeremy Strong). Der bringt Trump seine narzisstischen Grundsätze bei und führt ihn in die New Yorker Schickeria ein. Der Film bietet eine detailreiche Persönlichkeitsstudie und ist darüber hinaus eine erhellende Beschreibung des amerikanischen Ultrakapitalismus, der die USA in dieser Zeit und zum Teil bis heute prägt. Bereits bei der Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes sorgte "The Apprentice" für Furore und erregte auch schon den Zorn seines Subjektes.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie: Ali Abbasi. Buch: Gabriel Sherman. Mit: Sebastian Stan, Jeremy Strong, Maria Bakalova, Martin Donovan, Patch Darragh, Chalie Carrick, Mark Rendall. Länge: 120 Minuten. FSK: ohne Angabe. FBW: ohne Angabe.
Hagen – Im Tal der Nibelungen (Deutschland 2024)
Basierend auf Wolfgang Hohlbeins Roman "Hagen von Tronje" stellt die Fantasy-Verfilmung den gleichnamigen Antagonisten der Nibelungensage in den Mittelpunkt. Hagen (Gijs Naber), Waffenmeister von Burgund, wird in ein Spannungsfeld aus Treue zum unerfahrenen König Gunter (Dominic Marcus Singer) und heimlicher Liebe zu dessen Schwester Kriemhild (Lilja van der Zwaag) gestellt. Die Situation spitzt sich zu, als Drachentöter Siegfried (Jannis Niewöhner) am Wormser Hof eintrifft. Der Versuch einer Neuinterpretation der Sage gelingt durch komplexe Figurenzeichnung und Zurückhaltung bei den Actionszenen. Bei der Einbindung der Fantasy-Elemente wirkt der Film aber etwas unentschlossen.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie und Buch: Cyrill Boss, Philipp Stennert. Mit: Gijs Naber, Jannis Niewöhner, Lilja van der Zwaag, Dominic Marcus Singer, Rosalinde Mynster, Johanna Kolberg. Länge: 135 Minuten. FSK: ab 12, ff. FBW: besonders wertvoll.
The Vanishing Soldier (Israel 2023)
Der 18-jährige Israeli Shlomi (Ido Tako) ist als Soldat in Gaza stationiert, hat aber genug vom Militärdienst. Einen Angriff nutzt er, um zu desertieren. Zu Hause wird er scheinbar gesucht, und so schlägt er sich schließlich nach Tel Aviv durch. Hier lebt seine Freundin (Mika Reiss), die jedoch nach Kanada auswandern möchte. Für die Liebe nimmt Shlomi ein Risiko auf sich, das dramatische Folgen nach sich ziehen könnte. Der israelische Regisseur Dani Rosenberg hat seinen Antikriegsfilm vor dem Massaker vom 7. Oktober und dem Krieg in Gaza gedreht, durch die Ereignisse erhält der Film aber eine erschreckende Aktualität.
Ausführliche Kritik bei epd Film.
Regie: Dani Rosenberg. Buch: Dani Rosenberg, Amir Klinger. Mit: Ido Tako, Mika Reiss, Efrat Ben Tzur, Tikva Dayan, Shmulik Cohen, Yariv Horowitz, Seif Nabul, Mushy Vider. Länge: 98 Minuten. FSK: ohne Angabe. FBW: ohne Angabe.
