chrismon-Buchtipps
Verdrängtes und Verschwiegenes
Zwei Sachbücher über persönliche Geschichten während der NS-Zeit - zwei Mal Aufarbeitung fast vergessener Geschichten
20.11.2024
1Min

Marek Edelman: Erinnerungen an das Warschauer Ghetto. Das Ghetto kämpft. Reclam-Verlag. 262 Seiten, 25 Euro

Erinnerungen an das Warschauer Ghetto

Es ist ein Rückblick auf ein Leben im Ausnahmezustand: In den ­Jahren 1967/68 schreibt Marek Edelman, einer der Anführer des jüdischen Widerstands gegen die deutschen Besatzer in Warschau, seine Erinnerungen an das Warschauer Ghetto nieder.

Es sind Er­innerungen an das Elend und die Unter­drückung dieser dunklen Zeit, aber auch an Kampfgeist und Widerstandsfähigkeit.

Erst nach ­seinem Tod 2009 wird sein eindrücklicher Bericht in drei Notizbüchern gefunden. Nun wurden seine Memoiren erstmals ins Deutsche übersetzt.

Sebastian Moll: Das Würfelhaus. Mein Vater und die Architektur der Verdrängung. Insel-Verlag. 207 Seiten, 24 Euro

Raum für Raum durch die Familiengeschichte

Nach dem Tod seiner Eltern räumt Autor Sebastian Moll das Haus seiner Kindheit aus.

Dabei wird er nicht nur mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit der Vergangenheit seiner Eltern. Verdrängtes und Verschwiegenes aus der Zeit des Nationalsozialismus kommen ans Licht.

Moll arbeitet sich durch die Räume seines Elternhauses und damit auch durch seine Familiengeschichte. Mit seinem Buch verfasst er ein persönliches Stück Erinnerungskultur.

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