Meine Stunden mit Leo (Großbritannien 2022)

Die pensionierte und seit 2 Jahren verwitwete Religionslehrerin Nancy (Emma Thompson) möchte nach einer Ehe mit sehr reduziertem Sexualleben noch einmal richtige Erregung empfinden. Dafür engagiert sie den jungen Callboy Leo Grande (Daryl McCormack). Doch um Nancys Hemmungen abzubauen, müssen die beiden zunächst vor allem reden; über Wünsche, Tabus und zum Teil auch private Details ihres Lebens. Würdevoll und mit unverkrampftem Humor thematisiert der Film sexuelle Wünsche, Tabus und die Akzeptanz des eigenen Körpers.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

Regie: Sophie Hyde. Buch: Katy Brand. Mit: Emma Thompson, Daryl McCormack, Isabella Laughland. Länge: 97 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. FBW: besonders wertvoll.

Die Ruhelosen (Frankreich/Belgien/Luxemburg 2021)

Der Maler Damien (Damien Bonnard) leidet unter einer bipolaren Störung und schwankt zwischen manischen Phasen mit geradezu verstörender Hyperaktivität und depressiven Verstimmungen, in denen er wie abwesend ist. Für seine Frau Leïla (Leïla Bekhti) und ihren gemeinsamen Sohn Gabriel (Gabriel Merz) ist das Zusammenleben eine ständige Herausforderung. Mit sensibler Figurendarstellung und stimmiger filmischer Inszenierung zeigt der belgische Regisseur und Drehbuchautor Joachim Lafosse eine Familie, die sich innig liebt und, geprägt von Krankheit, trotzdem zerrissen ist.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

Regie und Buch: Joachim Lafosse. Mit: Leïla Bekhti, Damien Bonnard, Gabriel Merz Chammah, Patrick Descmps, Jules Waringo. Länge: 118 Minuten. FSK: 12, ffr. FBW: ohne Angabe.

Eine Sekunde (China 2020)

China, während der Kulturrevolution: Die junge Vagabundin Liu (Liu Haocun) und der aus einem Arbeitslager geflohene Zhang (Zhang Yi) sind aus unterschiedlichen Gründen hinter einer Filmrolle der Wochenschau her. Ein Katz-und-Maus-Spiel bringt sie schließlich zum örtlichen Filmvorführer (Fan Wei), der die beschädigte Rolle restauriert. Die Zensur in China stufte Zhang Yimous heiter-melancholischen Film als problematisch ein, obwohl das sensible Thema der Kulturrevolution eher im Hintergrund schwebt. Im Vordergrund steht vor allem eine Hommage an das analoge Kino, wobei das Zelluloid für die Charaktere höchst unterschiedliche Bedeutung hat.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

Regie: Zhang Yimou. Buch: Zou Jingzhi, Zhang Yimou. Mit: Zhang Yi, Liu Haocun, Fan Wei. Länge: 104 Minuten. FSK: 12, ffr.. FBW: ohne Angabe.

Everything Will Change (Deutschland/Niederlande 2021)

In einer Mischung aus Science-Fiction-Film und Doku-Drama erzählt Martin Persiel vom Artensterben der Erde. Als Hintergrund dient eine düstere Zukunftsvision des Jahres 2054, in der sämtliche Schönheit der Erde ausgelöscht ist und es Natur nur noch als Bilder in Archiven gibt. Eine Gruppe Jugendlicher begibt sich auf Recherche, um herauszufinden, warum Pflanzen und Tiere seinerzeit verschwunden sind. Ihre Suche führt sie ins Jahr 2020. Mit dem ausgeklügelten Erzählkonzept und der Mischung aus Fiktion und Fakten ist der Film vor allem auch ein Aufruf, nun zu handeln und die Dystopie nicht wahr werden zu lassen.

Ausführliche Kritik bei epd Film.

Regie und Buch: Martin Persiel. Mit: Noah Saavedra, Jessamine-Bliss Bell, Paul G. Raymond, Jacqueline Chan, Vibeke Hastrup. Länge: 93 Minuten. FSK: 12, ffr. FBW: besonders wertvoll.